Handys als Vorbild: Was die EU beim Fahrrad ändern will

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Zahlreiche verschiedene, teilweise proprietäre Stecker können das Laden von Pedelecs zur Herausforderung werden lassen. Die Deutsche Umwelthilfe will das ändern und wendet sich mit einem offenen Brief an die EU.
Pedelecs stehen im Sonnenlicht und warten auf Benutzung.
Bei Lidl und Aldi kannst du wieder von neuen E-Bike-Angeboten profitieren.Bildquelle: moreimages / Shutterstock.com

Fahrräder erfreuen sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit, nicht zuletzt wegen des Siegeszugs des Elektromotors. Dieser sorgt für weniger anstrengendes Treten und erhöht so den Aktionsradius – sowohl bei Freizeitaktivitäten als auch auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Der Bestand an E-Bikes in Deutschland stieg laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) von 2,1 Millionen im Jahr 2014 auf rund 15,7 Millionen im vergangenen Jahr.

Dabei wurden zahlreiche technische Verbesserungen eingeführt, die jedoch an einer Stelle Halt machten. Zwar stiegen neben der Leistung der Antriebe auch die Kapazitäten der Energiespeicher. Doch wer das passende Ladekabel nicht parat hat, wird im Bewegungsdrang unerwartet ausgebremst.

Umwelthilfe fordert einheitliche Stecker

Einen einheitlichen Standard für die Stecker, mit denen E-Bikes ans Stromnetz angeschlossen werden, gibt es nicht. Laut Umweltbundesamt sind etwa 73 verschiedene Steckertypen im Umlauf. Viele Hersteller setzen auf proprietäre Lösungen – auf Kosten der Nutzer.

Die Deutsche Umwelthilfe sieht hier die Politik in der Pflicht. In einem öffentlichen Brief wendet sie sich zusammen mit 17 europäischen Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftsverbänden an die Europäische Kommission und fordert von Umweltkommissarin Jessika Roswall die Festlegung auf einen einheitlichen Standard für Elektrofahrräder und Leicht-Elektrofahrzeuge. Als mögliche Wege schlägt der Verband eine Änderung der EU-Batterieverordnung oder der Ökodesignverordnung vor.

USB-C als Vorbild

So erhofft sich Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, eine einfachere Nutzung von den leichten Elektrofahrzeugen. Denn unterwegs wird das Nachladen für Fahrer von E-Bikes oft zum Problem. Ein einheitlicher Ladestecker würde nicht nur Restaurants und Unternehmen das Anbieten von Ladepunkten für Gäste und Mitarbeiter erleichtern. Daneben könnte man zumindest an besonders beliebten Plätzen auch eine öffentliche Ladeinfrastruktur errichten, etwa an touristischen Schwerpunkten.

Wie bei USB-C, das von der EU als Standard durchgesetzt wurde, hoffen die Umweltschützer auf einen weiteren Effekt, der sich bereits an anderer Stelle zeigte: Mit der Angleichung der Stecker fürs Laden der Smartphones werden weniger Ladegeräte benötigt und damit Ressourcen geschont.

Bildquellen

  • Autofahrer hassen Radfahrer, doch diese zwei Dinge sind noch schlimmer: Simon Lohmann / Unsplash
  • Aldi und Lidl: Neue E-Bike-Schnäppchen sind da: moreimages / Shutterstock.com
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