Der Erfolg der Nintendo Switch rief zahlreiche Nachahmer auf den Plan. Zunächst erkannte Valve das Potenzial einer mobilen Konsole für seine Steam-Plattform und zeigte mit dem Steam Deck, dass auch anspruchsvolle PC-Games unterwegs Spaß machen können. Schließlich folgten Hersteller wie ASUS, Lenovo und MSI mit sogenannten Handhelds für die Xbox-Plattform.
Allerdings kämpften die Xbox-Handhelds bislang mit einem entscheidenden Nachteil. Das Betriebssystem Windows 11 wurde nicht für kleine Bildschirme mit Diagonalen von sieben oder acht Zoll optimiert. Das konnte die Konkurrenz besser – und setzte Microsoft unter Zugzwang. Als Reaktion wurde zusammen mit ASUS ein erstes Handheld entwickelt, das das Xbox-Logo tragen darf.
Das wichtigste Ergebnis der Kooperation ist jedoch weniger die Hardware. Entscheidend für den künftigen Erfolg sind vielmehr die Anpassung der Benutzeroberfläche an das kleine Display und die Wünsche der Gamer.
Keine Änderungen beim Display, aber beim Prozessor
Als Ausgangsbasis diente die ROG Xbox Ally (X) diente die schon etwas in die Jahre gekommene ASUS ROG Ally, die umfassend überarbeitet wurde. Das beginnt schon beim Gehäuse. Die neu gestalteten Griffbereiche auf der rechten und linken Seite sollen das Spielen nicht nur bequemer machen. Sie sind auch eine Reminiszenz an den klassischen Xbox-Controller.
Der Bildschirm entspricht mit einer Full-HD-Auflösung, einer Diagonale von sieben Zoll sowie einer Bildrate von 120 Hz dem Display des Vorgängers. Auch der Prozessor stammt wie zuvor von AMD. Allerdings kommt mit dem Z2 eine neuere Variante zum Einsatz, die in zwei Leistungsstufen erhältlich ist. Die performantere der beiden Konsolen trägt zusätzlich ein „X“ im Namen .
ROG Xbox Ally X: Mehr Kerne, mehr Speicher und Thunderbolt 4
Während die Basisversion über acht CPU-Kerne auf Basis der Zen-4-Architektur und eine RDNA-3-GPU verfügt, rechnet die CPU des Z2 Extreme AI mit der doppelten Anzahl an – aktuelleren – Zen-5-Kernen. Auch die GPU ist etwas leistungsfähiger. Zudem bringt das leistungsstärkere Z2-Modell einen 24 Gigabyte großen Arbeitsspeicher mit; die SSD bietet eine Speicherkapazität von einem Terabyte.
Auch bei den Schnittstellen gibt es Unterschiede. Zwar verfügen beide Versionen der ROG Xbox Ally über jeweils zwei USB-C-Anschlüsse, Thunderbolt 4 gibt es jedoch nur beim teureren Modell. Immerhin lassen sich so beide Varianten der Konsole problemlos an einen Fernseher oder Ähnliches anschließen und mobile Konsole problemlos in eine stationäre umgewandelt. Ein zum Lieferumfang gehörender Ständer erleichtert die Nutzung in einem solchen Szenario.
Damit könnte die ROG Xbox Ally der Nintendo Switch 2 durchaus Nutzer abspenstig machen – insbesondere, wenn sie bereits Spiele über die Xbox-Plattform beziehen. Allerdings müssen Käufer für das Windows-Handheld deutlich tiefer in die Tasche greifen: Für den Einstieg wohl werden 599 Euro fällig. Wer die höherwertige Konfiguration wählt, muss 899 Euro zahlen.