Manch ein Beobachter hatte sich von dem „Apple-Event“ im Oktober 2025 etwas mehr erwartet. Doch anstelle eines Live-Streams oder sonstiger Videos veröffentlichte der iPhone-Hersteller die vermutlich letzten Neuheiten in diesem Jahr in Form diverser Pressemitteilungen. Bei allen Neuheiten dreht es sich primär um die Produktpflege. Konkret wurde dem MacBook Pro, iPad Pro und auch dem Vision Pro ein neues Herz spendiert. Der M4 muss, zumindest teilweise, gehen und wird vom M5 abgelöst. Hier ein Überblick der Neuheiten.
MacBook Pro: Upgrade auf M5 – aber nur in einer Variante
Der erste Mac mit dem neuen M5-Chip ist das MacBook Pro. Doch wenn du jetzt eine ganze Produktfamilie des portablen Macs oder des neuen SoC erwartet hast, wirst du enttäuscht. Lediglich die Basisversion des MacBook Pro mit 14-Zoll-Display bekommt den M5. Der 16-Zöller geht vorerst leer aus. Der Grund: Bis auf Weiteres gibt es den M5 ebenfalls lediglich in der Basisversion. Ein M5 Pro, M5 Max oder gar M5 Ultra gibt es aktuell nicht. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Apple die anderen Modelle des MacBook Pro weiterhin mit M4-Chip im Angebot behält.
Es handelt sich also nur um einen einzelnen Mac mit M5. Wann Apple die Produktpalette des neuen Chips ausweitet, ist unbekannt. In diesem Jahr wird dies aber vermutlich nicht mehr passieren.
An den äußerlichen Eigenschaften des neuen Macs hat Apple ebenfalls nichts verändert. Formfaktor und Anschlüsse bleiben erhalten. Das 14,2 Zoll große Liquid Retina XDR Display bietet identische technische Daten wie der Vorgänger: 120 Hertz, 1.000 Nits im SDR-Betrieb, bis zu 1.600 Nits für HDR-Inhalte und 3024 x 1964 Pixel. Selbst bei den Maßen und dem Gewicht gibt es keine Unterschiede zum Vorgänger.
Die großen Neuheiten stecken im M5. Apple spricht hier davon, dass die neuartige GPU in jedem Kern einen integrierten Neural Accelerator besitzt. Das soll KI-Anwendungen beschleunigen. Ähnliches hatten wir bereits bei der Vorstellung der neuen iPhones mit A19-Chips im September gesehen.
Während die Grafikeinheit des M5 laut Apple bis zu 45 Prozent schneller sein soll, sind es bei der CPU im Multithreading-Test immerhin noch 15 Prozent. Es bleibt bei einer 10-Core-GPU und der 10‑Core-CPU mit 4 Performance-Kernen und 6 Effizienz-Kernen. Mehr Performance verspricht des Weiteren die gesteigerte Speicherbandbreite. Statt 120 GB/s im regulären M4 sind es nun 153 GB/s im M5.
Die Akkulaufzeit beträgt laut Apple weiterhin 24 Stunden. Eine der wenigen Neuheiten an der Ausstattung, ist die Möglichkeit, das MacBook Pro mit einer 4-TB-SSD zu ordern. Beim direkten Vorgänger war bei 2 TB Ende. Ein Blick auf den Lieferumfang, zumindest in Europa, zeigt jedoch eine weitere Änderung. Wie schon beim iPhone gehört ein USB-C-Netzteil ab sofort nicht länger zum Lieferumfang. Der Karton könnte also hierzulande etwas dünner als zuvor sein. Ein USB‑C auf MagSafe-3-Kabel ist jedoch weiterhin in der Verpackung.
Die Preise für das 14 Zoll große MacBook Pro mit M5-Chip beginnen bei 1.799 Euro. Es kann ab sofort vorbestellt werden. Die Auslieferung beginnt am 22. Oktober 2025.
iPad Pro: Modellpflege mit neuen Chips
Auch beim iPad Pro handelt es sich im Ende 2025 zum großen Teil um eine Modellpflege. Neben dem Upgrade auf den M5-Chip gibt es aber einige weitere hilfreiche Verbesserungen. Dazu gehört etwa das Upgrade auf das hauseigene C1X-Modem in den 5G-Varianten von Apples Profi-Tablet. Dieser Chip verspricht unter anderem eine verbesserte Performance und zeigte sich bereits im iPhone Air. Das Unternehmen spricht von „bis zu 50 Prozent schnelleren mobilen Datenverbindungen“ als beim Vorgänger. Aber auch der Energieverbrauch des C1X soll bis zu 30 Prozent geringer sein.
Gleichzeitig spendiert Apple dem iPad Pro auch den N1-Chip, der für Wi-Fi und Bluetooth verantwortlich ist. Damit unterstützt das iPad Pro im Gegensatz zum neuen MacBook Pro auch Wi-Fi 7. Bluetooth 6 und Thread werden ebenfalls unterstützt. Der N1 soll außerdem die Leistung und Zuverlässigkeit des Hotspots und AirDrop verbessern.
Apple verspricht, ein passendes Netzteil vorausgesetzt, des Weiteren ein schnelles Aufladen des iPad Pro. Mit einem 60-Watt-Netzteil soll das Tablet in 30 (11-Zoll-Version) oder 35 Minuten (13-Zoll-Version) den Akku auf 50 Prozent bringen. An den Laufzeiten hat sich laut dem Unternehmen nichts geändert. Es bleibt bei bis zu 10 Stunden Surfen im Web mit WLAN oder Videowiedergabe. Wenn du die Mobilfunkverbindung nutzt, sollen es 9 Stunden Surfen sein.
Das M5 iPad Pro ist weiterhin im 11- und 13-Zoll-Format jeweils mit optionalem Mobilfunkchip erhältlich. Vorbestellungen sind ab sofort möglich, die Auslieferung beginnt am 22. Oktober 2025. Wie beim MacBook Pro bekommst du in Europa nur das Tablet und ein USB-C-Ladekabel. Ein USB-C-Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten.
Apple Vision Pro mit M5-Chip und neuem Zubehör
Neben Tablet und Notebook hat Apple auch dem Headset eine Frischzellenkur spendiert. Bei der neuen Vision Pro handelt es sich ebenfalls primär um ein Upgrade des bisherigen M2-Chips mit einem M5. Diese Veränderung ermöglicht laut dem Unternehmen beispielsweise eine längere Akkulaufzeit. Statt bislang 2,5 Stunden sollen nun 3 Stunden möglich sein.
Der M5 erlaubt, im Vergleich zur ersten Generation des Vision Pro, das Rendern von 10 Prozent mehr Pixel auf den Micro-OLED-Displays. Das soll „zu einem klareren Bild mit schärferem Text und detailreicheren Visuals“ führen. Die Bildwiederholrate wurde gleichzeitig auf bis zu 120 Hz erhöht, zuvor waren maximal 100 Hertz möglich.
Apple präsentierte parallel zur überarbeiteten Vision Pro auch neues Zubehör. Den Anfang macht ein neues Dual Band aus Strickgewebe. Dies ist das einzige Kopfband, das ab sofort zum Lieferumfang gehört. Es ist quasi eine Mischung aus den beiden alten Bändern. Das neue Band mit einer gepolsterten und elastischen Rippenstruktur soll für einen festen Halt über und hinter deinem Kopf sorgen. Mit Hilfe eines kleinen „Dual-Anpassrads“ sollst du die perfekte Passform finden. Das neue Dual Band aus Strickgewebe ist in den Größen S, M und L verfügbar und auch mit der ersten Vision Pro kompatibel. Die für dich passende Größe kannst du mit der Apple-Store-App feststellen.
Eine weitere Neuheit ist die Unterstützung von Sonys PlayStation VR2 Sense Controller. Hier gibt es bislang nur wenige Details. Laut der US-Pressemitteilung sollen diese VR-Controller zumindest in den USA ab dem 11. November 2025 bei Apple zum Preis von rund 250 US-Dollar erhältlich sein. In der deutschen Version der Mitteilung fehlt ein entsprechender Hinweis.
Aber auch Logitech ist Teil der Ankündigung der neuen Vision Pro. Der Zubehörhersteller bietet mit dem rund 140 Euro teuren „Muse“ einen speziell für das Headset entwickelten Zeichenstift an. Der Stift bietet haptisches Feedback, eine drucksensitive Spitze sowie eine kraftmessende Taste. Du kannst damit auf Oberflächen oder auch schlicht in der Luft zeichnen. Dafür ist ein Bewegungstracking in sechs Freiheitsgraden mit an Bord.
Die neue Vision Pro kann sofort zu Preisen ab 3.699 Euro vorbestellt werden; die Auslieferung beginnt am 22. Oktober. Es ist damit in Deutschland 300 Euro günstiger als der Vorgänger. Enttäuschend für Besitzer der ersten Vision Pro: Ein Trade-In-Programm gibt es derzeit nicht.