Einwohner sollen plötzlich 80 Euro Energiekostenbeitrag zahlen – das steckt dahinter

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In den vergangenen Monaten versuchte die Bundesregierung vermehrt, Einwohner mit Ausgleichszahlungen zu entlasten. Doch nun erhalten Bürger im Rahmen eines „Energiekostenbeitrags“ eine Forderung von rund 80 Euro. Die Verbraucherzentrale warnt.
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Einwohner sollen 80 Euro Energiekostenbeitrag zahlenBildquelle: AlexanderStein / Pixabay

Die Inflation hat Deutschland seit Monaten fest im Griff. Um die Last auf den Bürger zu verringern, schnürte die Regierung zahlreiche Zuschüsse wie Energiepauschalen, Inflationsausgleichsprämien und zuletzt auch eine Gas- sowie Strompreisbremse. Insbesondere die weniger wohlhabenden Schichten der Bevölkerung sind auf solche Ausgleichszahlungen angewiesen. Doch die Hilfen haben auch einen unmittelbaren negativen Effekt: Sie sorgen für Verwirrung. Zahlreiche Bürger verlieren den Überblick, und diesen Sachverhalt nutzen Kriminelle für die eigenen Zwecke aus.

Betrüger ignorieren E-Mails und setzen auf Briefe

Nach Informationen der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) erhalten Bürger in der Region gegenwärtig gefälschte Rechnungen. Diese werden auf dem Postweg verschickt und thematisieren einen vermeintlich geschuldeten Energiekostenbeitrag in Höhe von 79,84 Euro („inkl. Energiesteuer“). Dieser sei für das Jahr 2022 fällig und solle innerhalb von sieben Tagen unter Angabe der Beitragsnummer auf ein Commerzbank-Konto überwiesen werden.

Auf den ersten Blick wirkt der Brief seriös. Worte wie „Energieverwaltung“ und „Beitragsservice Deutschland“ fallen. Ferner ist ein Siegel des TÜV Rheinland vorhanden; genauso wie der Name des Sachbearbeiters, eine Kölner Postanschrift sowie eine E-Mail-Adresse mit einem legitim wirkenden Domänenteil (info@energieverwaltung-Kuzniarski.de). Und auch die Anschrift sowie der Name des Empfängers sind enthalten, wie es bei einem Brief üblich ist. Diese stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus digitalen Archiven wie Telefon- respektive Adressbüchern.

Besonders perfide Betrugsmasche

Normalerweise verschicken Kriminelle tausende sogenannter Phishing-Mails, um Verbraucher auszutricksen und an ihr Erspartes zu kommen. Diesmal ist die Vorgehensweise jedoch eine andere. Statt auf Quantität zu setzen, versuchen es die Gauner diesmal mit Qualität. Zudem ist der geforderte Geldbetrag vergleichsweise gering. Das soll die Empfänger wohl dazu verleiten, die Forderung zu begleichen, ohne zuvor Erkundigungen einzuholen.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt Betroffenen, „auf keinen Fall zu zahlen“. Laut Stefanie Kahnert, Juristin der VZB, seien die Rechnungen frei erfunden. Auf Anfrage bestätigte auch TÜV Rheinland diese nicht zertifiziert zu haben. Daher rät die Verbraucherzentrale, bei Erhalt des Briefes eine Strafanzeige bei der Polizei stellen.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Bernd droeschel

    natuerlich versucht jetzt jeder fette gewinne einzufahren.das ist bei lebensmittel und versicherungen nicht anders als bei energieversorgern .der mittelstand wird allein gelassen und die angeblich armen bekommen hilfe im uebermass.alles ganz normal in deutschland da braucht kartellamt nicht lange suchen.

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  2. Nutzerbild Abdulkarim

    Ich bin dagegen und zwar wir bezahlen Steuern in vielen Bereichen. Das ist total unfair die Beträge zu erhöhen und alle Preise haben sich verdoppelt und Lohngehalt ist stehengeblieben also ich arbeite die ganze Woche um die Bezahlung zu schaffen.

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  3. Nutzerbild Reif

    Ich finde es unverschämt nachdem einem überhaupt nichts gescheites geboten wird, nur Krimis , viel Wiederholungen. In der heutigen Zeit ist es eine Abzocke am normalen Bürger. Wir haben den höchsten Steuersatz, die höchsten Stromkosten usw. in anderen Ländern ist es billiger!!!!!

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