Strompreisbremse & Gaspreisbremse: Dieser Fehler wird teuer

3 Minuten
Eigentlich hätten alle Energieversorger ihre Kunden bis 1. März informieren müssen, welche Entlastungen die Strompreisbremse und Gaspreisbremse mit sich bringen. Doch es gibt Verzögerungen und falsche Schreiben, warnen Verbraucherschützer.
Stromzähler an einer Wand
Strompreisbremse: Achtung, dieser Fehler kann teuer werdenBildquelle: Gerd Altmann / Pixabay

Egal, ob Gas oder Strom: Seit 1. März 2023 gilt in Deutschland vorübergehend eine Preisbremse. Sie soll dich als Nutzer vor überhöhten Preisen schützen. Die Versorger bekommen die Differenz zu ihrem eigentlichen Marktpreis vom Staat wieder. Doch der Teufel liegt im Detail. Denn diese Erstattung erfolgt nur für 80 Prozent des Vorjahresverbrauches. Was die Strompreisbremse und Gaspreisbremse konkret für dich bedeutet, darüber hätten dich die Versorger eigentlich bis zum 1. März per Brief informieren müssen. „Nicht alle Anbieter haben es geschafft, dieser gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen“, heißt es von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Andere Versorger haben demnach ihre Kunden informiert, “jedoch mit inhaltlichen Fehlern, die Verbrauchern teuer zu stehen kommen können“.

Darauf musst du beim Schreiben vom Strom- und Gasanbieter achten

Rico Dulinski, Jurist bei der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB), erklärt, worauf bei den Schreiben zu achten ist, damit die Preisbremsen wirken. Demnach solltest du unbedingt auf die Angaben zum voraussichtlichen Jahresverbrauch achten. „Aus diesem ergibt sich das Entlastungskontingent, also der Teil des Verbrauchs, für den die Preisbremse gilt. Dieser entspricht 80 Prozent des voraussichtlichen Jahresverbrauchs“, erklärt Dulinski. Teils ist die Jahresverbrauchsprognose aber falsch angesetzt. Das hat Folgen. „Ist die Jahresverbrauchsprognose zu niedrig, hat dies zwei Auswirkungen: Betroffene bekommen weniger Energie zum günstigeren Entlastungspreis, als ihnen zustehen würde.“ Du musst in diesem Fall also für mehr Energie als nötig den höheren Vertragspreis zahlen.

Doch auch, wenn die Jahresverbrauchsprognose zu hoch ist, ist nicht alles gut. Denn dann fallen auch die Abschlagszahlungen höher als nötig aus. Duliski hat einen Tipp: „Am besten lassen sich die Verbrauchswerte anhand der letzten Jahresverbrauchsabrechnungen prüfen.“ Das geht natürlich nur, wenn du schon im Vorjahr in der Wohnung gewohnt hast.

Was ist sonst noch wichtig bei der Strompreisbremse & Gaspreisbremse?

Dulinski hat noch einen weiteren Tipp. Demnach solltest du in jedem Fall zusätzlich die Höhe der geforderten Abschläge prüfen. „Viele Anbieter haben diese nämlich trotz Entlastung angehoben. Dies ist aber nur zulässig, wenn kürzlich die Preise der Energie erhöht wurden oder in Kürze erhöht werden.“ Prüfen kannst du die Abschläge mit dem Online-Rechner der Verbraucherzentralen. Weichen die neuen Abschläge tatsächlich deutlich ab, solltest du deinen Versorger umgehend schriftlich darüber informieren und ihn auffordern, die Berechnung zu korrigieren, rät der Verbraucherschützer. Tipp: In einigen Kundenportalen gibt es die Möglichkeit, diese selbst anzupassen. „Reagiert der Versorger nicht und hat man eine Einzugsermächtigung erteilt, kann man diese vorsorglich widerrufen. Den angemessenen Abschlag sollten Betroffene dann aber fristgerecht überweisen, um nicht in Zahlungsverzug zu geraten“, rät der Jurist.

Abschließender Tipp: Befürchtest du, eine Nachzahlung zu erhalten, empfiehlt der Verbraucherschützer, vorsorglich monatlich einen bestimmten Betrag beiseitezulegen, auf das du dann zugreifen kannst, wenn die Abrechnung kommt. Auf einem Tagesgeldkonto bekommst du dafür inzwischen 2,5 Prozent Zinsen und mehr.

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9 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Diese Preisbremsen sind eklatanter Eingriff in die Marktwirtschaft und sind Auswüchse von Kommunismus und Korruption.
    Die Energieversorger haben die Preisgrenzen genutzt, um Tarife derart anzuheben, dass die Preise auf jeden Fall die Preisgrenze überschreiten.
    Es gibt kein Grund mehr sich, um Kunden zu kämpfen, der Staat hat dafür gesorgt, dass bei jedem Anbieter gleich bezahlt wird.
    Schlimm, einfach schlimm.

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  2. Nutzerbild Patrick

    Unser Anbieter ist mehr sls Freundlich.
    Zum ersten gab die Mitarbeiterin an, sie dürfen die Preise machen wie sie wollen.
    Dies wurde geäussert auf meiner Frage warum wir monatlich den Stromzähler für 33Euro als Nutzung zahlen sollen.
    Dann kam die Äusserung von der Frau, ab April kommt die Strompreisbremse dann wird es noch einmal richtig Teuer für uns.
    Mittlerweile sollen wir Monatlich 245€ Abschlag zahlen bei 5 Personen.
    wir haben nur 1 Fernseher an. Die Lampen sind LED Lampen.
    Dann sagten wir, mit einen Jahresverbrauch von 9000 Kwh ist zuviel.
    Wir baten um Überprüfung des Zählers weil wir den Verdacht haben dass der Defekt sei.
    Wir sollen für die Überprüfung 250 Euro zahlen.

    Die Steomversorger nutzen Schlupflöcher um Gelder zu machen.
    Leider sind wir als Verbraucher die, die es Zahlen müssen.
    Und stellt man es in Frage und Zahlt man es nicht, dann wird einem der Strom abgeklemmt.

    Willkommem in Deutschland.

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  3. Nutzerbild Anonym

    das hab ich auch seit Jahren komm nicht weiter keiner ist zuständig und der Verbrauch steigt obwohl auch Led a ++++Geräte alles umgestellt und Verbrauch steigt .

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  4. Nutzerbild ANONYM

    Bitte vor Veröffentlichung eines Artikels, die Gesetze lesen. Der Verbrauch für die Berechnung der Bremsen ist in erster Linie der Prognosewert des Lieferanten, steht dieser nicht zur Verfügung, ist es der Prognosewert des Netzbetreibers.
    Zu den Kommentaren, was dort von den Versorgern gesagt worden sei, ist Quatsch. Der Grundpreis für Einen Zähler wird vom Messstellenbetreiber fest gelegt und die Verbrauchsprognose kann sowohl vom Lieferanten als auch vom Netzbetreiber jeder Zeit geändert werden.
    Meine Empfehlung, nicht zu Billiganbietern gehen sondern zu seriösen Stadtwerken.

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  5. Nutzerbild Michaela ippers

    Alles verarsche um uns über den Tisch zu ziehen . Wir als Verbraucher können uns kaum wehren . Deutschland wird immer schlimmer egal um was es geht . Die Preise steigen und steigen aber unsere Löhne bleiben . Bald ist Strom Luxus und sich gesund zu ernähren auch .
    Einfach nur zum kotzen . Jeden Tag gehen wir arbeiten um am Ende nur Rechnungen zu begleichen . Die Miete wird einfach erhöht und auch ich gebe Post vom Strom Anbieter erhalten aber so wie ich gelesen habe , nur minimal wurde die Strom-Preis -bremse berücksichtigt . Vor 1 Jahr musste ich 88 Euro für meine Tochter und mich als Abschlag bezahlen und jetzt 210 Euro. Das kann es doch nicht sein . Ich kann mir das als alleinerziehende Mutter nicht leisten . einfach nur zum kotzen. Willkommen in Deutschland 😒🤮

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  6. Nutzerbild Astrid Armbruster

    Lieber Patrick – bei 5 Personen und 1 Fernseher 245€- da haben sie noch mal Glück gehabt von mir (1Person,1Fernseh) werden monatlich 250,00 € als Abschlagszahlung verlangt(Wohnung 54 qm)

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  7. Nutzerbild Bolli

    Wenn ihr jung genug seid, verlasst Deutschland. Es wird nicht besser, wenn ihr Kinder habt, Bildung im Ausland ist eine Option. Wir schaffen das jedenfalls nicht mehr. Der Traum von Europa ist leider gescheitert. Dabei waren wir immer der Meinung, wir haben so viel richtig gemacht. Wasser. Energie, Krankenhäuser, etc. dürfen nicht den Marktwirtschaftlichen Kräften überlassen werden.
    Warum gibt es keine dezentralen Kraftwerke für jedermann mit rückläufigen Stromzählern?
    Richtig, – die Lobbyisten verhindern es extrem gut.

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  8. Nutzerbild Bernd

    Es ist so schlimm, um 110 Prozent erhöht der Versorger die Preise ich weiß nicht mehr wie ich das alles bezahlen soll.

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  9. Nutzerbild Jakob

    Die Grünen müssen weg!!!!

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