E-Autos bald mit Einschränkung? Damit müssen Nutzer ab 2023 rechnen

3 Min. Lesezeit in Pocket speichern
Durch den verbreiteten Umstieg auf die E-Mobilität steigen die Zahlen der privaten Ladepunkte. Um das Stromnetz nicht zu überlasten und in die Knie zu zwingen, fordern Fachleute und Netztreiber eine Änderung beim Laden.
Ein E-Auto, das an einer Straße an einem Ladepunkt auflädt.

Dieser Hersteller will nur noch auf E-Autos setzen.

Zuletzt haben über 800.000 Haushalte über einen Fördertopf der Regierung einen Zuschuss für eine Wallbox beantragt. Bis 2030 möchte die Bundesregierung etwa 10 Millionen E-Autos zulassen. Solch ein gigantische Anzahl an Fahrzeugen wird das Stromnetz massiv belasten. Um lokale Stromausfälle zu verhindern, dürfen laut der Bundesnetzagentur die Netzbetreiber ab dem kommenden Jahr den Strom drosseln. „Was passiert eigentlich mit unseren Netzen, wenn perspektivisch vor jedem Haus ein E-Auto steht?“ Diese Frage stellte sich der Geschäftsführer Martin Konermann nach einem Gespräch mit einem Daimler-Manager. Die größten Verbraucher im Haushalt waren Elektroherde und Saunen. Mit 11 Kilowatt hat die Wallbox ein Mehrfaches der Leistung. Falls nach Feierabend eine gesamte Straße zum selben Zeitpunkt ihre E-Autos laden, können in Ausnahmefällen die Sicherung der Straße ausfallen.

E-Autos: Verteilnetze stehen vor hohen Belastungen

Durch die vermehrte Anschaffung von E-Fahrzeugen oder auch Wärmepumpen stehen die Verteilnetze aus Sicht der Bundesnetzagentur vor mehreren Herausforderungen. Grund dafür wären „teils beträchtlich höhere Bezugsleistungen“ und eine höhere Gleichzeitigkeit bei der Nutzung. Um dies zu vermeiden, brauche es eine in absehbarer Zeit eine Ertüchtigung der Verteilernetze. Laut einem Bericht von t-online sollen Netzbetreiber in naher Zukunft die Möglichkeiten erhalten, an eigenen Stellschrauben drehen zu können. Ein neuer Gesetzespassus soll deswegen ab 2023 in Kraft treten.

Dank eines netzdienliches Lademanagement wäre der Gesetzgeber in der Lage die Belastungen einzudämmen. Die Idee hinter eines netzdienlichen Lademanagement ist: Falls mehrere E-Autos am selben Netz angeschlossen sind, kann durch eine gezielte und je nach Bedarf abhängige Reduktion der Ladeleistung die Belastung für das Netz abfedern oder gar kontrollieren. Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass jedes Auto langsamer lädt. „Der Kunde kann weiter laden – es geht dann aber teilweise nur etwas langsamer“, erklärte Konermann.

Freiwillige Regelung für Verbraucher?

Thomas Engelke, Leiter des Teams Energie und Bauen im Verbraucherzentralen-Bundesverband, sagte: „Eine Generalerlaubnis für eine tägliche mehrstündige Teil- oder Totalabriegelung darf es nicht geben.“ Trotzdem solle der Schwerpunkt einer solchen Regelung auf Freiwilligkeit beruhen. Wallboxen oder Wärmepumpen dürften nur im Notfall teilweise oder komplett abgeregelt werden. Davon ausgeschlossen sollen normale Haushaltsgeräte sein.

Geplante Sparmaßnahmen auch in der Schweiz

Die Schweiz hatte im vergangenen Jahr rund 5,7 Milliarden Kilowattstunden Strom importiert, zum größten Teil aus Frankreich und Deutschland. In der Schweiz könnten in diesem Winter größere Mengen an Strom fehlen. Damit es nicht zu einem landesweiten Blackout kommt, beschloss der Bundesrat ein drastisches Einsparprogramm. Für die Schweiz sind ebenfalls Sparmaßnahmen geplant, welche sich in vier Schritten verschärfen. Sollten diese nicht greifen, ist für jede Region eine abwechselnde Netzabschaltung vorgesehen. Energie- und Wasserversorgung, Blaulichtorganisationen oder medizinische Grundversorgung, sind von den Maßnahmen ausgeschlossen, wenn es technische machbar ist. Mit jeder Stufe des Einsparplans wird das Ziel verfolgt, schlimmere Folgen und noch härtere Maßnahmen zu vermeiden, erläuterte der Bundesrat. Die Regierung versicherte, dass die Verordnungen nur im Falle eines Strommangel stufenweise in Kraft tritt und der Lage angepasst wird.

22 Kommentare

  1. Wolfgang Zdanewitz
    Blubber, blubber, um es mal ganz lapidar zu Formulieren. Kurz gesagt, sind diese Szenarien mehrfach wiederlegt und reine Stimmungsmache. Wir haben genug Überschuss und wir haben eine europäische Netzabsicherung. Europa ist viel zu langsam im Ausbau und Deutschland der hinterhinkende Wichtelmann. Verteiler zentren ausbauen. Kabel legen und Atomkraft forsieren. Wenn nicht kein Mobilitätswechsel, keine Arbeit, kein Ertrag. Gute Nacht und Schluss. Arsch hoch und anpacken. Man sagt doch wer intelligent ist Pack die Sache an, wer dumm ist sucht einen Schuldigen. Wir haben in Politik und Wirtschaft meist das Zweite.
  2. Lorek
    Es ist wie immer und überall. Unsere Politiker fördern zuerst die mobilität mit Wallboxen, aber gedanken zu machen ob dies die Stromnetze verkraften; Fehlanzeige. Jeder normal denkende Mensch macht sich vorher gedanken was er machen kann, aber unsere Politiker sind immer erst hinterher schlauer,, oder auch nicht. Und die Wirtschaftsunternehmen, für die Klingeln die Kassen, es ist ja so einfach, haben erst mal genügend auf die Emobilität gesetetzt, dann kann man ja die Stromkosten anpassen, maximaler Gewinn auf kosten des Bürgers. Und wer sieht zu und greift nicht ein, unsere Volksvertreter aller Richtungen. Das Spiel wiederholt sich doch ständig.
  3. Lichtenberg Alfons
    Das sollte man unsere Regierung mal fragen wie Sie sich das vorstellen wenn man morgen in Auto kommt und der Akku nur halb voll ist und ich aber einen tollen Akku brauche für meine Arbeit.🤔
  4. Markus Stiefel
    Geht's eigentlich noch? Wir sollen kein Heizöl, kein Gas, kein Holz mehr verheizen. Diesel und Benzin nicht mehr erwünscht. Wir sollen E Autos fahren und mit Wärmepumpe heizen. und das wird immer teurer und jetzt soll die Energie noch rationalisiert werden? wo führt das hin? Wir werden krank, weil wir im Haus frieren. Wir verlieren die Jobs, weil wir nicht zur Arbeit kommen, weil ja zu viele Menschen gleichzeitig ihr E Auto laden. Welche Alternative bleibt denn eigentlich? Sagt mir und ich tue es. Aber was im Moment von dieser Möchtegern Politik propagiert wird, funktioniert einfach nicht! Und wenn ich einen Kredit aufnehmen muß, um Energie für ein Fahrzeug zu erhalten, das mich zur Arbeit bringt, wird Arbeiten gehen zum Luxusgut. Und wer bezahlt dann noch für die 80% Arbeitslosen im Land? Es macht einfach keinen Sinn, etwas voran zu treiben, auf das man nicht vorbereitet ist. Wenn die Netzbetreiber Energieunternehmen die immens gestiegenen Kosten für den Ausbau der Verteilungsnetze verwenden würden, wäre das wenigstens ein Trost. Und wenn man motiviert werden soll, elektrisch zu fahren, erreicht man das nicht mit Ladesäulen, an denen der Strom 50% teurer ist oder mit der Angst, am nächsten Morgen nicht genug Strom im Akku zu haben, um ins Geschäft und wieder nach Hause zu kommen. Das kann es nicht sein!!!
  5. Daniel
    schlecht recherchierter Artikel mit diversen Fehlern. erst über das KFW440 sprechen und im gleichen Satz 22KW schreiben. 22kW sind nicht gefördert worden, die allermeisten Autos können es nicht und es ist vom Netzbetreiber zu genehmigen. die geförderten 11kW sind meldepflichtig und dürfen nicht einfach so angeschlossen werden. beide müssen per Fernsteuerung regelbar sein. um Mal den ersten Absatz zu korrigieren. den Rest darf die Redaktion machen oder mich bezahlen.
  6. M. Bleistein
    Es fehlen einem einfach nur noch die Worte! Wieso denken Politik und Verbraucher erst hinterher, wenn die E-Autos als energieeffiziente Lösung "untergejubelt" wurden, an den Stromverbrauch, an mögliche Überlastung der Netze? Ausbaden müssen es alle, nicht nur E-Auto-Fahrer! Wie blöd und kurzsichtig kann man sein? Kein Öl, kein Gas, kein Strom- willkommen in der Steinzeit!
  7. GLT Systeme
    ... wie traurig... das mit den Schwächen in den Bestands-Verteilnetzen konnte man nicht vorraussehen ??... oh je Hätte man sich mal besser an der Evolution in der Natur orientiert: Diese hat mehrere Entwicklungen zugelassen im Vertrauen, daS die Lösung eine Darwinsche sein wird.... et voila... es hat funktioniert (wenn man vom homo sapiens und seinen Aberrationen absieht). Aber unsere Politik u. Wirtschafts-Führer sind ja schlauer. Man entscheidet sich schnell und blindlings für EINE technologische Lösung, betrachtet voller Selbstbewusstsein nur einen Teil des Gesamtbilds und wundert sich dann warum ökologisch, infrastrukturell das Wunschbild ins Wanken kommt und der Nachhaltigkeit die lange Nase zeigt... ... wie traurig...
  8. Detlef Fingerling
    Bei all dem Ärger sollten wir aber nicht vergessen, wem wir das in aller erster Linie zu verdanken haben und es ist nicht nur die SPD sondern vor allem die CDU, die Jahre lang den Ausbau der erneuerbaren Energie verhindert hat! Und die CDU war es auch, die uns Abhängig von russischem Gas gemacht hat, das Stromnetz hat sie auch nicht ausgebaut. Für mich gehört Energie und Lebensmittel einfach nicht an die Börse oder irgendwelche Spotmärkte, das ist nur ein Instrument für Spekulanten und geldgeile Abzocker! Mit Strom, Gas und Essen zockt man nicht, das ist unanständig, hätten wir das nicht, bräuchten wir uns um irgendwelche Preisbremsen oder Deckel keine Gedanken zu machen.
  9. Andrej
    Europa Schadet sich Selbst mit dem Elektro Wahnsinn, Polen, Italien und Tschechien, bauen Fleißig Atom kraftwerke aus, und was macht Deutschland, will aus dem Atom Raus gehen, kein Kohle, kein Atom, und noch kein Holz, und nur Luft und Sonne. Dann bitte noch wasser und Feuer Energie, dann haben wir fast alles von Five Elements :))) kann man auch sagen, mann wird ja nur von Luft und liebe Leben können, Können aber 99 % der menschen nicht.
  10. Atze67
    mir war gar nicht bekannt, dass 22 KW Wallboxen auch gefördert wurden. Laut der KFW wurden nur 11 KW gefördert. Der Bericht ist also falsch und dient nur der Panikmache, wie bei der Energiekrise, alle Lager sind voll und die Lobby Magazine haben mit den ungerechtfertigten Preiserhöhungen die Ziele der Lobby erreicht.
  11. Bruno Borner
    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die Dummheit der Menschen. Wobei beim Universum ist sich die Wissenschaft noch nicht ganz sicher . . . mehr braucht man dazu wohl nicht zu sagen.
  12. Hans-Peter Schwarz
    Von März bis Oktober lade ich immer mit Pv Überschuss. Ab November erst ab 22 Uhr aus dem Netz. Ich suche immer noch einen Stromanbieter der Stundenweise Tarife anbietet.
  13. Seit 2016 elektrisch
    der Artikel ist totaler schwachsinn, fangt man an euch zu informieren dieses Szenario was ihr schreibt das haben schon tausende gesponnen und es wurde immer wieder legt
  14. Lacabu
    Warum redet denn keiner von STROMER - FAHRVERBOT für die die ihren Strom nicht selber Prodizieren. Angeblich benötigt die E-Mobilität ja schon 1/3 unseres Stromverbrauches.
  15. Alexander
    Ich denke das die Elektrofahrzeuge schneller als wir denken können in Wasserstoff betriebene Fahrzeuge umgewandelt wird. Die notwendige Infrastruktur zu schaffen um alle positiv zu stimmen auf Elektro betriebene Fahrzeuge umzusteigen ist eine Sackgasse ! Es ist und wird einfach nicht realisierbar sein ,dass alle zukünftig sich Elektrisch im Straßenverkehr fortzubewegen….! Lg Alexander
  16. blauhassinger
    da muss ich dem Vorredner Recht geben, der Artikel ist nur eine Wiederholung alter Lamellen. Welche Experten haben das gesagt? Wie schon oben erwähnt, das regelt sich von selbst wenn man entsprechende Tarife anbietet. Leider sind unsere Kommunen zu doof ein dezentrales Speichersystem aufzubauen, nach dem Raiffeisen Prinzip.
  17. Mac
    Meine Wallbox hat nur 11kW... eine 22kW kann man auch garnicht so einfach setzen. Zudem dürfte wohl eher die Gefahr v8n den Schnellladesäulen mit 150kW und mehr ausgehen. Im Heimbereich würde auch eine 3kW Ladung ausreichen. Wer würde schon mehr als 30kW pro Tag nachladen? Und das täglich! Das wären ja 160-200km Fahrt zur Arbeit ĺHin- und Zurück). Einfach nur Panikmache sonst nix!
  18. Klaus Belger
    Das ist leider sehr oft so. Ich frage mich immer wieder ob strategisches Denken und damit gesunder Menschenverstand überhaupt nicht mehr existiert!? Die Ursache ist in den meisten Fällen, daß "Wertschätzung vor Wertschöpfung" nicht befolgt wird. Deshalb sind die Zuschüsse ohne Technischen Hinweis in Frage zu stellen. habe die erste Ladstation 2016 in Betrieb genommen. Diese mit einem entsprechenden LADEMANAGEMENT! 2022 sind für meine Mieter 2 weiter dazugekommen. Die können halböffent ohne Hemmschwelle mit girocard benutzt werden. MfG Klaus Belger
  19. Roma
    Schöner Artikel um die Bevölkerung zu spalten und Traffic zu generieren. Inhaltlich aber teils falsch, sonst würde man auch solche Schreckens-Szenarien nicht konstruieren können. Mit Journalismus hat das wenig zu tun, liest sich eher so, als hätte wer beim Stammtischtreffen Mitschrift geführt.
[-AMP Version-]