DKB droht Kunden mit Kündigung

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Die Deutsche Kreditbank (DKB) macht Ernst. Wer ein kostenloses Zweitkonto nutzt, weil neuen Vertragsbestimmungen bisher nicht zugestimmt wurde, muss sich warm anziehen. Denn schon in Kürze musst du mit einer Kündigung durch die Bank rechnen. Dein komplettes Konto verlierst du aber nicht.
DKB Visa Debit Card und DKB Girocard.
Die DKB droht Bestandskunden mit der Kündigung kostenloser Karten.Bildquelle: Agenturfotografin / ShutterStock.com

Schon seit dem 1. Januar des laufenden Jahres gelten bei der DKB neue Regeln. Nur noch das Erstkonto ist seitdem kostenlos. Und das auch nur, wenn monatlich mindestens 700 Euro eingehen oder der Kontoinhaber unter 28 Jahre alt ist. Ansonsten musst du 4,50 Euro im Monat bezahlen. Und auch jedes weitere Girokonto kostet bares Geld. Die DKB verlangt laut des neuen Preis- und Leistungsverzeichnis eine Grundgebühr in Höhe von 2,50 Euro pro Monat für jedes Zusatzkonto. Zumindest theoretisch. Denn wer als Bestandskunde seine Zustimmung zu den Vertragsänderungen bisher verweigerte, wurde nicht extra zur Kasse gebeten und auch hinsichtlich der inkludierten Leistungen nicht eingeschränkt. Ab dem 13. Juni 2023 wird sich das aber ändern.

DKB: Kostenloses Zusatzkonto nur noch bis zum 12. Juni 2023

Denn wer ein Zweit- oder Drittkonto bei der DKB nutzt, hat nur noch bis zum 12. Juni 2023 Zeit, den Vertragsänderungen zuzustimmen. Ohne diese Zustimmung wird die DKB anschließend eine Kündigung aussprechen. Und zwar hinsichtlich aller kostenlos nutzbaren Karten, die dem entsprechenden Konto zugeordnet sind. Heißt: Die bei jedem DKB-Girokonto kostenlos inkludierte Visa Debitkarte respektive Visa Debitkarten, wenn zwei Personen das Konto gemeinsam nutzen, ist in Zukunft nur noch nutzbar, wenn man bereit ist, monatlich 2,50 Euro für die Kontoführung zu bezahlen.

Die DKB argumentiert wörtlich: „Unser Leistungsversprechen eines sehr attraktiven Kontoangebots können wir dauerhaft nur dann halten, wenn wir alle Kund*innen auf der gleichen Vertragsgrundlage betreuen. Geht Ihre Zustimmung bis zum 12.06.2023 nicht ein, erfolgt eine Kündigung aller kostenlosen Karten, die zu ihrem privaten Girokonto gehören. Kostenpflichtige Girokarten und Visa Kreditkarten sowie Kreditkarten, die wir gemeinsam mit Miles & More, Porsche oder Hilton Honors herausgeben, sind davon nicht betroffen.“

DKB benötigt Einwilligung ihrer Kunden

Hintergrund für diese Maßnahme ist, dass Banken nach einem im April 2021 ergangenen Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) ihre Kunden nicht mehr einseitig mit höheren Gebühren belasten dürfen. Die Einführung von neuen Gebühren bedarf vielmehr einer Zustimmung durch die Kontonutzer. Erfolgt diese Zustimmung nicht, dürfen Banken keine Änderungen an den ursprünglich vertraglich vereinbarten Konditionen vornehmen. Jetzt erhöht die DKB aber den Druck, um auch von jenen Kunden zusätzliche Gelder zu kassieren, die bisher der Einführung einer Kontoführungsgebühr für ein Zweitkonto nicht zugestimmt haben. Ein ähnliches Vorgehen hatte man in der Vergangenheit auch bei mehreren Sparkassen schon beobachten können.

Dass die DKB trotz zahlreicher Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) noch immer rigoros an ihren Plänen festhält, ist kaum überraschend. Fragwürdig ist es dennoch. Denn wenn die DKB Geld über Nacht bei der EZB parkt, kassiert sie ihrerseits Zinsen von der Zentralbank. Trotzdem werden künftig alle Kunden für zusätzliche Girokonten bei der DKB nutzen, extra zur Kasse gebeten. Das nennt man dann wohl Gewinnmaximierung.

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7 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Kardten Frei

    Wenn die Kunden in Scharen weg laufen, wird DKB ganz schnell zurückrudern.

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  2. Nutzerbild Mr. Q

    Werden sie nicht, da alle anderen Banken es genauso machen, oder noch teurer. Wie mit den Lebensmittelpreisen.
    Der Verbraucher zahlt immer für die Gier der Unternehmen und ist am kürzeren Hebel.

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  3. Nutzerbild Reinhard Ulrich

    Ich habe am 3.Mai mein Konto bei der DKB gekündigt und das Guthaben vorher auf verschiedene Konten überwiesen, bei einer Überweisung wurde es problematisch,weil sie nicht dort auftauchte. Nach ca. 3 Wochen ist es mir endlich gelungen die Überweisungskontonummer von der DKB zu erfahren, immer wurde mit dem fadenscheinigen Grund argumentiert, das fällt unter Datenschutz ,verstehe ich nicht.Ich bin Kunde der DKB gewesen, habe Geld überwiesen auf ein Konto das mir nicht bekannt ist und die DKB( 5 weibliche Mitarbeiter) weigert sich hartnäckig mir diese Kontonummer mitzuteilen ,schickt mir
    bei der Berechnung von 5 € einen Kontoauszug natürlich ohne IBAN. Erst ein männlicher Mitarbeiter am Telefon hatte mit meinen Bitten Erbarmen und teilte mir die Kontonummer mit, so dass ich mit der anderen Bank das problemlos lösen konnte und mir mein Geld auf das richtige Konto überwiesen wurde. Einen herzlichen Dank an diesen Mitarbeiter der ein Herz hatte, aber alle anderen Mitarbeiterinnen dort, können nicht lesen(zahlreiche E- Mails) und haben überhaupt kein Interesse dem Kunden zu helfen, niemals wieder diese Bank.

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  4. Nutzerbild Frank Pfeiffer

    Habe auch sehr schlimme Erfahrungen gemacht.
    Unerlaubte Kündigung durch die Bank
    meines Basiskonto.

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  5. Nutzerbild Denny

    das grenzt schon an Erpressung. Da kann man sich das BGH Urteil gleich schenken. Gerade die dauerhaft kostenlose Visa Karte war ein Grund überhaupt zur DKB zu gehen. Dauerhaft ist heutzutage aber ja auch ein dehnbarer Begriff

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  6. Nutzerbild Inge Euringer

    Ich war lange Zeit rundum zufrieden mit den Leistungen der DKB, auch als die Guthabenzinsen fürs Kreditkartenkonto auf Null runtergefahren waren.

    Und dann kam die Debit-Karte. Seitdem: Chaos. Der Einzelhandel erkennt Debitkarten selten an. Die DKB veranstaltet bei jeder Überweisung einen Zeitlupen-Aufstand erster Güte. Reklamation nutzlos, allenfalls werden dann die Kontendaten abgefragt.

    Ich suche eine neue Bank.

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  7. Nutzerbild Bernd

    Da sieht man das der Schreiber des Artikels mal garkeine Ahnung hat. Schon mal auf die Idee gekommen, dass die DKB (und andere Banken) die Einlagen nicht nur bei der DKB parken, sondern schlichtweg Belastung durch die Anleihekurse haben? Es geht hier nicht um Gewinnmaximierung sondern schlichtweg um wirtschaftliches und nachhaltiges handeln, alles andere wäre fahrlässig (siehe Regionalbanken in den USA). Wäre soviel Geld flüssig, bräuchte man die Gebühren nicht mehr, eben das sehe ich aber erst frühestens nächstes Jahr wenn die Anleihekurse wieder steigen sollten. Das gilt übrigens auch für andere Banken. Aber so ist das hier halt: es wird irgendwas aus der Luft gegriffen ohne überhaupt substanzielle Infos zu haben. Lieber schreiber: DAS nennt man Populismus und Desinformation.

    Liebe Grüße
    Ein Insider

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