Sind E-Autos die Zukunft? Die einen sagen Ja, die anderen Nein. Fest steht, dass man in der EU zugunsten der Umwelt schädliche Treibhausgase einsparen will und zwecks dessen das Klimaschutzprogramm „Fit for 55“ ins Leben rief. Teil dessen sind Verbrenner wie Autos. Nun einigte sich die Politik und beschloss die Zukunft der Autos.
E-Auto vs. Verbrenner: Das sieht das Klimapaket vor
Lange diskutierten Politiker und EU-Kommission darüber, wie es mit E-Autos, primär aber mit klassischen Verbrennern in Zukunft weitergehen soll. Im Sommer dieses Jahres legte man bereits einen ersten Gesetzentwurf vor. Nun einigte man sich darauf und beschloss das Verbot für Verbrenner ab 2035, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf die tschechische Ratspräsidentschaft berichtet.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ab 2035 kein Verbrenner mehr auf den Straßen fahren darf, sondern das keine Neuwagen mehr als Verbrenner verkauft werden dürfen. So will man die gesetzten Klimaziele erreichen. Während Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Entscheidung begrüßte, herrschte vor allem zwischen den Liberalen und Grünen Uneinigkeit über das Ableben der Verbrenner. Dabei ging es vor allem um sogenannte E-Fuels, bei denen es sich um synthetische Kraftstoffe handelt, die Treibhausgase binden. Setzt man E-Fuels in einem Verbrenner ein, würden sie praktisch emissionsfrei fahren können.
Aber: Bereits verkaufte oder zugelassene Verbrenner sind von dem Verbot nicht betroffen. 2026 will man den Beschluss erneut überprüfen.
Autoindustrie läuft Sturm
Von Seiten der Autoindustrie kommt harsche Kritik an der Entscheidung der EU-Kommission. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bezeichnet die Entscheidung „fahrlässig“, da man Ziele für nach 2030 festgelegt hätte, ohne dabei auf aktuelle Entwicklungen eingehen zu können und Anpassungen vorzunehmen. Dazu zählt etwa der Ausbau der Ladeinfrastruktur. „Die EU muss jetzt umgehend bei den Rahmenbedingungen in die Offensive gehen“, kommentiert VDA-Präsidentin Hildegard Müller das Geschehen.
Man verlange, dass man innerhalb der EU Energiepartnerschaften und Rohstoffabkommen abschließe, um eine Versorgung sicherzustellen. Auch für einen klimaneutralen Betrieb von Verbrennern sprach sich der VDA aus.
Tempolimit und autofreie Tage im Gespräch
Abgesehen vom Verbrenner-Aus debattiert man auf nationaler Ebene darüber hinaus weiterhin über ein Tempolimit sowie jetzt auch autofreie Tage. Einige Politiker sprechen sich dabei für alle Maßnahmen aus, die man zugunsten der Energie- und Klimakrise machen könnte. „Tempolimits und autofreie Sonntage sind erprobte Maßnahmen“, erklärt etwa Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion gegenüber dem Handelsblatt.
Aus den Reihen der Autoindustrie wird vor allem der Effekt des Tempolimits bezweifelt. Vor allem das Wie etwa von Audi-Chef Markus Duesmann, der meint, dass ein Tempolimit keinen bewiesenen Effekt auf das Klima hat. „Um uns in Deutschland besser einzustimmen auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er Jahren“, schlägt Duesmann gegenüber der Süddeutschen Zeitung vor. Hier stellt sich unter anderem aber der VDA quer.