Ford stellt Produktion ein: Das E-Auto ist schuld

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Das E-Auto soll in den kommenden Jahren den Verbrenner sukzessiv ersetzen. Viele Autobauer gehen aufs Ganze und steigen von Benziner und Diesel auf Stromer um. Doch nicht jeder Hersteller kann oder will diesen Weg mitgehen. Auch Ford tut sich schwer.
Ford stellt Produktion ein: Das E-Auto ist schuld
Ford stellt Produktion ein: Das E-Auto ist schuldBildquelle: Ford

Seit 1976 rollt der Ford Fiesta vom Band und wurde bis heute weltweit mehr als 18 Millionen Mal verkauft. Davon wurden allein 9 Millionen Exemplare zwischen 1979 und 2018 in Köln produziert. Inzwischen hat es der Fiesta in die achte Generation geschafft. Bis heute zählt der beliebte Kleinwagen zu den erfolgreichsten Ford-Modellen aller Zeiten. Doch die Beliebtheit sinkt. Und Ford reagiert. Nach fast 50 Jahren werden die Produktionsbänder angehalten. In einem Monat ist Schluss. Die Gründe für das bevorstehende Aus sind vielfältig. Auch das E-Auto trägt eine Mitschuld.

E-Auto sorgt bei Ford für Aufräumaktion

Die Entwicklung des Ford Fiesta stottert bereits seit Jahren. Der Autobauer bestätigte das Aus des einst beliebten Modells bereits Ende des vergangenen Jahres. In genau einem Monat ist es so weit: Ende Juni wird der letzte Fiesta in den Ford-Werken in Köln vom Band laufen. Bis zum Produktionsende will Ford den Fiesta nur noch ausschließlich als 5-türige Versionen produzieren. Und hier lässt sich bereits der erste Grund für das Aus des Kleinwagens ausmachen.

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Denn Kleinwagen mit drei Türen sind out. Das zeigt nicht zuletzt der Aufstieg des SUV. Und schaut man sich den E-Auto-Markt an, stellt man schnell fest, dass Autobauer hier zunächst Limousinen auf die Straße bringen, ehe sie über andere Klassen nachdenken. Hinzu kommt: Die Kosten für Design, Entwicklung, Konstruktion und Herstellung eines Kleinwagens sind genauso hoch, wie die größerer Autos – etwa eines SUV-Modells wie bei Ford dem Puma oder Kuga. Zudem sind die Gewinne niedriger. Und zuletzt ist es das E-Auto, dass dem Fiesta den Todesstoß verpasst.

Benziner und Diesel haben ausgedient

Mit dem beschlossenen Aus für Benziner und Diesel zieht Ford in Köln auch bei Verbrennungsmotoren die Reißleine. Mit dem Fiesta verschwindet auch der letzte Benzinmotor aus den Kölner Ford-Werken und wird ins Motorenwerk nach Craiova/Rumänien verlagert. So kann sich Ford voll auf die Entwicklung des Elektroautos konzentrieren. Und das muss Ford auch dringend, wenn man mit beim E-Auto nicht ins Hintertreffen geraten will. Denn inzwischen haben nahezu alle Autobauer, die Fahrzeuge für den Massenmarkt produzieren, bereits mehrere E-Modelle zur Auswahl. Japanische Autobauer wie Honda und Toyota außen vor gelassen.

Irre: Können wir bald das mit unserem Auto machen?

Neben dem Fiesta hat Ford bereits die Produktion des Galaxy und S-Max eingestellt. Den Ford Focus soll es 2025 als Nächstes treffen. Der Pkw-Gigant plant eine Neuausrichtung. Die künftigen Modelle sollen rein elektrisch betrieben werden. Bereits im März hat der Autobauer sein „erstes“ E-Auto vorgestellt. Im kommenden Jahr sollen drei weitere E-Auto-Modelle folgen. Ab 2030 will Ford nur noch vollelektrische Autos anbieten und bis 2050 CO₂-neutral werden.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Urs

    Schade, der Fiesta war wirklich sehr gut, günstig und zuverlässig

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  2. Nutzerbild Jan

    eine uneffiziente Sparte schafft sich selber ab

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  3. Nutzerbild Werner Klein

    Leider schafft die „grüne“ Partei nicht nur die Produktion des Fiesta ab aufgrund von deren Politik, sondern schafft den Mittelstand ab. Werden wir dann wohl alle bald Bürgergeld beziehen. Es gibt aber anscheinend genug Leute, die nur Meinungen haben, anstatt mit Wissen glänzen. Genauso wie unsere grüne Partei durch und durch von Leuten durchnässt ist von Schulabbrechern, ohne Schul und Ausbildung ohne Berufserfahrung. Und diese Leute und deren Wähler sind schuld daran, dass nicht nur Ford die Segel streicht. Armes Deutschland

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  4. Nutzerbild Thomas Czech

    Schade! Ich fahre seit 36 Jahren Ford Fiesta, war damit sehr zufrieden und konnte mir den wenigstens leisten. Da ein E Auto, bezüglich des hohen Einstiegspreises, der geringen Reichweite und des Betankens, für mich nicht in Frage kommt, wird es leider kein Auto mehr für mich geben. Um dann noch von A nach B zu kommen, ist für mich finanziell nur noch ein Kabinenroller mit 45 km/h, vom chinesischen Markt drinnen, mit zwei Akkus, die herausnehmbar sind, so dass ich sie über Nacht aufladen kann. Und die kosten dann schon knapp 10.000 €, mit Lithium Ionen Akku. Alles andere kann ich mir gar nicht mehr leisten.

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  5. Nutzerbild Horst

    Solange der Deutsche Michl nicht wieder lernt selbstständig zu denken, sich nicht endlich aufrafft und auf die Straße geht, solange wird sich nichts ändern. Und 8ch fürchte das geht noch so lange, bis es unumkehrbar ist!

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  6. Nutzerbild Andreas Frey

    Ich würde gerne mal sehen, wie die Herren von Damen in Berlin Marzahn, 40.000 Ladegeräte auf enstem Raum aufstellen wollen.
    Oder ist sowas garnicht geplant? Eventuell kommt dann der Fiesta wieder zurück.

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