Ärger um Ladesäulen für E-Autos: Jetzt schreiten die Behörden ein

2 Minuten
Elektromobilität ist ein noch junges Geschäft, das erst jetzt immer mehr wächst. In Deutschland riecht es hingegen schon wieder nach Ärger. Die Konditionen seien unfair und hinderten den Wettbewerb. Das Bundeskartellamt ermittelt nun und entscheidet über die grüne Zukunft.
Elektroauto laden
Elektroauto ladenBildquelle: Unsplash - John Cameron

Regelmäßig überschwemmen neue Elektro-Autos den Markt – und das von namhaften Herstellern. In dieser Woche startete auch der erhöhte Umweltbonus, sodass du dir mit dem Kauf eines E-Autos eine saftige Umweltprämie von 9.000 Euro sichern kannst. Die Kehrseite des grünen Erfolgs: E-Autos brauchen Strom, um aufzutanken und weite Strecken hinter sich bringen zu können. Und genau da liegt das Problem.

Beschwerde gegen Ladesäulen für E-Autos

Das Bundeskartellamt geht aktuell Beschwerden über Ladesäulen für Elektro-Autos nach. Konkret sollen sowohl die Strukturen als auch die Wettbewerbsbedingungen untersucht werden. Wie sind die Konditionen? Sind Ladesäulen für alle gut erreichbar? Die eingehenden Beschwerden lassen die Antwort erahnen: nein, sind sie nicht.

Wie das Amt mitteilt, wolle man in „dieser frühen Marktphase die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge strukturelle Wettbewerbsprobleme identifizieren“. So soll der weitere Ausbau gewährleistet werden. Das Problem ist, dass jede Stadt oder Kommune eine eigene Vorgehensweise hat, wenn es um die Bereitstellung von Standorten für Ladesäulen geht. Das trübt den Wettbewerb. Ein weiteres Augenmerk soll außerdem auf dem Ausbau von Ladesäulen an Autobahnen liegen, so das Bundeskartellamt.

Um die aktuelle Lage zu ermitteln, will das Amt die beteiligten Akteure in zwei Phasen zur öffentlichen Ladeinfrastruktur sowie zur Praxis und Planung der Bereitstellung der Säulen befragen. Auf Basis der Ergebnisse sollen folglich der Zugang zu den Ladestationen beleuchtet werden.

Kosten pro Ladesäule variieren: Preise sorgen für Verwirrung

Neben der teils mangelhaften Infrastruktur gibt es auch immer wieder Verwirrung um die Strompreise für die Aufladung von E-Autos. Denn die Säulen zeigen keine klaren Preise an. Sie variieren je nach Ladekarte oder App. Die verschiedenen Tarife unterscheiden sich erheblich, wie eine Studie von EuPD Research aus diesem Jahr ergab.

Ziel der Untersuchung ist, „neben dem diskriminierungsfreien Zugang zu geeigneten Standorten für Ladesäulen auch die konkreten Nutzungsbedingungen an den Ladesäulen“ zu gewährleisten. Sie seien von ausschlaggebender Bedeutung. Die deutsche Bundesregierung will bis 2030 eine flächendeckende Ladeinfrastruktur mit öffentlichen Lademöglichkeiten in ganz Deutschland errichten.

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13 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Herbert Trzinski

    Richtig das es gestoppt wird.
    Es war übertrieben.
    Aber jeder Politiker möchte was zu sagen haben?! Hahahaha

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  2. Nutzerbild Thorsten

    Für mich sind Autos die an die Steckdose müssen keine Alternative zum Verbrennungsmotor. Wasserstoff ist da klarer Favorit und der Treibstoff einfacher an das Volk zu bringen. Man muss auch mal an die Pächter von Tankstellen und die Arbeitsplätze denken die da auf dem Spiel stehen.

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    • Nutzerbild Roma

      War wie mit den Kutschenfahrern…
      Aber warum sollte eine Tankstelle nicht weiter betrieben werden können? Die wirklichen Einnahmen kommen ohnehin vom Tankstellenshop. Und wenn ich jetzt dort 10-15 Minuten lade, dann gönn ich mir eher einen Kaffee oder Snack, als wenn ich nur zum Bezahlen rein gehen müsste, was oft schon direkt an der Säule per EC geht.
      Der Pächter muss sich einfach anpassen.
      Siehe Bäckerei Schüren, die haben daraus schon ein erfolgreiches Geschäftsmodell gemacht.

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  3. Nutzerbild Olaf

    Wasserstoff ist keine Alternative zu Batterielektrischen-Antrieben. Der Energieverlust der mit der Herstellung und dem Transport von Wasserstoff einher geht ist ist viel zu hoch. Außerdem sind Wasserstoff-Antribe wartungsintensiv und teuer!

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    • Nutzerbild Michael

      … ich lese immer wieder Wasserstoff ist die Lösung…
      Aber endlich jemand, der sich wohl näher mit der Materie beschäftigt hat. Wirkungsgrad Wasserstoff aus Strom erzeugen: 50%, Wirkungsgrad Strom dann im Fahrzeug aus Wasserstoff zu erzeugen: 50%…
      Gesamtwirkungsgrad 25% und da sind andere Verluste (Ja, der Strom wird trotzdem in einer Batterie gepuffert 🙂 noch gar nicht mitgerecht. Was für eine sinnlose Verschwendung.

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  4. Nutzerbild Benny

    Ja genau, Arbeitsplätze und Geld um jeden Preis.
    Da lade ich lieber zu Hause für 10c oder unterwegs für 29c bevor ich den Ölmultis noch einmal einen müden Euro hinterher werfe.
    Ladesäulen werden vermutlich nur von Robotern aufgestellt wie auch Windräder und pv Anlagen.
    Nee was machen wir bloß wenn Maschinen unsere ganze Arbeit machen?
    Wir werden alle arbeitslos und können gar kein Sprit mehr kaufen…

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  5. Nutzerbild Kaaleck

    Wasserstoff wird aus Strom gewonnen, da kann ich ja gleich den Strom zuhause nutzen ohne Umweg direkt rein in denn Akku.

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  6. Nutzerbild Manfred Ram

    Es gibt für Fahrzeuge, die Wasserstoff zum Stromerzeugen brauchen keine Infrastruktur. Da sind die E-Fahrzeuge schon wesentlich weiter. Verweise hier auf die Datenbank beo goingeletric.de. Allein die Preisentwickung und Abrechnugsmodelle, sowie Bevorzugungen von bestimmten Marken entsprechen nicht dem Wettbewerb und dem, was der Gesetzgeber und Zuschusszahler wollte.

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  7. Nutzerbild Automops

    Sorry, aber diese e-Fahrzeug-Hysterie ist lächerlich. Absolut nicht durchdacht: auf gefühlt 1000 Fahrzeuge zwei Ladesäulen, Reichweiten, die grenzwertig sind und eine Fahrt von München nach Hamburg durch Ladepause endlos gestaltet. Eine vernünftige Infrastruktur kann und wird es hier niemals geben. Es ist eine reine Augenwischerei der Autolobby.

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    • Nutzerbild Michael

      Sorry, die Zahlen sind nicht richtig. Es gibt in D mittlerweile 18700 Ladesäulen. Bei 117887 rein elektrischen Fahrzeugen sind das 6,3 Säulen pro Fahrzeug. Darüberhinaus brauche ich nur bei langen Fahrten wirklich eine Ladesäule, da ich im Regelfalls zu Hause in der Garage lade…

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    • Nutzerbild Roma

      Die E-Mobiltät hat eine Lobby? Davon habe ich noch nix gehört, liegt vielleicht daran, dass die Öl-Lobby eine der stärksten ist. Da jetzt zu sagen die E-Auto-Lobby steckt dahinter war wohl Sarkasmus.

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  8. Nutzerbild Uwe Manz

    @Olaf

    Wasserstoff ist sehr wohl eine Alternative

    Ich selbst bin der Meinung das man hier Stromerzeugung zB durch die Brennstoffzelle weglassen sollte und Wasserstoff alS direkten Energieträger nehmen sollt.
    Ich weiß natürlich das Wasserstoff eine geringe Energiedichtr hat.
    Aber das Problem beko mt man in den Griff.

    Vorteile liegen auf der Hand.

    1. Größere Reichweite

    2. Schnelle Betankung

    3. Wesentlich umweltschonender als jede Art von Akkutechnik.

    4. Vorhandene Ladeinfrastruktur

    5. Geringeres Gewicht

    6. Erhalt von Arbeitsplätzen.

    usw.

    Die Erzeugung von Wasserstoff ist einfach, klar kostet sie Strom aber durch die Einfachkeit kann Wasserstoff überall hergestellt werden, wenn das im industriellen Maßstab läuft, hat das eine ganz andere Breite.
    Übrigens reden wir von Stromresssourcen die wir ja auch bei Elektroautos benötigen und nicht haben.

    Ein Riesenproblem ist auch der Transport von Strom in die Ladesäulen.
    Ich bin selbständiger Elektromeister.
    Wenn wir größere Wohnbauvorhaben haben mit 58 Wohneinheiten haben und die Käufer in der Tiefgarage eine Ladestation haben wollen, wird es echt kritisch bis unmachbar.

    Im konkreten Fall werden 32 Ladestationen benötigt.
    Wenn ich mal sage das zur Primetime zwischen 17:30 bis 5:00 von den 32 Autos 50% gleichzeitig nur 5A Ladestrom benötigen, dann reden wir schon von 80A die zusatzlich zum Normalbetrieb gebraucht werden
    D.h. wieder in der Primetime 17:30 bis 19:00 werden im Durchschnitt nehmen wir mal wieder nal 5A gezogen.

    Dann sind wir bei 58x5A=290A jwtzt sagen wir das nur 70% davon aktiv sind, dann kommen wir auf 203A.
    Der Hausanschluss benötigt also 283A.

    Das ganze in der Straße mal 3 Häuser,
    Sind wir bwi 849A.

    Das sind nur 3 Häuser.
    In der Straße gibt es bestimmt noch einige andere Häuser die auch Strom benötigen.

    Es bestehen seitens der Energieversorger weder die Kapazitäten in den Kraftwerken noch in der Leitungsstruktur.

    Das Geld dad man da reinstecken muss, kann man besser in die Weiterentwicklung anderer , bessere und günstigeren Technologien stecken.
    Wie zB Wasserstoff oder „Ökodiesel“

    Ich war bis vor einiger Zeit den Akkugetriebenen Fahrzeugen noch offen gegenübergestanden.

    Wenn man abermal über die Machbarkeit nachdenkt, dann sind das alles

    Gedanken aud dem Elfenbeinturm.

    Machbar ist alles.
    Es ist auch eine Frage des Aufwands.

    Grüße
    Uwe Manz

    Antwort
  9. Nutzerbild Roma

    Welche Infrastruktur ist vorhanden für Wasserstoff? Meinen Sie das Dach der Tankstelle? Wenn ja, dann würde das kein + für H2 sein, weil das Dach kann man für so gut wie alles verwenden, selbst wenn ich dort eine Hühnerfarm machen möchte.
    Stromanschlussleistung kann man sehr einfach durch Smarte Ladegeräte, flexible Stromtarif, PV am Gebäude, Speicher usw. reduzieren. Da gibt es schon genug Firmen die sich hier spezialisiert haben und auch mehrjährige Praxiserfahrung haben.
    Das ist halt eine neue Sparte, mit der man sich beschäftigen muss.
    Auch ist ihre Annahme falsch, denn im Schnitt werden die 32 Autos nicht 100-200km pro Tag fahren, sondern nur 40-50km. Also nur die Hälfte oder sogar nur ein Drittel ihrer Annahme. Auch wird es welche geben, die unter Tags zuhause laden, wegen Schichtarbeit, Arbeitsweg mit Öffis/Rad sonst was.
    Praxistests von ganzen Wohnstraßen haben schon gezeigt, dass die Ladestationen das Netz weniger beansprucht als vorerst angenommen.

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