Nach langem Hin und Her ist es nun endlich so weit. Sowohl der Preis als auch das Startdatum für das Deutschlandticket stehen fest. 49 Euro soll das Ticket auf die Preiswaage legen und ab dem 3. April erworben werden können. Gültig wird die neuartige Fahrkarte bundesweit allerdings erst ab dem 1. Mai. Doch diese Verzögerung spielt mittlerweile beinahe keine Rolle mehr. Anders als eine größere Einschränkung, die der Digitalverband Bitkom fordert.
Bitkom fordert Einschränkung des Deutschlandtickets
„Nach dem Willen von Bund und Ländern soll das Deutschlandticket digital angeboten werden“, heißt es seitens der Bundesregierung. Ob dieses ausschließlich digital oder gegebenenfalls übergangsweise auch im Papierformat zu kaufen sein werde, sei nach wie vor offen. Ein Umstand, der Bitkom augenscheinlich missfällt. „Das Deutschlandticket muss den Startschuss für die digitale Transformation im Verkehr geben. Wir müssen weg vom Papier und hin zu einem digitalen Ticket, das künftig über alle Verkehrswege und Verkehrsmittel hinweg eingesetzt werden kann“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Dieser kritisiert weiter insbesondere „ineffiziente Parallelstrukturen“, welche man auf Kosten der Allgemeinheit unterhalte, weil eine Minderheit am Fahrschein aus Papier hänge.
Das 9-Euro-Ticket war seinerseits auch in Papierform erhältlich. Und das kam nicht von ungefähr. Zum einen entstünde andernfalls eine technologische Hürde, die ältere Bürger größtenteils nicht aus eigener Kraft überwinden könnten. Zum anderen scheint ein Teil der Bevölkerung die zunehmende digitale Erfassung von Geldflüssen seitens der Bundesregierung und anderer Unternehmen wie etwa Banken zu kritisieren. Das lässt sich bereits an der dauerhaft im öffentlichen Diskurs befindlichen Bargeld-Debatte sowie dem Erfolg von Kryptowährungen ablesen. Auch könnte eine „digital only“-Umsetzung denjenigen Bürgern Probleme bereiten, die kein Smartphone besitzen. Als Lösungsansatz schlägt Bitkom eine digital auslesbare Chipkarte vor.
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Sowohl die Befürworter als auch die Kritiker eines gänzlich digitalen 49-Euro-Tickets legen nachvollziehbare Argumente vor. Es bleibt dennoch fraglich, ob die Vorteile dieser Vorgehensweise tatsächlich überwiegen, sofern diese ausschließlich auf das 49-Euro-Ticket beschränkt bleibt.