Es klingt wirklich verlockend. DSL für 9,99 Euro. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn dieser Preis gilt nur in den ersten zehn Monaten der Vertragslaufzeit. Der Vertrag läuft aber ungleich länger. Die weiteren 14 Monate bis zum Erreichen der Mindestlaufzeit bittet 1&1 dich mit 39,99 Euro zur Kasse.
Das heißt, dass zu im Schnitt auf die Mindestlaufzeit gesehen deutlich mehr zahlst als 9,99 Euro. Rechnerisch liegen die monatlichen Kosten in diesen zwei Jahren bei 27,49 Euro. Wer das nicht bedenkt, zahlt deutlich mehr als die kalkulierten 10 Euro monatlich. Auch die Mehrwertsteuersenkung bis Ende 2020 hilft da nicht viel weiter: Gerade einmal 25 Cent sparst du monatlich bis Ende des Jahres, da du bis dahin nur die geringen Grundkosten zu zahlen hast.
Immerhin: Für rechnerisch 27,49 Euro monatlich bekommst du einen VDSL-Tarif mit 50 Mbit/s im Downstream. Reicht dir das nicht, bietet dir 1&1 auch 100 Mbit/s für 5 Euro monatlich mehr oder 250 Mbit/s für 10 Euro monatlich mehr an. Im Bundle enthalten ist auch stets die 1&1-Variante der FritzBox 7590. Der HomeServer Speed+ kostet im Handel gerade etwa 190 Euro.
Welche Alternativen gibt es?
Ausgehend von einem 50-Mbit/s-Tarif für 27,49 Euro gibt es im Markt Angebote, die durchaus günstiger sind. So bietet dir Vodafone über sein Kabelnetz einen 50-Mbit/s-Internetanschluss, der zwei Jahre lang konstant 19,99 Euro kostet. Einziger Unterschied: Der Upstream liegt bei nur 5 Mbit/s, 1&1 ermöglicht 10 Mbit/s. Erst nach zwei Jahren steigt der Preis auf dann 29,99 Euro monatlich.
Kommt Kabel-Internet für dich nicht in Frage, kannst du VDSL bei O2 buchen. Hier kostet der O2 my Home M ein Jahr lang 19,99 Euro, danach 29,99 Euro monatlich.
Der Anschlusspreis ist bei allen Anbietern mit 70 Euro etwa gleich. Größter Vorteil von 1&1 ist die bereits enthaltene FritzBox. Bei O2 müsstest du das Modell für 6 Euro monatlich dazubuchen, Vodafone bietet eine FritzBox für 5 Euro monatlich an. Hierdurch nähern sich die Kosten der beiden Anbieter wieder dem 1&1-Angebot an.
Letztlich gilt es also genau zu rechnen und die die eigenen Bedürfnisse zu kennen. Wer beispielsweise schon eine FritzBox nutzt, der braucht sich bei 1&1 keine weitere mieten.