Test des HTC S620

18 Minuten

HTC-S620: Draufsicht

HTC? Wer ist HTC?“ wäre gerade mal vor einem Jahr noch eine Reaktion gewesen, die man sogar von einigen Händlern hätte erwarten können. Immerhin produziert der Konzern erst seit einem Jahr unter eigenem Namen, zuvor war das Unternehmen auf dem deutschen Markt als OEM-Hersteller für T-Mobile, Vodafone und o2 tätig. Doch die Windows-Handymacher sind keine Eintagsfliege: Schon seit zehn Jahren ist man am Markt präsent. Grund genug, auch bei inside-digital.de jetzt verstärkt den Fokus auf die Smartphones zu legen. Den Start der Testreihe markiert das HTC S620, das wir in dieser Version auf den Prüfstand schicken.

HTC-S620: Tastatur

Schick ist bereits die Hülle: Die schwarze Verpackung kommt direkt aus dem Labor eines Oberflächenveredlers, was man schon daran merkt, dass sich die Schachtel sehr weich und teuer anfühlt. Darauf findet der Kunde zum einen das Handy, die Versionsnummer, und das Unternehmenslogo. Edel und damit sehr unasiatisch, nämlich mager an Informationen, ist jedoch nur die Vorderseite. Die Seitenteile der Schachtel könnten jedoch auch gleich aus Redmond kommen: Mehr Daten passen schlicht nicht auf die Pappe.

Zieht man die schicke Hülle ab (was vermutlich erst zuhause geschieht), dann setzt eine leichte Ernüchterung ein. Hier findet man einen schlichten weißen Pappkarton, der sich optisch so gar nicht mit dem Edelschuber verbinden will. Also schnell auf mit dem Kasten, und sehen, was sich darin befindet. Zur Linken findet man einen daumendicken Stapel Papier, bestehend aus Handbuch, Kurzhandbuch, Microsoft-EULA und den Garantieunterlagen, die halb so dick sind wie das Handbuch. Was befürchtet man nur in Taiwan?

Rechts, verborgen unter einer Papphülle, findet man nun auch das Handy. Zumindest denkt man das beim ersten Öffnen, denn in Wirklichkeit ist es eine Etage weiter unten untergebracht. Die weiße Pappummantelung soll anscheinend nur den Handbuchstapel vor dem Wegrutschen bewahren. Gleich daneben findet man auch das Zubehör: Headset, Ladegerät und Datenkabel sind auch ziemlich genau das, was man erwarten würde.

HTC-S620: Lieferumfang
HTC-S620: zerlegt in Bestandteile
HTC-S620: Tastatur

Der erste Zusammenbau des Handys geht locker von der Hand. Die SIM-Karte lässt sich ebenso leicht einlegen wie der Akku. Wie das geht, sagt einem auch schon das Handy: Zwei kleine Abbildungen des Einlege- und Entnehmevorgangs der SIM-Karte findet man unter dem Akku, den man jedes Mal entfernen muss, wünscht man die SIM-Karte zu wechseln. Da das jedoch selten geschieht, führt es nicht zu negativen Noten.

HTC-S620: Draufsicht

Der Akkudeckel schließt leicht und lässt sich ebenso leicht wieder öffnen. Hier passt alles einwandfrei ineinander. Das Handy macht auch sonst einen gut verarbeiteten Eindruck, das Gehäuse fühlt sich hochwertig an, auch schmeichelt samtweiche Oberfläche der Hand. Ob die Mischung aus schwarzem Kunststoff und gebürstetem Aluminium den Kunden zusagt, müssen diese natürlich selbst entscheiden. Die Spaltmaße sind minimal, alles macht einen gut durchdachten Eindruck. Auffällig ist natürlich auch die Tastatur, bei der HTC seinem S620 für jeden Buchstaben eine eigene Taste spendiert hat.

Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten: Der an der Unterseite angebrachte MiniUSB-Anschluss ist leider sehr fummelig zu öffnen, die darauf befindliche Gummiklappen wollte erst nach mehreren Versuchen nach- und damit den Anschluss freigeben. Mit einer Hand wird das nichts, und ohne eine ausreichende Fingernagellänge auch nicht.

Auch wenn es Tasten ohne Ende zu geben scheint, ist das Konzept gut durchdacht: Die wichtigsten Funktionen, „Zurück“, zwei Pfeiltasten sowie der Zugang zu Outlook sind rechts neben dem Display ins Gerät als Sensortasten eingelassen. Das ganze hat auch einen Namen: Der „JOGGR“, so der HTC-Titel für diese bewegungssensitive Erfindung, macht das Navigieren deutlich einfacher, verfügt das S620 doch leider nicht über einen Touchscreen.

Auch wenn ein Windows-Mobile-Handy sicherlich nicht primär zum Fotografieren entwickelt wurde, verfügt das S620 über eine integrierte Kamera. Diese befindet sich auf der Rückseite des Handys. Gleich daneben findet man einen kleinen Spiegel, um auch mal Portraits machen zu können. Geschützt ist die Kamera nicht wirklich, und auch wenn sie leicht im Gerät versenkt wurde, wird sie ohne zusätzlichen Schutz sicherlich recht bald Kratzer bekommen.

Ebenfalls ein klares Plus ist die mittig angebrachte Navigation: Der Ring um die in der Mitte angebrachte Navigationstaste werkelt einwandfrei, und macht keinen Ärger. Ebenfalls gut bedienbar sind die ihn umgebenden Softkeys, die je nach Menüpunkt ihre Funktion ändern. Äußerst positiv: Die Anruf- und die Auflegetaste sind farblich mit grünem bzw. rotem Hörer gekennzeichnet. Das dürfte gerade Umsteigern den Weg zum S620 ebnen.

Wirft man einen Blick auf die komplette Tastatur, fällt einem Neuling nur ein Satz ein: „Und damit soll man tippen?“ Immerhin fallen die Tasten recht klein aus, außerdem verfügen viele über mehrere Bedeutungen, die sich mit Hilfe der Shift– oder der Funktionstaste aktivieren lassen. Doch zur großen Überraschung des dickfingerigen Testers lassen sich die vermeintlich zu kleinen Tasten hervorragend ansteuern, und schon nach sehr kurzer Zeit rauschen die Finger über die Eingabeknöpfe.

Insgesamt fällt die Bewertung der Verarbeitung durch die Bank positiv aus. Hier stimmt sowohl die Größe, das Tastenlayout, als auch die Abstimmung der Komponenten auf einander. Ebenfalls positiv ist die hohe Materialgüte, die man so nicht unbedingt erwartet hätte.

HTC-S620: Headset

Top ist nicht nur die Verarbeitung, es sind auch die Sprach- und Empfangsqualität. Die Gespräche sind sowohl im D- als auch im E-Netz gut zu verstehen, wenn auch nicht in kristallklarer, sondern eher in guter, wenig rauschender Qualität. Es reicht auf jeden Fall, um längere Gespräche zu führen, was bei Geschäftskunden ja immer wieder vorkommen dürfte.

Gut ist auch das Headset, liefert es sogar noch einen etwas rauschärmeren Klang. Wem das Kabel ein Dorn im Auge, oder besser am Ohr ist, der kann auch mit einem kabellosem Headset arbeiten. Hier ist das S620 auf dem neuesten Stand: Neben einem „normalen“ Bluetooth-Headset unterstützt es auch den Stereostandard A2DP, also kann man nun auch ohne Kabel zweikanalige Musik unterwegs genießen.
Praktisch: Während des Gespräches lässt sich die Lautstärke über die Sensortasten an der rechten Seite verändern, sodass man auch bei schwankender Lautstärke der Nebengeräusche die Einstellungen immer schnell verändern kann.

Ordentlich ist auch der Empfang: In beiden Netztypen (GSM und auch WLAN) macht der S620 eine gute Figur. Der GSM-Empfang ist besser als bei so manch einem featureüberladenen Mitbewerber, hier spielt das Smartphone schon im oberen Mittelfeld mit und bietet dank Quadband-GSM die Möglichkeit, auch jenseits des großen Teichs noch für Empfang zu sorgen.
Die Probleme beim Anschließen des Headsets einmal außer Acht gelassen, bekommt der Kunde in der Disziplin „Telefonieren“ ein ausgewogenes Set, auf das man sich verlassen kann.

HTC-S620: Kamera

Wenn etwas neben der Tastatur das Gerät dominiert, dann ist es sein 320 x 240 Pixel großes Display. Diese Anzeige ist nicht nur hoch aufgelöst, sondern auch noch taghell, wird sie doch permanent beleuchtet und gehört von seiner Bauart her sicherlich zu den besseren am Markt.
Wem der Kontrast zu intensiv ist, der kann ihn auch gerne herunterregulieren: Das Menü erlaubt eine Feineinstellung, ebenso wie bei der Helligkeit des Displays, das seine Textmenge dynamisch anpasst.
Irritierend ist zunächst die Tatsache, dass es sich bei dem Display nicht um einen Touchscreen handelt. Man erwartet förmlich, dass man mit einem einfachen Druck auf „Start“ auch eine Aktion ausführt, ist man es doch von älteren Windows-Handys gewohnt. Damit dürfte zumindest in der Eingewöhnungsphase so manch ein Fingerabdruck auf dem Bildschirm zu finden sein. Das liegt auch daran, dass die Softkeys recht weit unterhalb des Displays angebracht wurden, sodass man nur nach logischem Schlussfolgern eine Verbindung sieht.

HTC-S620: Draufsicht

Magere Kost servieren uns die Taiwaner in punkto Kamera: Gerade einmal 1,3 Megapixel Auflösung legt das eingebaute Objektiv hin, weit weniger heute in der Mittelklasse üblich. Natürlich, so mag jetzt manch einer sagen, ist eine Kamera bei einem Business-Handy nicht das wichtigste Feature. Aber 1,3 Megapixel sind weder Fisch noch Fleisch: Für Portraitaufnahmen ist das schlicht zu viel, und für ein ausdruckbares Foto zu wenig.
Wer dennoch die Kamera starten will, tut dies mittels einer eigens dafür eingebauten Kamera-Taste, oder aber über das Menü. Die Kamera ist recht fix, die Verzögerung zwischen dem Druck auf die Auslösetaste und dem tatsächlich gemachten Bild liegt bei weniger als einer Sekunde, das Resultat erscheint umgehend auf dem Display.

Wem die vier verfügbaren Bildgrößen von 1280×1024, 640×480, 320×240 und 160×120 Pixeln nicht genug Vielfalt bedeuten, der kann noch tiefer in die Trickkiste greifen: Das S620 bietet zusätzlich noch die Qualitätsabstufungen „Basis“, „Normal“, „Fein“ und „Superfein“, wobei nur letzteres zu ansatzweise druckbaren Ergebnissen mit der höchsten Auflösung führt. Ein 160×120 kleines Bild mit „Basis“-Auflösung hingegen ist qualitativ mit einem Tuschebild vergleichbar als mit einem Foto. Dafür ist es klein.
Besser werden Bilder übrigens schon im Vorfeld, wenn man sich ein wenig Mühe gibt, tiefer ins Menü abzutauchen. Denn die unterschiedlichen Weißabgleiche machen eine bessere Ausleuchtung und ein optimiertes Resultat schon vor dem Knipsen möglich. Dabei unterscheidet das Handy zwischen den üblichen Einstellungen „Tageslicht“, „Automatisch“ und „Nacht“ sowie den beiden interessanten Eigenentwicklungen „Funkelnd“ und „Leuchtend“. Wann die zum Einsatz kommen, dazu äußert sich weder das Handbuch noch HTC auf der eigenen Webseite.

Wem das Resultat nun trotz Voroptimierung immer noch nicht reicht, der kann auch am fertigen Bild werkeln und mit Digitaleffekten neue Resultate zusammenzaubern. Dies hat jedoch nur noch Auswirkungen auf die Farbe: Entweder verwandelt man das bunte Bild in ein schwarz-weißes Abbild, oder man mischt mit Sepia, „Kühl“ oder auch Negativ etwas ganz anderes zusammen.

 

 

HTC-S620: Startbildschirm
HTC-S620: Hauptmenü
HTC-S620: Menü
HTC-S620: Kalender
HTC-S620: SMS
HTC-S620: Kontakte
HTC-S620: BubbleBreaker
HTC-S620: Rechner

HTC-S620: Hauptmenü
HTC-S620: Hauptmenü
HTC-S620: Internet Explorer
HTC-S620: Kalender
HTC-S620: SMS
HTC-S620: Kontakte
HTC-S620: Solitär
HTC-S620: Einstellungen

Die Bedienung des Smartphones geht recht einfach von der Hand, hat man sich einmal an die Unterschiede zu anderen Mobiltelefonen gewöhnt. Trotz des großen Funktionsumfangs lassen sich fast alle Funktionen ohne Blick ins Handbuch finden und nutzen. Dabei kommt einem ganz klar eine Windows-Grunderfahrung zugute, sind doch nicht nur viele Punkte am gleichen Ort wie auf dem PC, sondern auch mit den gleichen Icons versehen worden.
Bei der Bedienung kommt nun auch der „JOGGR“ zum Einsatz, das Scroll-Touchpad. Dieses macht es tatsächlich deutlich einfacher, über den Bildschirm zu scrollen, um auch im unteren Bereich noch Dokumente oder Menüs zu sichten. Gute Idee, gute Umsetzung, gutes Konzept.

Das Hauptmenü entspricht dem zum Standard gewordenen Gitterraster, und ist dank Navigations-Ring auch einfach und präzise zu bedienen. Auf dem Startbildschirm wurden oben die (modifizierbar) wichtigsten Anwendungen abgelegt, die nun mit beherztem Einsatz des JOGGRs schnell erreichbar und zu öffnen sind. Die Icons, bestens bekannt vom stationären Windows, zeigen das, was man dahinter erwartet, hier gibt es keine Überraschungen, was aber durchaus positiv zu bewerten ist.

Kommen wir zu einem der Kernpunkte des S620, der Telefonfunktion. Wie fallen das Telefonbuch, die Sprachwahl und die Verbindungsqualität aus?
Hier hat HTC seine Hausaufgaben gemacht. Die Verbindungsqualität ist nicht nur für ein Handy dieser Preisklasse sehr gut, sondern kann sich durchaus mit der Qualität der Mitbewerber messen. In lauten Umgebungen hat das Gerät genügend Reserven, um noch ein einigermaßen ungestörtes Gespräch führen zu können. Die Gesprächs- und Standbyzeiten fallen, im Vergleich zu den offiziell angegebenen, dann aber doch nur mittelmäßig aus. Nach spätestens drei Tagen muss der Flachmann wieder aufgetankt werden, bei moderater Nutzung des Musikspielers und ungefähr einer Stunde telefonieren pro Tag. Berücksichtigt man dabei die Ausstattung und das satte Display geht das schon in Ordnung, ist aber keine Weltklasse.

HTC-S620: Anschluss

Verbindungen zu schaffen ist natürlich eine Domäne eines Smartphones, und deshalb fühlt es sich hier auch wirklich zu Hause. Ob GPRS, EDGE oder Bluetooth, die meisten Standards erfüllt der kleine Begleiter mit einem stoischen Lächeln, wobei der Standard EDGE in Deutschland noch wenig Verbreitung gefunden hat.
In der Liste fehlt allerdings UMTS, was das S620 für einen Geschäftskunden um einiges unattraktiver machen wird. Das macht dann auch das integrierte WLAN nicht mehr wett, ist es doch in der Reichweite zu sehr begrenzt und setzt einen eher stationären Anwender voraus. Ein echter Minuspunkt.

Wer immer auf dem neuesten Stand bleiben will, der bekommt mit dem S620 alles, was man heutzutage erwartet: Eine echte Nachrichtenzentrale. Neben SMS und MMS (natürlich bis 300 Kilobyte Größe) bekommt man auch die von vielen Businessusern so dringend verlangte Push-Mail. Wer also einen Exchange-Server sein eigen nennt, ist mit dem S620 hervorragend versorgt und immer auf dem neuesten Stand. Vorausgesetzt, er empfängt nicht in der (WLAN-)freien Wildbahn auf einmal Emails mit großen Anhängen.

Die Nachrichten werden übrigens allesamt im mobilen Outlook abgelegt, wo sie dann gleichberechtigt erscheinen: SMS, MMS und Email liegen hier hübsch nebeneinander, es zählt die Idee der Nachricht, um etwas für mobiles Outlook zu qualifizieren. HTML-Emails versteht das S620 übrigens nicht – wer nach dieser hübschen aber sinnfreien Möglichkeit verlangt, sollte sich den Windows Mobile 6.0-Geräten zuwenden.

Auch mit Freunden kann man jederzeit in Verbindung bleiben: Dank des eingebauten MSN Messengers kann man auch seinen Instant Messenger weiter verwenden, vorausgesetzt, man benutzte schon vorher den MSN Messenger. Wenn nicht, sollte man sich auf dem Softwaremarkt nach einer Alternative umschauen, für Windows Mobile wird glücklicherweise inzwischen genug entwickelt.

Eine Verbindung zum PC gibt es natürlich auch, diese funktioniert sowohl über das Datenkabel als auch über Bluetooth einwandfrei, der Abgleich ist mit Outlook einfach und schnell zu bewerkstelligen.

Die Kommunikation per Bluetooth-Headset funktioniert, wie zu erwarten war, ohne Probleme. Die Sprachwahl funktioniert ebenfalls problemlos. Diese Schnittstelle lädt übrigens nicht nur zum Sprach-Übertragen ein, sie macht das S620 auch zu einem Modem für ein verbundenes Notebook.

Ebenfalls in die Connectivity reihen wie hier den Umgang mit Office-Dokumenten ein: Diese lassen sich dank mobilem Office zumindest anschauen, auch kann man vortrefflich hineinzoomen. Doch eines kann man nicht: Darin arbeiten. Das verwundert ein wenig, wurde doch das Handy primär als Arbeitstier konzipiert, und nicht als passiver Monitor.

HTC-S620: Draufsicht unten
HTC-S620: Draufsicht unten rechts
HTC-S620: Draufsicht rechts
HTC-S620: Draufsicht rechts oben

Bei den Komfortfunktionen hat HTC mit dem S620 ein ordentliches Paket geschnürt: Es kann alles, was man von einem modernen Smartphone erwartet (anklopfen, makeln, halten, Konferenzschaltung, Stummschaltung – hierzu braucht nur die Sterntaste länger gedrückt werden, etc.) und noch einiges mehr.

Wer seine Termine gerne immer dabei hat, für den ist das S620 theoretisch eine gute Wahl: Im Gerät lassen sich nahezu unbegrenzt Kontakte eintragen, der Speicher des Handys ist dabei das Limit. Leider merkt man bei wachsendem Datenbestand auch, dass das Handy nicht gerade das schnellste ist: Sind erst einmal mehr als 500 Kontakte abgespeichert, wird es merklich langsamer.

Neben der normalen Monatsansicht bietet der eingebaute Kalender auch eine Wochen- und eine Tagesansicht. Zudem können Termine mit Anfangsdatum/-zeit und Enddatum/-zeit gespeichert werden. Geburtstage werden direkt aus dem Adressbuch in den Kalender übernommen. Einzelne Termine können kopiert, verschoben oder auch via Bluetooth, SMS, E-Mail oder MMS gesendet werden. Das Adressbuch kann pro Kontakt bis zu fünf Nummern speichern, zusätzlich können Mailadresse, Webadresse, Bild, persönlicher Rufton, Sprachbefehl für jede Nummer, Titel, Firma, Straße, Ort, Bundesland, PLZ, Land (Straße bis Land auch noch privat), Bemerkungen und zusätzlich noch der Geburtstag gespeichert werden.
Das ist jedoch alles Kokolores, denn wer legt schon ernsthaft hier mehr als einen Termin an, ist doch auch alles über den heimischen PC möglich. Termine werden hier permanent abgeglichen, entweder über das Netz oder aber gleich den PC.

HTC-S620: Draufsicht oben
HTC-S620: Draufsicht oben links
HTC-S620: Draufsicht links
HTC-S620: Draufsicht links unten

Auch eine Extra-Datensicherung fällt damit weg: Ist alles auf dem Server oder aber Rechner, gibt es auch keine Notwendigkeit mehr, einen speziellen Abgleich herzustellen. Das Handy steht und fällt mit seiner Datenverbindung. Der Vorteil: geht das Handy einmal verloren oder wird beschädigt, muss man es „nur“ austauschen, und hat umgehend den gleichen Datenbestand.
Auch Rechnen kann das S620: Der integrierte Taschenrechner beherrscht Division, Multiplikation, Addition und Subtraktion. Zudem kann das Vorzeichen gewechselt werden, Dezimalwerte werden akzeptiert und ein Wert kann in den Zwischenspeicher gelegt werden. Dieser erlischt aber mit dem Verlassen des Rechners.
Weiterhin befinden sich im Organizer ein Timer (Countdown), eine Stoppuhr, die Funktionen für die Leuchte (Ein für eine Minute, Ein, Aus, SOS), das Anwendungsmenü (Standard sind Music Mate und ein Newsreader) und eine Brieftaschenfunktion, in der wichtige Daten wie Geheimzahlen passwortgeschützt gespeichert werden können.

Der Musik- und Videospieler des Smartphones kommt aus dem Hause Microsoft und nennt sich, wie schon bei allen anderen Windows Mobile-Handys, Media Player. Der ist insofern etwas besonderes, weil er die verschiedensten Datenformate locker darstellen kann, als da wären .wmv, .mp4, .agp und .avi, für Videos, wie auch, und das ist ja gerade für Musikliebhaber wichtig, nahezu alle Formate, die man für mobile Musik verwendet, wie .wma, .mp3, .amr und m4a.
Der Media Player verfügt über eine ähnliche Vielzahl an Funktionen wie sein großer Bruder auf dem PC. So kann man den mobilen Musikspieler in einen Zufallsmodus schalten, ein Vollbild generieren oder aber detaillierte Informationen zu jedem Stück auf das Display laufen lassen, um nur ein paar Funktionen zu nennen.

Will man die Musik auf die Straße tragen, was ja gerade junge Leute sehr gerne in Fußgängerzonen tun, muss man Abstriche machen: Eher mager ist der Klang des eingebauten Lautsprechers zu nennen, der bei Höhen und Bässen gleichermaßen seine Schwächen offenbart. Dafür ist er im mittleren Spektrum, in dem ja auch die menschlichen Stimmen aktiv sind, gut und klar verständlich.

Unterhaltung wird sonst eher klein geschrieben: Die mitgelieferten Spiele Bubble Breaker und das unvermeidliche Solitär können sicherlich über die eine oder andere Langeweile hinweghelfen, mittelfristig sollte man jedoch zusätzliche Unterhaltung auf das Handy laden. Es sei denn, man gehört zu den Menschen, die seit Jahren nichts anderes spielen als Solitär.

HTC-S620: zerlegt in Bestandteile

Das HTC S620 ist grundsätzlich ein prima Smartphone, liefert es doch fast alles, was man von einem Smartphone erwartet: Emails, die im Moment des Versands dank Push-Mail auf dem Display landen, alle wichtigen Office-Funktionen sowie eine komplette Tastatur sind im taiwanischen Windows-Handheld zu Hause. Auch die integrierte WLAN-Schnittstelle ist eine gute Ergänzung zu den bereits vorhandenen Datenverbindungen via GPRS und EDGE.

Auch die anderen Eckpunkte sind in Ordnung: Das Display ist groß genug, der Speicher ausreichend (und auch erweiterbar), die Software jederzeit auf die Bedürfnisse anzupassen.

Doch bei allem Lob stellt sich die Frage, für wen das Handy eigentlich gedacht ist. Für einen Geschäftskunden dürfte es wegen des mangelnden UMTS-Empfangs schon frühzeitig aus der Auswahl fliegen, während Privatkunden die zu magere Multimedia-Ausstattung sowie das Taschenrechner-Design bemängeln dürften.

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