Yeedi Mop Station: Selbstreinigender Wischroboter mit Waschstraße im Test

7 Minuten
Eine automatische Absaugstation lässt einen Saugroboter fast autonom arbeiten. Doch wie sieht es bei Wischrobotern aus? Bisher musste man hier nach jeder Reinigung umständlich die Tücher wechseln und waschen. Mit der Yeedi Mop Station möchte ein Hersteller dies ändern.
Yeedi Mop Station im Test
Yeedi Mop Station: Selbstreinigender Wischroboter mit Waschstraße im TestBildquelle: Timo Brauer/ inside digital

Die Yeedi Mop Station ist quasi eine Waschstraße für den Wischroboter. Schmutziges Wasser im Tank des Roboters wird durch sauberes ersetzt und die Tücher werden gewaschen. Alles vollkommen autonom. Kann das im Alltag funktionieren? Wir haben die Yeedi Mop Station getestet.

Yeedi Mop Station im Test: Der erste Eindruck

Die Yeedi Mop Station kommt in einem riesigen Karton daher. Darin befindet sich die Station selbst, ein Saug- und Wischroboter von Yeedi und ein wenig Zubehör. Auf Ersatz-Wischtücher verzichtet Yeedi leider, falls man diese doch einmal in der Waschmaschine waschen möchte.

Mit einem Gewicht von über 4 Kilo ist der Saug- und Wischroboter das bisher schwerste Modell in unseren Tests. Doch im Gegensatz zu Smartphones oder Notebooks ist ein hohes Gewicht bei einem Saugroboter etwas Gutes. Denn durch ein höheres Gewicht kann der Roboter mehr Druck auf den Boden aufbauen und so besser festsitzenden Schmutz entfernen.

Station und Roboter sind hochwertig verarbeitet und machen einen robusten Eindruck. Der Aufbau gestaltet sich gewohnt einfach. Station aufbauen, Wasser einfüllen und Wischpads und Bürsten an den Roboter stecken. Anschließend leitet einen die schön gestaltete App durch die erste Verwendung und das Erstellen einer Karte deiner Wohnung.

Der Saug- und Wischroboter

Der mitgelieferte Saug- und Wischroboter der Yeedi Mop Station hat keinen eigenen Namen. Zur Orientierung im Raum nutzt er einen optischen Sensor. Diese vSLAM-Technologie wird relativ selten verwendet, arbeitet jedoch ähnlich zuverlässig wie eine Navigation per Laser. Ein großer Vorteil ist, dass sich der Saugroboter schnell orientieren kann, wenn du ihn per Hand in einen anderen Raum trägst. Außerdem entfällt der typische Buckel für den Lasersensor, wodurch der Saugroboter besser unter Sofas und Ähnliches fahren kann. Ein Nachteil ist jedoch, dass optische Navigation Licht benötigt. Schlechte Lichtbedingungen sind kein Problem, aber in kompletter Dunkelheit verweigert der Saugroboter den Dienst und kehrt zur Ladestation zurück.

Yeedi Mop Station Navigation
vSLAM-Sensor statt Laser-Buckel

Die Genauigkeit ist mit einer Lasernavigation vergleichbar. So bietet Yeedi auch eine Kartenfunktion und lässt dich Räume definieren sowie Sperrzonen festlegen. Die Steuerung funktioniert hierbei über die eigene Yeedi-App. Diese ist übersichtlich gestaltet und einwandfrei lokalisiert. Auch eine Verbindung mit Alexa oder dem Google Assistant ist über die App möglich.

Yeedi Mop Station App
Ein Blick in die Yeedi-App

Saugfunktion wenig Praxistauglich

Mit der verbauten Silikon-Bodenrolle und einer Seitenbürste liefert der Saugroboter eigentlich ein gutes Reinigungsergebnis. Die Saugstärke ist stark genug um auch schwerere Krümmel zu erfassen und auf Teppichen erhöht der Saugroboter die Saugstärke selbstständig. Durch den fehlenden Laser-Turm kommt der Saugroboter sogar unter Möbel, bei denen die meisten anderen Modelle passen müssen. In der Hauptbürste verheddern sich gelegentlich lange Haare, doch das ist bei den meisten Modellen der Fall und kein großes Hindernis.

Gestört haben wir uns im Test hingegen an der Bedienung im Alltag. So ist der Staubbehälter mit einem Fassungsvermögen von gerade einmal 300 Millilitern nicht besonders groß und vor allem sehr umständlich zu entnehmen. Dazu muss man nämlich den Saugroboter manuell aus der Station nach vorne ziehen, das komplette Wischmodul entnehmen und anschließend aus dem großen Wischmodul den kleineren Staubbehälter ausbauen. Anschließend steckt man alles wieder zusammen und schiebt den Roboter zurück in seine Station.

Aus diesem Grund habe ich die Yeedi Mop Station im restlichen Testzeitraum als reinen Wischroboter genutzt – denn hierbei kann der smarte Helfer wirklich glänzen.

Volle Punktzahl für die Wischfunktion

Für die Wischfunktion setzt Yeedi auf zwei Mopp-Pads die sich laut eigenen Angaben rund 180 Mal die Minuten entgegengesetzt zueinander drehen. Durch das hohe Gewicht des Roboters kann eine Druckkraft von einem Kilo aufgebracht werden. Das ist deutlich mehr als bei anderen Modellen. So bietet der Wisch-Experte Roborock S7 beispielsweise rund 600 Gramm Druck auf den Wischmopp.

Yeedi Mop Station Unterseite
Die beiden Mopp-Pads auf der Unterseite des Roboters

Im Test hinterlässt der Saugroboter ein hervorragendes Wischergebnis. Dank der rotierenden Pads und ausreichend Druck kann der smarte Helfer auch hartnäckige Flecken entfernen. Standardmäßig kommt beim Wischen klares Wasser zum Einsatz. Eigene Reinigungsmittel bietet Yeedi nicht an. Jedoch sollten spezielle Wischroboter-Reinigungsmittel anderer Hersteller problemlos funktionieren.

Der verbaute 200 Milliliter große Wassertank wird nicht verwendet. Stattdessen reinigt der Wischroboter seine Pads in der Yeedi Mop Station. Dadurch kann der Roboter komplett autonom arbeiten. Auch nach dem Wischen musst du die Pads nicht manuell entfernen.

Die „Waschanlage“ der Yeedi Mop Station im Praxistest

In der Yeedi Mop Station befinden sich zwei große Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von je 3,5 Litern. Der eine Behälter ist für sauberes Wasser und in dem anderen Behälter wird das angefallene Schmutzwasser gesammelt. Je nach Häufigkeit der Verwendung musst du diese Behälter also alle paar Tage auffüllen beziehungsweise leeren. Dafür benötigt die Yeedi Mop Station keinen eigenen Wasseranschluss.

Yeedi Mop Station Wasserbehälter
Die beiden Wassertanks in der Yeedi Mop Station

In der Station befindet sich eine spezielle Vorrichtung zur Reinigung der Pads. Während des Wischens fährt der Wischroboter immer mal wieder zurück zur Station, um die Pads zu reinigen. Dafür rotieren die Pads über eine Vorrichtung in der Station und werden mit klarem Wasser durchspült. Anschließend pumpt die Station das schmutzige Wasser automatisch in den großen Schmutzwasserbehälter.

Yeedi Mop Station automatische Reinigung
Hier werden die Wisch-Pads gereinigt

Nach Abschluss der Reinigung reinigt die Station die beiden Pads ein letztes Mal und trocknet diese anschließend mit einem Lüfter, um Schimmel zu vermeiden. Das Trocknen dauert gut 6 Stunden und ist durch ein leises Rauschen zu hören. Die Lautstärke ist jedoch nicht störend. Generell arbeitet die Yeedi Mop Station sehr leise. So erzeugt der Roboter beim Saugen auf der geringsten Stufe und gründlichem Wischen gerade einmal eine Lautstärke von 50,5 Dezibel. Damit gehört er zu den leisesten Modellen im Test. Am lautesten ist das Geräusch beim Abpumpen des Wassers in der Station während der Reinigung. Das Geräusch ist mit einer Kapsel-Kaffeeschiene vergleichbar.

Unser Fazit zur Yeedi Mop Station

Mit der Yeedi Mop Station hat der chinesische Anbieter auf jeden Fall ein einzigartiges Produkt auf den Markt gebracht. Vergleichbare Produkte wie der Narwal T10 sind hierzulande nur per Import und ohne Garantie zu bekommen.

Die Stärke der Yeedi Mop Station liegt, wie der Name bereits vermuten lässt, auf der Wischfunktion. Diese gehört zu den Besten in unseren Tests und ist insbesondere durch die automatische Reinigung unglaublich praktisch. Als reiner Wischroboter bekommt die Yeedi Mop Station eine klare Kaufempfehlung. Die integrierte Saugfunktion sollte man eher als zusätzlichen Bonus sehen. Wer den Platz hat, sollte zum Saugen auf ein separates Modell – am besten ebenfalls mit automatischer Entleerung setzen. Eine günstige Wahl wäre hier der Yeedi 2 Hybrid vom selben Hersteller oder mein persönlicher Favorit, der Roborock S7 mit automatischer Entleerungsstation.

Wer beides in einem Gerät haben will, muss entweder auf Komfort beim Saugen verzichten oder zu einem anderen Modell mit einer weniger komfortabler Wischfunktion greifen.

Pros der Yeedi Mop Station

  • ausgezeichnete Wischleistung
  • automatische Reinigung dank innovativer Station
  • schön gestaltete App
  • zuverlässige Navigation

Contras der Yeedi Mop Station

  • Saugfunktion nur „Bonus“
  • Staubbehälter umständlich zu entnehmen

Die Yeedi Mop Station ist inklusive Saug- und Wischroboter für rund 650 Euro bei Amazon erhältlich.

* Der Saugroboter inklusive Yeedi Mop Station wurden uns vom Hersteller vor Verkaufsstart zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Birgit Fienemann

    Ich besitze den Narwal und bin sehr zufrieden. Aber ein Manko hat er, welches beim Yeedi nicht vorkommt: Beim Narwal sitzen die rotierenden Bürsten VOR den Antriebsrädern, die folglich durch, die Feuchtigkeit fahren und teilweise Spuren hinterlassen. Das kann beim Yeedi nicht passieren – ein Punkt für den Yeedi. Preiswerter ist er auch!

    Antwort
  2. Nutzerbild Birgit Fienemann

    Und: der Narwal hat keine rotierende Bürste!

    Antwort
    • Nutzerbild Martin Meier

      Ähm… doch

      Antwort

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