Die Gamescom 2025 läuft, und ich bin natürlich mittendrin, um mir einige der spannendsten kommenden Titel anzusehen. Einer davon ist The Legend of Khiimori. Ich gebe es zu, als ehemaliges Pferdemädchen habe ich ein Herz für sämtliche Pferdespiele. Genau deswegen sehe ich mich aber auch als so etwas wie eine Expertin, wenn es um Pferdespiele geht. Und genau deshalb kann ich sagen: Khiimori passt überhaupt nicht in diese Kategorie und das ist großartig.
Ich konnte den Titel rund 45 Minuten lang anspielen, und was soll ich sagen? Ich war nicht nur positiv überrascht, sondern richtig beeindruckt. Also los, ich erzähle dir, was ich erlebt habe.
Kein Pferdespiel wie jedes andere
Hand aufs Herz: Die meisten Pferdespiele sind langweilig. Eins gespielt, kennt man eigentlich schon alle. Meist läuft es auf dieselbe Routine hinaus: Pferd kaufen oder züchten, trainieren, pflegen, Wettkampf gewinnen, von vorn.
Khiimori macht alles anders. Hier wirst du in die mongolische Steppe versetzt und übernimmst die Rolle eines Botenreiters. Dein Alltag besteht also darin, gefährliche Landschaften zu durchqueren, um wichtige Lieferungen ans Ziel zu bringen. Auf dem Papier klingt das nach simplen Fetch-Quests, in der Praxis funktioniert es dennoch erstaunlich gut.
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jetzt ansehenDas Spiel zieht dich sofort hinein: Hindernisse, unerwartete Abzweigungen und die Freiheit, deinen eigenen Weg zu wählen, sorgen dafür, dass jede Strecke spannend bleibt. Ein scheinbar schlammiger Flussweg mag verlockend kurz sein, aber ohne das richtige Pferd verwandelt er sich schnell in ein kräftezehrendes Umweg-Abenteuer.
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Die offene Welt: Fluch und Segen
Ich verfolge die Entwicklung von Khiimori schon länger. Anfangs hatte ich Zweifel, ob dieses Konzept mit einer so unglaublich großen, offenen Welt überhaupt funktionieren kann, vor allem ohne ein riesiges Entwicklerteam.
Viele Studios bauen zwar gigantische Welten, aber oft fühlen sie sich von Anfang an leer und leblos an. Khiimori schafft hier bisher eine gute Balance. Keine Gegend wirkte gleich, alles fühlte sich dynamisch und natürlich an. Und das liegt nicht nur am Leveldesign, sondern auch an den Pferden selbst, die das Spiel zusammenhalten.
Die Pferde: Mehr als lebendige Deko
Auch wenn Khiimori kein klassisches Pferdespiel ist, stehen die Tiere trotzdem im Mittelpunkt. Und das passt perfekt, schließlich spielen Pferde im mongolischen Alltag – damals wie heute – eine zentrale Rolle.
Die Pferde hier sind nicht nur schön gestaltet, sondern wirken lebendig. Steigst du ab, wandert dein Tier zum nächsten Grasbüschel und beginnt zu fressen. Klingt simpel, macht aber einen gewaltigen Unterschied. Auch NPC-Pferde haben ihren eigenen Kopf und bringen so Leben ins Spiel. Es macht einfach Spaß, sie auf der Weide zu beobachten.
Besonders gefallen haben mir die Animationen: Endlich fühlt sich Traben nicht wie ein Kompromiss an, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen. Natürlich gibt es noch Feinschliff-Bedarf, aber dafür ist es ja auch noch in Entwicklung.
Grafik: Für Khiimori unerlässlich
Ohne gute Optik würde Khiimori nicht funktionieren. Glücklicherweise überzeugt das Spiel mit wunderschönen Landschaften, die ich mehrfach einfach nur still genießen musste. Denn wenn du stundenlang durch die mongolische Landschaft reitest, muss diese einfach was zu bieten haben. Denn selbst ich kann nicht stundenlang nur meinem Pony auf den Po gucken.
Allerdings gibt es einen Haken: Schöne Grafik bedeutet oft hohe Systemanforderungen. Gerade das könnte problematisch werden, da nicht jeder im Zielpublikum High-End-PCs hat. Die Entwickler haben mir aber versichert, dass Optimierung ein Schwerpunkt ist. Sogar ein „Kartoffelmodus“ für schwächere Rechner ist geplant.
Khiimori ist noch nicht am Ziel
So begeistert ich auch bin, ein paar Sorgen habe ich doch noch. Die offene Welt wirkte in meinen 45 Minuten frisch und abwechslungsreich. Aber wie sieht das nach 20 Stunden aus? Hier entscheidet sich, ob die Welt langfristig trägt oder nicht. Und damit Khiimori seine versprochenen 35+ Stunden Spielspaß liefern kann, muss die Welt einfach stimmen.
Auch die Story habe ich in dieser kurzen Zeit kaum erlebt. Ohne eine solide Geschichte könnten die Lieferquests schnell leer wirken. Und das wäre schade, denn Setting und Atmosphäre bieten enormes Potenzial.
Ein weiteres Risiko: Feature-Overload. Khiimori hat viele Ideen, aber nur wenn sie sauber umgesetzt sind, bleiben sie auch stark. Lieber weniger Features, die richtig gut funktionieren, als eine Checkliste halbfertiger Systeme. Leider ist gerade dieses Problem unter den Spielen kleiner Studios weit verbreitet. Und zwar, weil Spieler immer mehr wollen. Das ist auch verständlich, aber die Aufgabe der Entwickler ist es hier, klare Grenzen zu ziehen und Prioritäten zu setzen.
Fazit zu The Legend of Khiimori
Wenn du bis hierhin gelesen hast, bist du wahrscheinlich sowieso neugierig. Und das völlig zurecht. Khiimori hat Setting, Atmosphäre und Ideen, die das Game von der Masse abheben.
Ich werde das Spiel definitiv weiterverfolgen und dir Updates geben, sobald ich eine Early-Access-Version in die Finger bekomme. Der Start dafür ist aktuell für den 4. November geplant. Auf Steam kannst du es dir jetzt schon auf die Wunschliste setzen.