Schon auf den ersten Blick macht die Suunto 9 Peak Pro deutlich, dass sie ein Premium-Modell auf dem Smartwatch-Markt sein möchte. Eine hochwertige Verarbeitung wird flankiert von einem Gehäuse aus glasfaserverstärktem Kunststoff, einer Lünette aus Edelstahl und kratzfestem Saphirglas, das den Touchscreen vor Beschädigungen schützt. Auf den ersten Blick ist das runde Display 1,69 Zoll groß. Tatsächlich misst es aber nur 1,2 Zoll. Denn um den eigentlichen Bildschirm verläuft eine schwarze Umrandung, die knapp sechs Millimeter breit ist.
Suunto 9 Peak Pro: Stromsparendes Matrix-Display
Trotzdem weiß das sogenannte Matrix-Display zu überzeugen. Und das, obwohl die Auflösung verglichen mit modernen AMOLED-Panels bei eher durchschnittlichen 240 x 240 Pixeln liegt. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass bei einer Multisport-GPS-Uhr andere Leistungsmerkmale gefragt sind. Zum Beispiel eine möglichst lange Akkulaufzeit. Und genau die wird mit einem Matrix-Display erreicht. Aber dazu später mehr.
Wenn sich die Helligkeit des Bildschirms an das Umgebungslicht anpassen soll, kannst du in den Einstellungen einen Helligkeitssensor aktivieren, indem du ihn auf „adaptiv“ stellst. Alternativ ist es möglich, drei Helligkeitsstufen für die LED-Hintergrundbeleuchtung manuell auszuwählen. Außerdem natürlich, ob sich die Hintergrundbeleuchtung immer dann aktivieren soll, wenn du deine Hand anhebst, um auf die Uhr zu blicken. Auf Wunsch ist in den Einstellungen der Uhr auch auswählbar, dass die Hintergrundbeleuchtung dauerhaft aktiv ist. Das verkürzt die Akkulaufzeit aber spürbar und ist deswegen allenfalls vorübergehend zu empfehlen.
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass es im Test nie Probleme gab, Inhalte vom Display abzulesen. Weder im Alltag noch während eines Workouts. Erfreulich große Ziffern machen es möglich. Hinzu kommt, dass das Matrix-Display auch dann nicht stört, wenn die Uhr nachts am Handgelenk getragen wird. Denn zum einen erhellt es ohne aktive Hintergrundbeleuchtung nicht den Raum und zum anderen lässt sich ein Zeitfenster einstellen, in der vom gekoppelten Smartphone gespiegelte Benachrichtigungen die Uhr nicht vibrieren lassen.
Morgens erhältst du in einer kleinen Zusammenfassung Informationen dazu, wie lange du geschlafen hast und welche Qualität dein Schlaf hatte. Ideal, um zu verstehen, warum man sich vielleicht weniger fit fühlt als gewohnt. Ein Schlafscore unter 90 Prozent zeigt dir, dass die Schlafqualität nicht optimal war.
Synchronisation von Benachrichtigungen auf Top-Niveau
Apropos Benachrichtigungen: Wir haben die Suunto 9 Peak Pro mit einem iPhone 14 Pro verbunden und noch eine weitere Stärke ausmachen können. Die Synchronisation von Benachrichtigungen funktioniert nämlich ähnlich wie bei Garmin auf absolutem Top-Niveau. Wer Benachrichtigungen auf der Smartwatch als gelesen markiert, lässt sie auch in der Mitteilungszentrale des Smartphones verschwinden. Umgekehrt weichen alle auf dem Handy gelöschten Benachrichtigungen auch aus der Mitteilungsübersicht der Armbanduhr.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Vibrationsalarm, der nicht nur deutlich am Handgelenk zu spüren, sondern akustisch auch ungewöhnlich laut wahrnehmbar ist. Insbesondere dann, wenn die Uhr nicht am Handgelenk getragen wird, sondern zum Beispiel auf dem Nacht- oder Schreibtisch liegt. Leider ist es in den Einstellungen der Uhr nicht möglich, die Intensität des Vibrationsalarms zu variieren. Nur ein Ein- oder Ausschalten ist vorgesehen.
Die Suunto 9 Peak Pro im Alltags-Test
Aber wie schlägt sich die Suunto 9 Peak Pro eigentlich im Alltag? Die Einrichtung und die Kopplung mit dem Smartphone über die Suunto-App sind schnell und unkompliziert abgeschlossen. Die Bedienung der Uhr erfolgt in weiten Teilen über den Touchscreen, aber auch die drei Menütasten an der rechten Seite darfst du nicht vernachlässigen. Sie mögen für manchen Geschmack etwas zu laut „klicken“, wenn man sie drückt, das ist für Uhren von Suunto aber typisch und für unseren Geschmack nicht wirklich störend.
Über die obere der drei Tasten landest du im Workout-Modus. Hier kannst du aus mehr als 90 Sportarten auswählen, um dein geplantes Training genau zu protokollieren. Dazu zählen auch zahlreiche Wassersportarten inklusive eines Schnorchel-Modus, denn die Suunto 9 Peak Pro ist bis zu 100 Meter wasserdicht und übrigens auch nach Militärstandards auf ihre Robustheit getestet. Kurzes Drücken der mittleren Taste befördert dich in die Mitteilungszentrale, um Smartphone-Benachrichtigungen direkt am Handgelenk zu lesen. Langes Drücken öffnet die Einstellungen.
Und über die untere Taste kannst du Widgets wie die Navigationsfunktion inklusive Digitalkompass, Peilungsnavigation oder über die Suunto-App erstellte Routern aufrufen. Auch ein Logbuch zu deinen aufgezeichneten Workouts, eine Mediensteuerung oder Extras wie Timer und Wecker sind hier abrufbar. Zudem kannst du über die untere Taste flott einen Nicht-Stören-Modus aktivieren oder bei Bedarf auswählen, dass die Hintergrundbeleuchtung dauerhaft aktiv ist.
Gut gefallen hat uns auch, dass du die Möglichkeit hast, dich über die Uhr per GPS zum Ausgangspunkt deiner Wanderung zurückführen zu lassen („Direkt zum Start“-Funktion). Und die Tatsache, dass die Uhr Navigationsbefehle aus der hierzulande beliebten Freizeit-App Komoot direkt auf den Bildschirm der Suunto 9 Peak Pro überträgt, weiß ebenfalls zu überzeugen. Im Anschluss an ein kräftezehrendes Training zeigt dir die Sportuhr zudem an, wie lange du deinem Körper eine Pause zur Erholung gönnen solltest. Schade: topografisches Kartenmaterial ist nicht nutzbar.
Workouts mit hoher GPS-Genauigkeit
Während eines Workouts – in unserem Test während zahlreicher Jogging-Runden – überzeugt die Suunto 9 Peak Pro auf ganzer Linie. Die Verbindung zu GPS-Satelliten, das sogenannte GPS-Pairing, funktioniert schnell und zuverlässig. Die GPS-Genauigkeit ist erfreulich hoch und auch der Herzfrequenzsensor auf der Rückseite der Sportuhr verrichtet seine Arbeit auf Oberklasse-Niveau. Zudem ist das Display während eines Trainings auch ohne knallbunte Farben gut ablesbar – Anzeige von Pulszonen inklusive.
Abhängig vom noch vorhandenen Akkustand der Uhr hast du vor einem Workouts die Möglichkeit, zwischen drei festgelegten Batteriemodi und einem individuell einstellbaren Batteriemodus zu wählen. Entscheidest du dich für den Modus „Leistung“, steht die höchste GPS-Genauigkeit zur Verfügung, Bluetooth ist aktiviert, du musst aber mit einem erhöhten Akkuverbrauch leben. Im Modus „Tour“ wiederum wird alles dafür getan, die Akkulaufzeit nicht zu stark zu beeinträchtigen. Dafür fällt die GPS-Genauigkeit aber vergleichsweise schwach aus und die Erfassung deiner Vitalwerte findet zudem nur alle 30 Minuten statt. Du entscheidest, was dir wichtig ist und worauf du während deines Workouts verzichten kannst.
Nicht immer intuitiv, aber in der Tiefe sehr umfangreich und detailliert präsentiert sich die Suunto-App. Schon auf den ersten Blick siehst du in einer Übersicht, wie sportlich du dich im Monatsverlauf bereits betätigt hast. Ein Kalender erlaubt zudem einen Blick in die Vergangenheit. Auch Details dazu, wie sich dein Fitness-Zustand in den zurückliegenden Wochen entwickelt hat, kannst du einsehen. Ebenso tiefergehende Informationen zur Schlafanalyse, wenn du deine Smartwatch auch nachts trägst. Praktisch ist auch das in der Suunto App hinterlegte Kartenmaterial, das dir beliebte Lauf- oder Radfahrwege anderer Nutzer einer Suunto-Smartwatch anzeigen kann.
Beeindruckende Akkulaufzeit
Ein echter Pluspunkt der Suunto 9 Peak Pro ist die lange Akkulaufzeit. Obwohl wir die Uhr zum Teil dreimal wöchentlich auch während eines jeweils rund halbstündigen GPS-unterstützten Workouts getragen haben, konnten wir eine Laufzeit von 16 Tagen messen. Die Smartwatch lässt sich also auch dann nicht im Stich, wenn du sie regelmäßig beim Sport oder auf längeren Wanderungen nutzt.
Abhängig ist die tatsächliche Laufzeit am Ende von verschiedenen Faktoren. Etwa wie häufig du auf den integrierten GPS-Empfänger zugreifst, wie hell du die LED-Hintergrundbeleuchtung erstrahlen lässt oder ob du die Uhr auch nachts trägst, um die Blutsauerstoffsättigung (SpO2) messen zu lassen. In unserem Test hatten wir das nächtliche SpO2-Tracking übrigens aktiviert und eine mittlere Display-Helligkeit ausgewählt. Auf Wunsch lässt sich in den Einstellungen auch ein Energiesparmodus aktivieren, um die Laufzeit noch weiter zu verlängern.
Eine Wiederaufladung der Smartwatch ist über das im Lieferumfang enthaltene magnetische Ladekabel mit USB-A-Anschluss übrigens in rund 60 Minuten möglich.
Was kostet die Suunto 9 Peak Pro?
Angeboten wird die Suunto 9 Peak Pro in verschiedenen Ausführungen. Neben der von uns getesteten Variante in „Pearl Gold“ auch in Schwarz, Blau und Grün. Der unverbindliche Verkaufspreis (UVP): 499 Euro. Soll es ein Modell mit Lünette aus Titan statt aus Edelstahl sein, musst du eine höhere Investition tätigen: 629 Euro. Der folgende Preisvergleich zeigt dir, wo du die Multisport-GPS-Uhr schon heute preiswerter kaufen kannst.
Fazit zur Suunto 9 Peak Pro: Eine Top-Uhr ohne Kompromisse
Die Suunto 9 Peak Pro gehört ohne Zweifel zu den besten GPS-Sportuhren, die du aktuell kaufen kannst. Das hat allerdings Auswirkungen auf den Preis, der recht hoch ausfällt. Die vielen verfügbaren Extras und Funktionen sorgen aber auf der anderen Seite für ungemein viel Abwechslung und zahlreiche Hilfestellungen in einem von Sport und Fitness geprägten Alltag. Praktische Ergänzungen wie ein barometrischer Höhen- und Luftdruckmesser, ein digitaler Kompass und Unwetterwarnungen runden das Angebot für Outdoor-Fans ab.
Schade ist nur, dass die Uhr größer wirkt, als sie tatsächlich ist. Denn der Bildschirm wird von einer breiten schwarzen Umrandung verziert, die gerne ein paar Millimeter kleiner hätte ausfallen können. Das ist aber allenfalls ein optischer Makel. Wirklich störend ist der breite Displayrand im Alltag nämlich nicht. Dass der Uhr eine klassische Home-Taste fehlt, macht die Menüsteuerung zuweilen etwas umständlich. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und weiß, wie man im Fall der Fälle schnell zum Startbildschirm zurückkehren kann.
Erfreulich ist zudem der Aspekt der Nachhaltigkeit. Suunto hebt nämlich hervor, dass die 9 Peak Pro zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien in Finnland produziert wird. Zudem ist sie nach Angaben des Herstellers reparierbar, was Abfall reduzieren und die Umwelt schützen soll. Die bei der Produktion entstehenden CO2-Emissionen gleicht Suunto nach eigenen Angaben durch das Pflanzen von Bäumen in Südostafrika aus.
Vorteile der Suunto 9 Peak Pro
- sehr gute Verarbeitung
- 100 Meter wasserdicht
- gut ablesbares Display
- lange Akkulaufzeit
- leichtes, elegantes Design
Nachteile der Suunto 9 Peak Pro
- recht hoher Preis
- breite, schwarze Display-Umrandung
- Anzahl der Ziffernblätter ist überschaubar
- lauter Vibrationsalarm
- Bedienung zuweilen etwas verwirrend (keine Home-Taste)
Hinweis: Die Suunto 9 Peak Pro wurde für diesen Testbericht mit einem iPhone 14 Pro gekoppelt. Dabei kam auf dem Apple-Smartphone die Suunto-App in Version 2.18.0 zum Einsatz. Die Uhr selbst basierte während unseres Tests auf Firmware-Version 2.22.58.
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kleine Korrektur: Es gibt einen Helligkeitssensor zusätzlich zu den 3 Grundeinstellungen. Einfach im Menü die Helligkeit auf „adaptiv“ stellen, dann passt sich die Hintergrundbeleuchtung an die Umgebungshelligkeit an.
Guter Hinweis. Diese Einstellungsmöglichkeit habe ich zwar gesehen, aber irgendwie habe ich mir daraus keinen Reim machen können. Und als ich sie ausgewählt habe, ist mir auch keine wirkliche Änderung aufgefallen. Wohl aber nur deswegen, weil ich sie nicht lange aktiviert gelassen habe. 😉 Danke in jedem Fall für deine offenen Augen, wird direkt angepasst.
Hhhmm, eine Uhr mit funktionieren Herz-Frequenz-Messer suche ich noch. Aber nicht zu diesem Preis. Ich benutze gegenwärtig die Amazon Fit. Ist ganz nett, auch wasserdicht, aber der Herz-Frequenz-Messer ist schlechter als jede Glaskugel.
Gerade auf diesen würde ich aufgrund gesundheitlicher Probleme wert legen.
Vielleicht kommt mal eine gute und günstige Empfehlung auf dieser Seite ?
der größte Störfaktor bei Suunto ist für mich dass es zur Auswertung wirklich nur noch die App gibt und im Gegensatz z.B. zu Garmin eine vernünftige Webseite fehlt