Extrem günstige Kopfhörer mit ANC im Test: Wie viel geht für 60 Euro?

5 Minuten
60 Euro kosten die neuen Realme Buds Air 3. Dafür bekommst du kabellose Kopfhörer, ein schickes Lade-Case und ANC. Damit sind sie eine der günstigsten Möglichkeiten an Active Noice Cancelling zu kommen. Doch taugt das Ganze auch was?
Realme Buds Air 3 im Test
Realme Buds Air 3 im TestBildquelle:

Die Realme Buds Air 3 kommen in einer Standard-Box und mit vollem Zubehörpaket zu dir. Drei Silikon-Stöpsel-Größen zum Anpassen an die eigenen Ohren sind genau so dabei wie ein schickes Lade-Case, das sich perfekt in die Hand schmiegt und schön kompakt in jede noch so kleine Tasche passt. Leider ist das Lade-Case auf allen Seiten oval. Man kann es also nicht abstellen, ohne dass es rumeiert.

Schickes Design, fummelig verpackt

Das Aussehen der Realme Buds Air 3 ist gefällig und kaum von wesentlich teureren Kopfhörern zu unterscheiden. Die Steuerung gelingt dir dabei über zwei kleine Touch-Felder, an den oberen Enden der Stäbe. Die Befehle erteilst du durch zweimaliges oder dreimaliges Tippen. Dazu kannst du ein langes Berühren als weiteren Befehl definieren. So ergeben sich einige Steuerungsmaßnahmen. Es fehlt aber eine, um die Lautstärke zu regeln.

Doch vor alle dem musst du die Kopfhörer zunächst aus dem Case und in dein Ohr verfrachten. Zweiteres gelingt spielend. Ersteres ist selbst für zierliche Finger eine Fummelei. Die glatten und runden Oberflächen der Hörer selbst helfen dabei nicht und die herausschauenden Stäbe sind zu nahe beieinander, um mit den Fingerspitzen einen vernünftigen Halt zu bekommen.

Wären sie von oben betrachtet 180 Grad gedreht eingesteckt, wäre das kein Problem. Doch darin liegt sogar noch ein Problem: Du musst die Buds Air 3 immer erst andersherum drehen, als du sie aus dem Ohr nimmst, um sie ins Case zu stecken. Klar ist das kein Beinbruch, aber gerade, wenn du nur eine Hand freihast, nervt der Umstand gewaltig.

Realme Buds Air 3 im Test
Die Kopfhörer-Anordnung im Case ist unglücklich gestaltet

Sound der Realme Buds Air 3: Jetzt wirds dünn

Die kleinen Stöpsel spielen in der Grundeinstellung mittenbetont und fallen zu den Höhen und Tiefen gehörig ab. Bei tiefen Riffs fehlt entsprechend die Präzision und Saiten-Vibrator verkommt des Öfteren zu einem stumpfen Brei ohne hörbares Schwingen. Deutlich wird das unter anderem im Mittelteil des Songs „I am the Mountain“ von Stoned Jesus.

Die Höhen gelingen besser, auch wenn sie ebenfalls nicht sehr sauber klingen. Rock-Fans sollten eher zu anderen Kopfhörern greifen. Nimmt man sich elektronische Musik zurate, kann der Bass recht kontrolliert und trocken dargestellt werden. Doch richtig in die Tiefe spielen die Realme Buds Air 3 nicht. Die typischen Drops bei Knife Party verlieren so einiges an Wucht. 

Das alles lässt sich aber etwas verbessern. Dafür musst du die App herunterladen und die Realme Buds Air 3 akustisch an dein Ohr anpassen. Dafür durchläufst du ein Testverfahren in der App. Danach kannst du noch etwas an der Grundabstimmung drehen. Einen echten Equalizer vermisst man aber.

Das alles zusammengenommen bringt den Sound ein wenig nach vorne. Er bleibt aber eine dünne Angelegenheit. Beim Telefonieren bewegst du dich auf einem soliden, aber nicht berauschenden Niveau. Gerade bei lauter Umgebung gibt es Probleme beim Filtern der Hintergrundgeräusche. 

ANC und Transparenz

Die wahre Stärke der Realme Buds Air 3 versteckt sich im ANC-Modus. Der packt kräftig zu und dich in deine eigene Welt. Kaum noch Geräusche dringen zu dir durch. Außer, du nutzt den Transparenzmodus. Dann sind auch Gespräche an der Kasse im Supermarkt möglich und Bahnansagen gut zu verstehen. 

Realme Buds Air 3 im Test
ANC funktioniert gut, die Auswahl der Modi ist jedoch nicht optimal

Du kannst also zwischen drei Modi wählen: ANC, passiv und Transparenz. Doch umschalten kannst du nur zwischen zwei. Welche beiden das sind, kannst du in der App definieren. Um den dritten Modus zu aktivieren, musst du also das Handy herauskramen. 

Noch eine Notiz zum Akku: Nach rund 6 Stunden musst du die Realme Buds Air 3 wieder ins Case stecken, um sie neu aufzuladen. Realme gibt eine Gesamtspielzeit von 30 Stunden an. Dabei kommt das Case auf knapp drei Ladungen für die Kopfhörer. Sind diese zum Start komplett geladen, hast du also insgesamt Energie für rund 24 Stunden Spielzeit in der Tasche.

Dabei haben wir die Kopfhörer gemischt betrieben und in allen Modi genutzt. Das Ganze ist eine ordentliche Leistung, auch wenn sie nicht an die Angaben von Realme heranreicht.

Fazit zu den Realme Buds Air 3

Was bekommt man bei Realme für 60 Euro? Die Realme Buds Air 3 sind ein fairer Deal. Sie spielen nur auf niedrigem Level, versagen aber auch nirgends komplett. Beim Design musst du mit der Fummelei klarkommen, jedoch ist alles ansehnlich verpackt. Und beim ANC kannst du zwar nur zwischen zwei von drei Modi wechseln, doch die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert prima.

Wer sich vor allem wegen des günstigen Einstiegs in die ANC-Welt die Realme Buds Air 3 kauft, wird also nicht enttäuscht. Musikliebhaber sollten aber ein oder zwei Regalböden höher greifen. 

Tops der Realme Buds Air 3

  • sehr günstig
  • schickes Design
  • gut funktionierendes ANC

Flops der Realme Buds Air 3

  • durchschnittlicher Sound
  • fummelige Handhabung
  • eingeschränkte Touch-Gesten
Testsiegel Realme Buds Air 3

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Dave Stewart

    Leider schlecht recherchiert/nicht richtig ausprobiert= zu wenig Zeit in den Artikel gesteckt.
    Zum rausnehmen der Buds gibt es sogar eine Anleitung vom Hersteller.
    Man kann alle 3 Modis mit den Kopfhörer steuern. Dazu einfach 3 anklicken in der App.
    Der Sound ist relativ dünn, jedoch kann in der App zwischen 3 EQ gewechselt werden. Der Auslieferungzustand ist EQ Modus “ Hell“ (am besten für Stimmen)
    Im Gleichgewichtsmodus, sorgt die KI für einen ausgewogenen Klang und im Bassboot+ Modus ist der Bass sogar beachtlich, aber natürlich auf einem eher mittelmäßigen bis niedrigem Niveau.

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