Amazfit Cheetah (Round) im Test: So leicht, so gut!

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Mit der Amazfit Cheetah (Round) bietet Zepp Health eine neue Smartwatch an, die speziell an die Bedürfnisse von Sportlern, speziell Läufern, angepasst ist. Wir haben das besonders leichte Wearable im Test auf die Probe gestellt.
Amazfit Cheetah Round am Handgelenk von inside digital Redakteur Hayo Lücke im Test.
Rund und gut: die Amazfit Cheetah (Round) im Test von inside digital.Bildquelle: Hayo Lücke / inside digital

Nicht einmal 50 Gramm bringt die Amazfit Cheetah inklusive Armband auf die Waage. Auch deswegen möchte diese Smartwatch primär Menschen im Alltag begleiten, die einen sportlichen Lebensstil führen. Denn das für ein Wearable sehr niedrige Gewicht sorgt im Zusammenspiel mit einer besonders flachen Bauform dafür, dass die Uhr am Handgelenk zuweilen fast schon in Vergessenheit gerät. Nachteil: Auf hochwertige Materialien wird bei der Fertigung verzichtet. Stattdessen ist die Uhr fast ausschließlich aus Plastik gefertigt. Diesen Kompromiss zwischen niedrigem Gewicht und eher weniger werthaltiger Verarbeitung muss man bereit sein, einzugehen.

Amazfit Cheetah (Round) im Test: Großartiges Display

Eine wahre Augenweide ist das 1,39 Zoll große AMOLED-Display in klassisch-runder Ausführung. Es liefert nicht nur eine stattliche Auflösung von 454 x 454 Pixeln, sondern bei Bedarf auch eine beeindruckende Helligkeit. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung ist es kein Problem, die Inhalte vom Touchscreen abzulesen. Der integrierte Umgebungslichtsensor stellt die Helligkeit von bis zu 100 Nits jederzeit ausreichend stark ein. Bei Bedarf kannst du stufenlos manuell nachjustieren. Notwendig war das im Rahmen unseres Tests aber nie.

Die Bedienung erfolgt nicht nur über den Bildschirm, sondern auch über eine drück- und drehbare Krone sowie eine Menütaste an der rechten Seite. Mit der Krone kannst du blitzschnell durch lange Menüs scrollen, zusätzlich sind Krone und Menütaste als Hotkey nutzbar. In den Einstellungen der Uhr kannst du auswählen, welche Funktion durch langes Drücken starten soll. Auf diese Weise kannst du ohne Umwege etwa das Trainings-Widget aufrufen, um eine Workout-Aufzeichnung zu aktivieren, die vorinstallierte Wetter-App aufrufen oder den integrierten Sprachassistenten Alexa starten.

Amazfit Cheetah (Round) Seitenansicht
Besonders flach: Die Amazfit Cheetah (Round) ist erfreulich leicht und dünn gebaut.

Trainingspartner am Handgelenk

Wie eingangs erwähnt, soll die Amazfit Cheetah (Round) primär sportbegeisterte Menschen ansprechen. Dafür ist das Gehäuse so abgedichtet, dass die Smartwatch auch bei Wassersportarten getragen werden kann. Zwar hätte ihr eine Wasserbeständigkeit von 10 ATM noch etwas besser zu Gesicht gestanden, aber auch die garantierten 5 ATM sind abseits vom Sporttauchen vollkommen ausreichend. Beeindruckend ist auch die Anzahl der nutzbaren Sportprofile. Satte 156 Sportprofile kannst du aus verschiedenen Rubriken auswählen, um praktisch jedes Workout mit der Uhr im Detail protokollieren zu können.

Für die meisten Nutzer ist natürlich besonders von Interesse, wie sich eine Sportuhr in den Lauf-Alltag integrieren lässt. Und an dieser Stelle punktet die Amazfit Cheetah abseits von Wäldern durch eine sehr hohe GPS-Genauigkeit. Und das selbst dann, wenn man den automatischen GPS-Modus auswählt. Manuell kannst du bei Bedarf zwischen einem Stromspar- und einem Genauigkeitsmodus auswählen. Oder die GPS-Einstellungen nach deinen eigenen Vorstellungen anpassen (Modus: Benutzerdefiniert). Dann kannst du unter anderem auswählen, ob nur ein GPS-Band oder sogar zwei GPS-Bänder für eine besonders präzise Positionsbestimmung berücksichtigt werden sollen.

Sportprofile auf der Amazfit Cheetah Round.
Sportprofile auf der Amazfit Cheetah Round.

Offline-Karten und KI-Funktionen nutzbar

Ein richtig praktisches Feature, insbesondere für Outdoor-Abenteurer: die Möglichkeit, über die für Android-Smartphones und iPhones erhältliche Zepp Health-App vom Smartphone offline nutzbares Kartenmaterial auf die Uhr zu laden. Das dauert zwar recht lange, sorgt nach einer erfolgreichen Übertragung aber dafür, dass Nutzer der Amazfit Cheetah überall auch losgelöst von einer aktiven Datenverbindung (auf dem Handy) die Orientierung nicht verlieren.

Zepp Health ist es zudem wichtig, zu betonen, dass die Amazfit Cheetah auf Basis des Betriebssystems Zepp OS 2.0 über spezielle KI-Funktionen verfügt. Dazu gehören zum Beispiel personalisierte Trainingsempfehlungen auf Basis des Widgets Zepp Coach. Ein virtueller Trainer gibt anhand der schon protokollierten Workouts Auskunft darüber, wie intensiv du dein nächstes Training gestalten solltest und ob für eine gesunde Regeneration noch Erholungszeit einzuhalten ist.

Umfangreiche Analysen über Widgets auf der Uhr und Zepp Health App

Verschiedene Widgets auf der Uhr geben dir unter anderem Auskunft über deine Trainingsbelastung, den Trainingseffekt und deine aeroben Leistungsfähigkeit (VO2max). Ebenfalls praktisch: Die Amazfit Cheetah (Round) lässt sich auf dem Handy nicht nur mit Apple Health und Google Fit verbinden, sondern auch mit Apps wie Adidas Running, Komoot oder Strava.

Analyse Trainingseffekt auf der Amazfit Cheetah Round.
Analyse Trainingseffekt auf der Amazfit Cheetah Round.

Die Genauigkeit des verbauten Herzfrequenzsensors hat uns im Test überzeugt. Sie liegt auf einem ähnlich guten Niveau wie bei unserem Referenzgerät von Garmin und erlaubt eine tiefgehende Analyse von fünf Herzfrequenzzonen. Noch präzisere Werte kannst du tracken, wenn du die Uhr per Bluetooth mit einem kompatiblen Herzfrequenzgurt koppelst.

Zu gefallen weiß auch das Sammeln von sogenannten PAI-Punkten. Sie werden einem Punktekonto immer dann gutgeschrieben, wenn die Amazfit Cheetah (Round) eine körperliche Anstrengung registriert. Im besten Fall solltest du einen Wert von 100 Punkten nicht unterschreiten, um dein Herz-Kreislaufsystem zu stärken. Während normales Spazierengehen dein Punktekonto kaum verbessert, sammelst du schon bei einer halbstündigen Joggingrunde 40 bis 60 PAI – abhängig von deiner körperlichen Fitness. Dieses spielerische Element motiviert ungemein, im Alltag aktiv zu bleiben.

PAI auf der Amazfit Cheetah Round.
Übersicht der gesammelten PAI-Punkte auf der Amazfit Cheetah (Round).

Akkulaufzeit der Amazfit Cheetah: Alltagsbegleiter für eine Woche

Hinsichtlich der Akkulaufzeit stellt der Hersteller bis zu 14 Tage in Aussicht. Das ist aber nur ein theoretischer Wert. Denn am Ende ist die Laufzeit wie bei jeder Smartwatch davon abhängig, wie du sie einstellst und im Alltag nutzt. Wir haben Einstellungen gewählt, die nächtliches Schlaftracking ebenso beinhalteten, wie ein durchgehendes Pulstracking, Stresslevel-Messung und die nächtliche Protokollierung der Sättigung des Blutsauerstoffs (SpO2). Im Schnitt waren zudem zwei bis drei etwa halbstündige GPS-unterstützte Workouts pro Woche Teil unseres Test-Setups.

Auf diese Weise kamen wir ohne eingeschaltetes Always-on-Display (AOD) auf eine Laufzeit von ziemlich genau einer Woche. Mit eingeschaltetem AOD verkürzte sich die Laufzeit unter Beibehaltung aller oben genannten Einstellungen auf etwa fünfeinhalb Tage. Nachts war der Bildschirm in diesem Zusammenhang für acht Stunden deaktiviert. Eine Wiederaufladung über das mitgelieferte magnetische Ladekabel mit USB-A-Anschluss dauert etwa 90 Minuten.

Rückseite der Amazfit Cheetah (Round).
Rückseite der Amazfit Cheetah (Round) mit magnetischem Ladeanschluss und Herzfrequenzsensor.

Was kostet die Amazfit Cheetah (Round)?

Angeboten wird die Amazfit Cheetah (Round) nur in der von uns getesteten Farbe Speedster Grey mit gelben Elementen. Der unverbindliche Verkaufspreis des Herstellers (UVP): 229,90 Euro. Der nachfolgende Preisvergleich zeigt dir, wo du die Sportler-Smartwatch bereits jetzt mit Rabatt kaufen kannst.

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Fazit zur Amazfit Cheetah (Round): Tolle Smartwatch, aber wenig werthaltig

Amazfit Cheetah (Round) Testsiegel

In Summe überzeugt die Amazfit Cheetah (Round) mit einem präzisen Pulstracking und vielen Funktionen, die für Sport-Fans wichtig sind – inklusive der Möglichkeit, Offline-Kartenmaterial auf die Uhr zu laden. Die GPS-Genauigkeit ist unter freiem Himmel dank Dualband-GPS-Antenne richtig gut. Fast schon verblüffend präzise. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass die Uhr in bewaldeten Gebieten weit weniger genaues GPS-Tracking erlaubt. Ein Problem, das sie mit anderen Smartwatches teilt.

Richtig gut zu gefallen weiß das Wearable auch hinsichtlich seines Gewichts. Mit Armband bringt sie gerade einmal 47 Gramm auf die Waage. Dadurch ist sie am Handgelenk kaum zu spüren. Erreicht wird das allerdings – und das ist die Kehrseite der Medaille – durch eine wenig werthaltige Verarbeitung: Kunststoff, wohin man sieht. Egal, ob Gehäuse, Lünette der Krone, Plastik ist Trumpf. An einer guten Verarbeitung ohne große Spaltmaße ändert das allerdings nichts.

Eine Möglichkeit, über die Uhr am Handgelenk zu telefonieren, gibt es leider nicht. Denn Lautsprecher und Mikrofon sind nicht in das Gehäuse integriert. Möglich ist im Zusammenspiel mit Smartphones aber das Spiegeln von Push-Meldungen ans Handgelenk. Auf einem gekoppelten iPhone wurden auf der Uhr gelesene oder schon gelöschte Nachrichten aber nicht auch in der Nachrichtenzentrale des Handys gelöscht.

Amazfit Cheetah (Round) im Test - Nahaufnahme Lünette und Display
Wenig werthaltige Lünette aus Plastik, aber nur ein kleiner Displayrand an der Amazfit Cheetah (Round).

Auch führt das Löschen von Push-Nachrichten auf dem Handy nicht dazu, dass sie ebenso auf der Uhr verschwinden. Das ist schade und sorgt dafür, dass man Push-Nachrichten auf der Uhr weniger Beachtung schenkt, als zum Beispiel auf einer Smartwatch von Garmin. Denn Garmin-Uhren sind hinsichtlich der Synchronisation von Smartphone-Benachrichtigungen weiterhin das Maß aller Dinge.

Vorteile Amazfit Cheetah (Round)

  • sportliches, leichtes Design
  • helles AMOLED-Display
  • präzises GPS-Tracking unter freiem Himmel
  • genaues Pulstracking
  • angenehm weiches Silikonarmband

Nachteile Amazfit Cheetah (Round)

  • ausschließlich aus Kunststoff gefertigt
  • GPS-Tracking in bewaldeten Gebieten mit Schwächen
  • kein Mikrofon, kein Lautsprecher integriert
  • Auswahl an Apps im App-Store sehr überschaubar

Hinweis: Dieser Testbericht basiert auf das Amazfit Cheetah mit installierter Firmware-Version 1.20.1.1 auf Basis von Zepp OS 2.1.

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