Wärmepumpen boomen zurzeit regelrecht. Innerhalb der letzten 20 Jahre stieg die Nachfrage nach Wärmepumpen als Alternative zu Öl- und Gasheizungen kontinuierlich. Mittlerweile baut man in über der Hälfte aller Neubauten in Deutschland eine Wärmepumpe ein. In den einzelnen Bundesländern finden sich jedoch große Unterschiede im Ausbau der effizienten Heizsysteme. Während im Saarland bereits 73,1 Prozent aller Neubauten über Wärmepumpe verfügen, erreicht Bremen Deutschland weit die schlechteste Quote mit 20,8 Prozent.
Wärmepumpen boomen: staatliche Förderung als treibende Kraft
Es gibt viele Faktoren, die den Boom für Wärmepumpen in Deutschland begünstigten. Zum einen spricht natürlich die Effizienz der Heizsysteme für sich. Im Vergleich zu zahlreichen anderen Heizsystemen gelten Wärmepumpen als besonders effizient und nachhaltig – sofern die Bedingungen stimmen. Erst kürzlich konnte eine Studie im Auftrag des WWFs nachweisen, dass auch energetisch schlechter gestellte Bestandsgebäude noch immer deutlich stärker von der Wärmepumpe als einer neuen Gasheizung profitieren. Zudem konnte das Fraunhofer-Institut bereits in der Vergangenheit in einer Studie nachweisen, dass sämtliche Gebäude mit einem Energiebedarf von 150 kWh pro m² oder weniger für eine Wärmepumpe geeignet sind. Für unsanierte Bestandsgebäude kommen sie hingegen nicht in Betracht, da über die Gebäudehülle zu viel der Wärme nach außen entweicht. Niedrigtemperaturheizungen wie Wärmepumpe können dort nicht mehr effizient arbeiten. Stattdessen empfiehlt sich eine Kombination aus Klima-Split-Geräten sowie des bereits vorhandenen Heizsystems.
Neben der Effizienz der Wärmepumpen ist das kürzlich beschlossene Heizungsgesetz eine treibende Kraft. Ab 2024 gelten entsprechenden Erneuerungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG), die sich auf die Wahl der Heizsysteme auswirken. Wärmepumpen zählen zu einigen der wenigen Heizsysteme, die die darin geforderte 65-Prozent-Regelung an erneuerbaren Energien kosteneffizient umsetzen können. Dennoch ist die Anschaffung von Wärmepumpen in Deutschland bisher besonders teuer. Einen entsprechend großen Anteil am Wärmepumpen-Boom dürften daher die staatlichen Fördermaßnahmen für Wärmepumpen haben. In der Vergangenheit konnten sich Käufer eine Förderung von rund 40 Prozent für die Kosten ihrer Wärmepumpe sichern, die sich aus der Grundförderung und dem Heizungstausch-Bonus zusammensetzt. Zukünftig könnten Käufer sogar von bis zu 70 Prozent Förderung profitieren.
Wärmepumpen-Förderung gliedert sich in unterschiedliche Bestandteile
Die maximal förderfähigen Kosten hat der Staat dabei zwar auf 30.000 begrenzt, insbesondere die Installation von Luft-Wärmepumpen liegt jedoch häufig unter diesen Kosten. Im besten Fall können sich Käufer somit bis zu 21.000 Euro Zuschuss vom Staat für ihre Wärmepumpen sichern. Die Förderung setzt sich dabei aus mehreren Bestandteilen zusammen. 30 Prozent erhalten Interessanten als Grundförderung für das neue Heizsystem. Eine frühzeitige Umrüstung liefert zusätzliche 20 Prozent Förderung in Form des Geschwindigkeitsbonus. Wer ein zu versteuerndes Einkommen bis zu 40.000 Euro besitzt, kann sich einen extra Einkommensbonus von 30 Prozent sichern. Allerdings limitiert die Gesamtförderung die Höhe der Förderung auf 70 Prozent, sodass selbst Betroffene, die alle Kriterien erfüllen, nicht über diese Summe gelangen. Diese Regelung soll ab dem Jahr 2024 gelten.