Smart Speaker wie Amazons Echo oder Apples HomePod sorgen für ein bequemes Musikhören. Jeder vierte Deutsche nutzt ein solches Gerät. Auf Zuruf spielen sie die Lieblingslieder, wechseln von einem Titel zum nächsten oder passen die Lautstärke auf das gewünschte Maß an.
Die vereinfachte Handhabung der ans Netz angeschlossenen Lautsprecher sorgt darüber hinaus für ein vermehrtes Hören von Musik. Eine Studie der Universität Hamburg deutet darüber hinaus auf eine stärkere Nutzung von Streaming-Diensten hin.
Mehr Musik durch smarte Lautsprecher
In der repräsentativen Umfrage, die unter 1.518 Teilnehmern durchgeführt wurde, zeigte sich nicht nur, dass die Wiedergabe von Musik die hauptsächlich genutzte Anwendung auf Smart Speakern ist. Die Assistenzfunktionen, die Amazon, Apple und Google zur Verfügung stellen, spielen auf deren Lautsprechern nur eine nachrangige Rolle. Umso größer ist ihr Einfluss auf die Hörgewohnheiten ihrer Nutzer. Während Musikhörer, die keine entsprechenden Systeme verwenden, auf eine Hörzeit von 16 Stunden pro Woche kommen, spielen die sprachgesteuerten Lautsprecher etwa 20 Stunden Musik.
Die Autoren der Studie erklären den Zuwachs bei der Abspielzeit vor allem damit, dass die Smart Speaker ergänzend zu anderen Abspielgeräten, etwa Smartphones, verwendet werden. Darüber hinaus sehen die Wissenschaftler eine Zunahme der Bedeutung von Musik-Streamings bei den Nutzern der per Sprachbefehl steuerbaren Lautsprecher.
Sie sind in deutlich höherem Maße dazu bereit, kostenpflichtige Abonnements abzuschließen. In 73 Prozent der Fälle wurde für das Angebot von Dienstleistern wie Spotify oder Amazon bezahlt. Dagegen greifen lediglich 39 Prozent der Musikfans, die auf Smart Speaker verzichten, auf ein solches Angebot zurück.
Smarte Speaker erhöhen die Bindung
Die Untersuchung zeigt außerdem, dass die smarten Boxen insbesondere für die Hersteller ein gutes Geschäft sind, die gleichzeitig ein eigenes Musikstreaming anbieten. Das gilt besonders für Amazon. Wer einen der (Echo-)Lautsprecher der US-Amerikaner nutzt, hat in 29,3 Prozent der Fälle auch ein Music-Unlimited-Abo abgeschlossen. Aber auch Nutzer von entsprechenden Google-Geräten setzen stärker auf die Streaming-Angebote des Konzerns. Von ihnen haben 17,3 Prozent ein Abo von YouTube-Music abgeschlossen. Wer keinen Smart Speaker besitzt, greift nur in elf Prozent der Fälle auf ein solches Angebot zurück.
Damit befördert die Verknüpfung von Hard- und Software einmal mehr die Entwicklung von Ökosystemen, die ihren Nutzern den Wechsel zu einer konkurrierenden Plattform möglichst schwer machen will.