Huawei spioniert. Das werfen die USA, vor allem aber US-Präsident Donald Trump dem chinesischen Smartphone-Hersteller vor. Die Konsequenz daraus ist, dass Huawei keinen Handel mehr mit amerikanischen Unternehmen betreiben darf. Doch die Sanktionen greifen offenbar nicht so hart, wie Trump erwartet hat. Wie die Nachrichtenagentur Reuters in Berufung auf interne Quellen berichtet, wollen die USA den Bann nun noch einmal verschärfen.
Immer wieder gewährte man Huawei Ausnahmen, sodass letztlich doch Geschäfte zwischen dem chinesischen Konzern und US-amerikanischen Konzernen stattfanden – wie zuletzt beispielsweise mit Microsoft und dessen Windows-10-Lizenzen. Laut der US-Regierung hätten die Sanktionen also nicht effektiv erreicht, dass Huawei von amerikanischen Unternehmen und dessen Leistungen abgeschnitten ist.
Trump verschärft Huawei-Bann: Neues Gesetz soll kommen
Mittels eines neuen Gesetzes soll Donald Trump nun die Lage für Huawei nochmal schärfer gestalten. Die darin fest gezurrten Maßnahmen regulieren in erster Linie den Austausch mit Qualcomm beziehungsweise ARM, so Reuters. Allerdings befindet sich der Hauptsitz von ARM in Großbritannien, sodass bezweifelt werden darf, dass ein US-Gesetz auf der Insel greift. Bislang litt die Zusammenarbeit zwischen Huawei und dem Chip-Hersteller nicht unter den US-Sanktionen.
Möglicherweise könnte das kommende Gesetz aber auch beinhalten, dass Huawei keine Produkte verwenden darf, die grundlegend durch amerikanischer Technik entstanden sind. Unklar ist, wann das Gesetz in Kraft tritt.
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jetzt ansehenHuawei-Bann: US-Unternehmen tricksen Trump aus
Dass US-Unternehmen bislang auch weiterhin mit Huawei zusammenarbeiten konnten, ist einer Lücke im verfassten Beschluss geschuldet. Das Dekret besagt, dass der chinesische Hersteller keine US-Produkte nutzen darf. Hersteller wie Intel deklarieren somit ihre Güter nicht als US-Produkt, sondern entsprechend als Produkt jenes Landes, in dem es hergestellt wurde.
Huawei Mate 30 kommt ohne US-Produkte
Parallel dazu berichtet The Wall Street Journal unter Berufung auf UBS und einen japanischen Forscher, dass Huawei sein nächstes Flaggschiff ganz ohne US-Produkte bauen kann. Das Mate 30 soll so angeblich mit Komponenten ausgestattet sein, die aus aller Herren Länder stammen – darunter Japan und die Niederlande. Einziger Knackpunkt, der vor allem Endnutzer stören dürfte, ist die Software ohne Google-Dienste.