Vorschnell zur Neige gehende Akku-Reserven sind vielen ein Graus. Das Smartphone dient ja längst nicht mehr nur der Kommunikation und Unterhaltung, sondern hat bei vielen sogar das Portemonnaie ersetzt. Auch bei anderen Gadgets kann eine leere Batterie zu größerem Ärger führen – man denke nur an die elektronische Schaltung am modernen Fahrrad, die auf einer Tour mitten im Nirgendwo den Dienst versagt.
Powerbanks, tragbare Energiespeicher, die zumeist auf einem Li-Ionen- oder -Polymer-Akku basieren, sind zum Standard auf Ausflügen und Reisen geworden. Das gilt insbesondere für größere Modelle, die mit einer Kapazität von 10.000 mAh und mehr nicht nur einen einzelnen Ladevorgang ermöglichen.
Anker-Powerbank mit Auffälligkeiten
Zu dieser Art von Powerbank gehört auch die Anker PowerCore 10.000. Sie befindet sich bereits seit Jahren im Angebot des Herstellers. Auch hierzulande kann sie aktuell für 27 Euro bei Amazon gekauft werden. Allerdings wurden in den USA insgesamt 19 Vorfälle bekannt, bei denen sich der Akku selbst entzündet hat. Dabei kam es in zwei Fällen zu leichten Verletzungen in Form von Verbrennungen, die allerdings nicht ärztlich behandelt werden mussten.
Dennoch will Anker seine US-amerikanischen Käufer keiner weiteren Gefahr aussetzen und ruft rund eine Million verkaufte Exemplare des Powerbank-Modells A1263 zurück. Diese wurden vorrangig zwischen Juni 2016 und Dezember 2022 über eBay, Amazon, Newegg und den eigenen Online-Shop verkauft.
Ohne weitere technische Einzelheiten auszuführen, sieht der Hersteller bei diesen Geräten die Gefahr einer Überhitzung, die auch zu Bränden führen kann. Hierfür sind die an sich als robust geltenden Li-Ionen-Akkus vergleichsweise anfällig. Neben Beschädigungen, die bei Stürzen entstehen können, kann unter Umständen schon ein vollständiges Entladen zu einem Defekt des Energiespeichers führen. Selbst thermische Belastungen können entsprechende Probleme hervorrufen. Bei Powerbanks, aber auch anderen Geräten, die Akkus nutzen, sollte also stets auf eine ungewöhnlich hohe Wärmeentwicklung geachtet werden.
Apple empfiehlt beispielsweise, das iPhone nur zwischen 0 und 35 °C zu nutzen. Und Google rollt sogar ein Update für seine Pixel-Handys aus, das die Lade- und Akkuleistung bewusst einschränkt. Der Grund: Potenzielle Brandgefahr.
Umtausch auf die USA begrenzt
Doch wenngleich das Risiko aufgrund der geringen Fallzahlen als nicht sonderlich hoch eingeschätzt wird, sollten auch Käufer außerhalb der USA bei der Nutzung Vorsicht walten lassen. Selbst der Hersteller empfiehlt auf seiner für den Rückruf eingerichteten Webseite, die betroffenen Powerbanks nicht weiter zu verwenden. Sie sollten stattdessen fachgerecht zu entsorgt werden.
Allerdings stellt sich dabei die Frage, warum der Umtausch dann ausschließlich auf die USA beschränkt bleibt. Nur dort bietet Anker einen Gutschein im Wert von 30 US-Dollar oder eine neue Powerbank im Austausch an. In Europa wird die Situation dagegen nur beobachtet, wie es in einer Stellungnahme heißt.