Lidl: Preise auf einmal viel günstiger? Besser zweimal hinsehen

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Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es das in der Regel auch. Das gilt auch für die überraschend günstigen Preise bei Lidl. Doch was steckt dahinter? Und worauf sollte man als Käufer achten, um kein böses Erwachen zu erleben?
Lidl-Filiale
Lidl: Preise auf einmal viel günstiger? Besser zweimal hinsehenBildquelle: Stefan_Sutka / shutterstock.com

Ein E-Bike von Segway, ein Samsung Galaxy S24 Ultra und ein Dell Gaming-Laptop – alles für jeweils um die 140 Euro. Viele können ihr Glück angesichts solcher Aktionspreise kaum fassen und greifen im Rahmen eines Lidl-Sales mit bis zu 70 Prozent Rabatt direkt zu. Doch genau das kann ein großer Fehler sein und Käufer am Ende teuer zu stehen kommen.

Perfide Lidl-Shops

Aktuell häufen sich Meldungen zu betrügerischen Online-Shops. Nach Informationen von Watchlist Internet sind unter anderem die Handelsketten Lidl und Hofer (Teil der Unternehmensgruppe Aldi Süd) betroffen. Das Prinzip ist dabei recht simpel: Zunächst erstellen Cyberkriminelle optisch täuschend echte Fälschungen der Websites von Lidl und Co. Anschließend platzieren sie diese mittels SEO auf den Suchergebnisseiten oder teilen die Verlinkungen direkt – etwa auf Social-Media-Seiten und in Foren. Anhand von Logos, dem Design, der Farbumgebung und auch den Produkten lassen sich die Fake-Shops kaum entlarven. Doch glücklicherweise gibt es andere Merkmale, auf die Verbraucher achten können.

Zunächst einmal das Offensichtliche: Sind die Preise einfach zu gut, sollte man stutzig werden. Ferner sollte man laut Watchlist Internet auf ungewöhnliche URLs, das Vorhandensein eines Impressums und Zahlungsmöglichkeiten ausschließlich per Vorkasse achten. In einigen Fällen scheint zudem ein Aktionstimer das Gefühl von Zeitdruck zu erzeugen. Bei dieser Vorgehensweise handelt es sich um sogenannte „Dark Patterns“, und sie wird leider auch von seriösen Händlern angewandt. Selbst KI setzt diese automatisch ein, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht. Dennoch sollte man Ruhe bewahren und sich die Zeit nehmen, verdächtige Webshops gründlich zu überprüfen. Andernfalls erhält man im besten Fall ein qualitativ minderwertiges Produkt zugeschickt – und im schlimmsten Fall überhaupt nichts.

Lidl Fake-Shop
Lidl: Sind die Preise zu gut? Besser zweimal hinsehen

Diese Tools helfen, Fake-Shops zu entlarven

Die Verbraucherzentrale stellt mit dem Fakeshop-Finder ein nützliches Instrument bereit, um Fake-Shops zu erkennen. Das Werkzeug untersucht unterschiedliche technische Aspekte, wie zum Beispiel die Domainstruktur, IP-Informationen sowie das Land, in dem der Server gehostet wird, und liefert daraufhin eine Einschätzung zur Seriosität eines Online-Shops. Wer sichergehen will, kann ergänzend Plattformen wie Scamadviser oder Trusted Shops konsultieren. Allerdings bieten auch diese Dienste keinen absoluten Schutz.

Wer bereits auf einen Fake-Lidl-Shop hereingefallen ist, sollte diesen kontaktieren und eine sofortige Rückerstattung des Kaufpreises verlangen. Darauf dürften die Betrüger in der Regel zwar nicht eingehen, allerdings setzen Zahlungsdienstleister und Kreditkartenunternehmen diesen Schritt oftmals voraus, bevor sie ihrerseits eine Rückerstattung veranlassen. Darüber hinaus empfiehlt es sich grundsätzlich, in solchen Fällen eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Übrigens, bei seriösen Online-Shops besteht eine verpflichtende 14-tägige Widerrufsfrist. Bei Offline-Händlern ist diese hingegen entgegen der landläufigen Meinung nicht gesetzlich vorgegeben. Was das bedeutet und welche Rechte die Käufer sonst noch haben, verrät unser Ratgeber zur Garantie, Gewährleistung und dem Widerrufsrecht.

Bildquellen

  • Lidl: Sind die Preise zu gut? Besser zweimal hinsehen: Watchlist Internet
  • Geht ins Geld: Schufa entlarvt die schlimmste Betrügerei im Netz: TippaPatt / shutterstock.com
  • Lidl: Preise auf einmal viel günstiger? Besser zweimal hinsehen: Stefan_Sutka / shutterstock.com

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