Irrer Plan: Sind diese Pakete bei DHL & Co. bald verboten?

2 Minuten
Der Online-Handel boomt. Hier das Hundefutter, dort der Wein und nächste Woche bringt der Paketdienst die neuen Hanteln. Doch damit soll bald Schluss sein, geht es nach Plänen der Politik. Denn bestimmte Pakete sollen verboten werden.
Pakete, DHL
DHLBildquelle: Vytautas Kielaitis / shutterstock.com

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will in den Paketmarkt eingreifen. Wie er im Gespräch mit der Bild am Sonntag (BamS) sagte, kaufe er selbst online ein. „Aber wir müssen uns auch mit der Frage beschäftigen, was mit den Beschäftigten passiert, die ein schweres Paket in den 5. Stock schleppen“, so Heil im Interview. Es gehe dabei um die Gesundheit von Menschen, „die mit ihrer Arbeit unseren Alltag erleichtern und das Land am Laufen halten“. Viele der Paketboten werden Bandscheibenvorfälle bekommen, prognostizierte der Arbeitsminister. „Deshalb will ich durchsetzen, dass Pakete, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, nicht mehr von einem allein geschleppt werden müssen.“

Plan: Pakete über 20 Kilo nur noch per Spedition

Ermöglichen will er das über die anstehende Novelle des Postgesetzes. An dieser arbeitet das Wirtschaftsministerium derzeit. Bisher waren hier vor allem Pläne das Briefgeschäft betreffend bekannt geworden. Dabei geht es um eine mögliche Lockerung der Auflagen für die Deutsche Post. Doch nun steht auch das Paketgeschäft im Fokus. Man werde Arbeitsschutzmaßnahmen einbringen, kündigte Heil an. „Pakete, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, müssen dann künftig durch Speditionen mit zwei Personen zugestellt werden.“

Das dürfte vor allem jenen Versendern, die schwere Waren verschicken, Probleme bei der Kalkulation bereiten. Zwar könnten Wein-Lieferungen auf mehrere Pakete aufgeteilt werden, doch dann müsste auch mehrfach das Porto bezahlt werden. Heute sind bei DHL Pakete bis zu 31,5 Kilo im Standardversand zulässig.

Lizenzpflicht für Paketdienste

Doch die Pläne von Heil gehen noch weiter. Demnach soll es künftig für Pakete ab zehn Kilogramm eine Kennzeichnungspflicht geben. „Damit der Bote gleich sieht, was er sich zumuten kann.“ Zudem will Heil die Lizenzpflicht, die es im Briefgeschäft schon gibt, auf Paketdienstleister auszuweiten. „Dann würden Unternehmen, die mit Verstößen gegen Arbeitsbedingungen auffällig geworden sind, ihre Lizenz verlieren.“

Das Wirtschaftsministerium soll den Entwurf zur Postgesetz-Novelle in diesem Jahr vorlegen, Heil will mit seinem Ministerium dann seine Vorschläge einbringen.

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16 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Wir brauchen nicht mehr, sondern weniger Regulierung.
    Dieses Land erstickt von Regulierungswut.
    Wir leben in einer Demokratie, jeder hat freie Wahl, und wenn jemand mit seinem Beruf unzufrieden ist, kann sich jeder ein anderen suchen.
    Warum will Politik alles regeln?

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  2. Nutzerbild Bolli

    Jeder Paketbote hat auch heute schon eine Transportkarre im Auto, die wird, aus welchen Gründen auch immer kaum genutzt.
    Der Transportzuschlag sollte dann für Kunden im 5. Stock ohne Fahrstuhl extra erhoben werden. Aber um welche Größenordnung handelt es sich denn genau?
    Außerdem arbeiten die wenigsten in diesem Job über viele Jahre.
    Unsere Erfahrungen mit vielen Fahrern sind überaus positiv, aber die besten sind nach 1 bis 2 Jahren in bessere Arbeitsplätze gewechselt.
    Das ganze erinnert an die Brüsseler Gurkenkrümmungsvorgabe.
    Haben wir keine anderen Probleme?

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  3. Nutzerbild Johannes Zahour

    Und was ist dann mit den Menschen in andere Berufssparten? Ich war über 30 Jahre bei der MA 48 (Müllabfuhr) Die Müllbehälter von 120l-4400l bewegen sich leider auch nicht alleine zum Fahrzeug 😩. Da gäbe es noch die Pflasterer, Strasse Teer, Bauarbeiter, etc, etc…..

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  4. Nutzerbild Retzo

    Ist ja ein ganz toller Plan, der Verkehrsminister sagt weniger LKW in den Städten jetzt der super Vorschlag mehr Pakete mit der Spedition zu liefern. Zudem es auch da immer nur ein Fahrer ist. Nur muss dann jemand wie ich, der zu 90% Schwerbehindert ist und mit dem Laufen Probleme hat, dass Paket von der Bordsteinkante irgendwie nach oben bekommen. Also bitte erst richtig nachdenken und dann Aussagen tätigen.

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  5. Nutzerbild Karli Karl

    wozu gibt es eigentlich Sackkarren??? sollte jeder Paketzusteller an Bord haben. Damit sind auch schwere Pakete handelbar.

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  6. Nutzerbild Niedermitdemklickbait

    Irre der Plan einfach Postboten zu entlasten. Das man diesen Sklaven dann auch noch Warnungen mit ist Arsch schwer drauf macht auf die Packete ist echt verrückt. (Sarkasmus)

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  7. Nutzerbild Christa Kreienberg

    Die Paketboten haben alle eine Sackkarre im Wagen, werden nur selten benutzt.
    Die meisten Boten bringen noch nicht einmal viele Pakete in die 6. Etage, obwohl ein Aufzug zur Verfügung steht.
    Die stellen die Pakete unten in den Hausflur oder Aufzug.
    Klingeln vorher nicht und sind wieder weg.
    Manche Nachbarn klingeln bei mir und sagen es. Andere reißen alles auf um zu sehen ob man nicht etwas oder gleich alles mitnehmen kann.
    Finde ich nicht gerade toll von solchen Boten beliefert zu werden.
    Da liebd ich die anständigen, die den Job vernünftig machen. Die sind aber meistens nicht lange dabei.
    Es muß sich gravierend etwas an der ganzen Arbeitsmoral bei den Zustellern ändern und man sollte die auch haftbar für gestohlene Waren machen können. Bis jetzt schiebt man alles auf die Verteilzentren.
    Habe selbst schon einen solchen Zusteller gehabt. Der hat zu 1000% die Ware geklemmt und es abgestritten.
    Er hat nur einen großen Fehler begangen, den er vorher vor lauter Gier das Paket zu klemmen, nicht bedacht hat.
    Und trotzdem hat der Arbeitgeber sich nichts davon angenommen, den Schaden nicht erstattet, diesen Zusteller weiter beschäftigt.
    Es ist eine große Sauerei das Firmen, die das Monopol besitzen, so mit den Kunden umgeht.
    Die sagen ganz einfach: Unsere Leute stehlen nicht.

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  8. Nutzerbild PST

    @Karsten Frei Dieses Land erstickt nicht in Reglementierungswahn sondern was die Kunden / Gäste .etc… anbelangt in Selbstgefälligkeit und Faulheit …zumindest manche Schichten davon …Leute die so etwas ernsthaft ankreiden sind meistens auch die gleichen die am Sonntag Mittag 5 Minuten vor Ladenschluss in einer Bäckerei rein schneien und sich dann darüber aufregen, dass das ganze Sortiment nicht mehr verfügbar ist anstatt mal das eigene Hirn einzuschalten

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    • Nutzerbild Bolli

      @PST Was die Regelwut betrifft, irrst Du Dich gewaltig.
      Wir benötigen wieder mehr Selbstverantwortung mit gesunden Menschenverstand. Dazu eine Soziale Marktwirtschaft die diese Bezeichnung verdient.
      Mein Vater bekam die Zulagen an Oster / Feiertagen noch ohne Abzüge netto auf sein Konto. So sollte es mit Krankenhauspersonal, Pflegekräften usw. wieder eingeführt werden, dann würden viele Fachkräfte nicht abwandern.
      Aber der Staat müßte dann auch endlich einmal richtig Haushalten (SPAREN)

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  9. Nutzerbild Otto Normalbürger

    Und was ist überhaupt mit übergroßen Objekten? Es gibt viele Objekte, die z.B. nur 2, 5 oder 10 kg wiegen, aber 1, 2, 4 oder 6 m lang sind. Solchen Längen sind für den Transport durch eine Einzelperson unzumutbar, die Unfallgefahr ist extrem hoch! Wenn man schon eine 20 kg Gewichtsgrenze einführt, dann muss man zur Arbeitssicherheit auch unabhängig vom tatsächlichen Gewicht unbedingt eine maximale Objektgröße von 30 x 30 x 30 cm je Person einführen.

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  10. Nutzerbild Thomas Müller

    Herr Heil ist der typische naive und völlig weltfremde Wohlstandslinke, der scheinbar den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als darüber nachzudenken, wie man noch mehr Wohlfahrt verteilen kann.

    Mindestlohn per politischem Befehl extrem anheben und NICHT auf die Fachleute hören. Jetzt schon wieder die Forderung, der Mindestlohn müsse im nächsten Jahr STARK ansteigen. „Mindestlohn“ an sich ist ja gut, aber alle Arbeitnehmer oberhalb des Mindestlohns haben über Jahrzehnte (!) nicht mal ansatzweise vergleichbare Erhöhungen erhalten. Wie immer bei Wohlfahrts-Fantasten: Der Mittelstand existiert in deren Denken nicht, es gibt nur „Reiche“. Und so wird der „reiche“ Mittelstand für jede neue Wohlfahrt noch mehr geplündert.

    Neue Idee: Nie mehr etwas heben, dass schwerer als 20 kg ist. Genial! Sind da jetzt immer 2 Personen gesetzlich vorgeschrieben? Und bei einem Vielfachen von 20 kg entsprechend viele Personen (100 kg Objekt = 4 Personen). Es gibt tausende von Berufen, wo „Objekte“ von über 20 kg bewegt werden müssen. Und wer überwacht, ob nicht ganz normale Menschen in Haus oder Garten Objekte über 20 kg heben? Im Gegensatz zu früher ist das meist nur dann mit körperlicher Anstrengung verbunden, wenn auf technische Hilfsmittel verzichtet wird. Die sind aber inzwischen längst überall Standard.

    Aber halt: Was ist z.B. mit Objekten, die in der Größe eines Schuhkartons 100 kg wiegen? Da würden sich ja 4 Personen (oder 5 ab 101 kg) so im Weg stehen, dass das Objekt gar nicht mehr bewegt werden kann.

    Natürlich muss überall, wo möglicherweise etwas über 20 kg „gehoben“ werden könnte, immer ein Aufpasser, der „Stasi“ (Staatlicher Sicherheitsbeauftragter), vor Ort sein, um Verstöße sofort zu ahnden. Der „Stasi“ ist von jedem Unternehmen als zusätzliche Vollzeitstelle einzustellen. Der „Stasi“ hat täglich alle Arbeitsabläufe zu überwachen. Ist unklar, ob ein zu bewegendes Objekt mehr als 20 kg wiegt, ist der Arbeitsablauf sofort zu stoppen und der „Stasi“ zu informieren. Der „Stasi“ lässt ggf. mit Hilfe eines externen Gutachters das tatsächliche Gewicht klären. Erst dann darf der Arbeitsablauf fortgesetzt werden.
    Verstöße werden mit einem Bußgeld von mindestens 1000 € je Fall geahndet. Bei wiederholten Verstößen erfolgt die Untersagung weiteren Geschäftsbetriebes.

    Für die bundesweite Überwachung wird das neue Ministerium BMf20kg (Bundesministerium für die Überwachung der Einhalt der 20 kg Gewichtsgrenze beim Bewegen von Objekten) mit entsprechendem Verwaltungsunterbau eingerichtet.

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    • Nutzerbild Ich

      Lass mich raten: du bist Arbeitgeber oder zumindest wohlhabend und gut Verdienend.

      Niemand anderes würde es schlimm finden dass Menschen fair für ihre Arbeit entlohnt werden müssen so dass sie davon auch leben können (Mindestlohn, der immer noch zu gering ist).
      Wenn andere, die wesentlich mehr verdienen, keine Gehaltserhöhung bekommen heißt das nicht dass der Mindestlohn zu gering ist. Vielleicht verdienst DU auch einfach zu viel.

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      • Nutzerbild Bolli

        @ ich
        Vielleicht ist Dir nicht bewusst, dass jeder Arbeitgeber über Deinen Stundenlohn hinaus noch Diverse Abgaben zu entrichten hat.
        Jeder Arbeitgeber muß die Gesamtschau berücksichtigen und der Markt / Kunde muß diesen Preis akzeptieren. Sind die Löhne zu hoch, verlieren alle.
        Es sind die Abgaben die reduziert werden müssen.

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  11. Nutzerbild Jdjdjd

    Kein Stress DPD ist da.

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  12. Nutzerbild Doris

    Mir wird es richtig schlecht, wenn ich lese, was Einige hier ablassen. Ich frage mich, ob Manchen überhaupt bewusst ist, was ein Paketzusteller überhaupt tagtäglich leisten muss. Und ja, die Zusteller haben Sackkarren. Aber, man bedenke, dass die Pakete auch vorher irgendwie ins Auto gepackt und vorher wieder raus müssen, eh dass sie auf die Sackkarre gepackt werden. Wer macht das denn? Richtig, die Zusteller. Also bitte, wer keine Ahnung von dem Beruf hat, sollte sich entweder geschlossen halten oder gerne mal einen Tag mit auf Zustellung fahren. Von daher, finde ich es völlig okay, einen Zusteller, der schon Jahrzehnte diese schwere Arbeit macht und aufgrunddessen die Knochen kaputt hat, zu entlasten. Natürlich, gilt das auch für andere Berufe. LG!

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  13. Nutzerbild Det54

    Tja scheinbar ist das Limit jetzt schon bei 0 Gramm . Denn ich versuche mir von Bahnbonus einen Rucksack schicken zu lassen,nach 5 Versuchen ist DHL immer noch nicht in der Lage dies mir zu zustellen. Geschätztes Gewicht incl. Verpackung ca.1 Kilo. Nicht eingehaltene Lieferbedingungen ,was immer das auch bedeutet. Ich gebe nicht auf,habe einen langen Atem.

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