Google leitet das Aus für beliebte Produkte ein

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Was wird aus der Wearables-Marke Fitbit? Diese Frage muss man sich ernsthaft stellen, wenn man sieht, wie hart das Unternehmen von neuen Umstrukturierungen im Google-Konzern betroffen ist. Selbst die Gründer haben keine Hoffnung mehr.
Feuriges Google-Logo vor schwarzem Hintergrund.
Google leitet massive, strukturelle Änderungen ein. Betroffen ist unter anderem Fitbit.Bildquelle: Bing IC

Die Überraschung war groß, als Ende vergangenen Jahres bekannt wurde, dass sich Fitbit aus zahlreichen Ländern zurückzieht. Der Hersteller von Smartwatches und anderen Gesundheitsprodukten wie smarten Waagen hatte seinerzeit in fast 30 Ländern den Vertrieb kurzerhand gestoppt, aber bekräftigt, weiter am Markt agieren zu wollen. Doch wie lange wird es die Marke Fitbit tatsächlich noch geben? Offenbar scheint es bei Google und Muttergesellschaft Alphabet kein großes Interesse zu geben, Fitbit langfristig als eigene Marke für Wearables halten zu wollen, wie neue Entwicklungen zeigen.

Massive Umstrukturierungen bei Google

Denn nachdem Fitbit im Jahr 2019 übernommen wurde, kam es jetzt zu massiven Umstrukturierungen. In diesem Zusammenhang sind zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut und Abteilungen zusammengelegt worden. Das betrifft dem Vernehmen nach nicht nur das Ressort von Fitbit, sondern auch die Abteilungen für Pixel- und Nest-Produkte. Das berichtet unter anderem das Fachmagazin 9to5Google in Bezug auf eine offizielle Bestätigung von Alphabet. Pikant: Auch die Fitbit-Gründer James Park und Eric Friedman verlassen den Konzern. Offenbar hatten sie andere Vorstellungen davon, wie sich Fitbit in Zukunft entwickeln soll als die mächtigen Bosse im Google-Management.

Wie viele Mitarbeiter in der jüngsten Entlassungswelle ihren Job verloren haben, ist unklar. Während in Medienberichten von rund tausend Betroffenen die Rede ist, heißt es von Google-Mutter Alphabet, dass „ein paar hundert“ Beschäftigte eine Kündigung erhalten haben. Viele davon betreffen offenbar auch das AR-Team. Hier fand die Entwicklung vieler Produkte statt, die es am Ende nie auf den Markt schafften. Unter anderem das Fiasko um die eingestellte smarte Brille Pixel Glass dürfte in den Alphabet-Chefetagen für alles andere als zufriedene Gesichter gesorgt haben.

Ist das Ende von Fitbit-Hardware längst beschlossen?

Unabhängig von der Anzahl der Betroffenen scheint Google den Fokus aber darauf legen zu wollen, auf dem Smartwatch-Markt künftig in erster Linie mit (neuen) Modellen der Google Pixel Watch in Erscheinung zu treten. Ob es nach dem jüngst eingeführten Fitness-Armband Fitbit Charge 6 (Test) noch viele weitere neue Fitbit-Produkte geben wird? Das steht jedenfalls in den Sternen. Denkbar ist, dass bei Google die Denke eingetreten ist, dass Wearables von Fitbit eine zu große Konkurrenz für die Pixel-Uhren darstellen.

Offiziell bestätigt ist das Aus von Fitbit freilich bis jetzt nicht. Für 2024 könnte es auch noch neue Hardware der Marke geben. Denn die entsprechende Entwicklung hat schließlich schon vor einigen Monaten begonnen. Gleichwohl bleibt die Erkenntnis, dass es nach den jüngsten Entwicklungen niemanden wundern dürfte, wenn eines Tages der Stecker hinsichtlich neuer Fitbit-Hardware komplett gezogen wird und nur noch die auch in Pixel-Watches schon integrierte Software als Basis für neue Wearables überleben darf.

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