Wenn es darum geht, verlorene Gegenstände wie Schlüssel, Geldbeutel oder Koffer wiederzufinden, setzen viele Menschen heutzutage auf sogenannte Tracker. Der beliebteste unter ihnen ist wohl Apples Airtag. Es gibt aber auch günstigere Alternativen, die ganz ähnlich funktionieren. Und auch Nutzer von Android-Handys haben inzwischen die Möglichkeit, mit Trackern Gegenstände wiederzufinden, auch wenn sie nicht in Bluetooth-Reichweite sind. Und das ganz ohne Internetverbindung und SIM-Karte.
Fahrrad weg: Teure Systeme mit Vorteil
Wer einen AirTag am Fahrrad befestigt und im Fall eines Diebstahls die Verfolgung aufnimmt, wird den Drahtesel nicht live tracken können, sondern bekommt alle paar Minuten einen ungefähren Standort. Erst, wenn das Fahrrad zum Stehen kommt, lässt es sich ausfindig machen. Denn: Der AirTag hat kein GPS-Modul und keine Verbindung zum Internet. Somit kann er nicht fortwährend die Koordinaten durchgeben. Den Apple Trackern fehlt es also an Präzision. Das will die zweite Generation des AirTag zwar ändern. Dennoch warnen Experten jetzt vor dem Einsatz eines solchen Trackers am Fahrrad.
Der Touring Club Schweiz (TCS), der größte Mobilitätsclub des Landes, hat in einem umfangreichen Test überprüft, wie gut sich Tracker live verfolgen lassen. Dazu hat man sie an fünf Orten versteckt – im Keller eines Hauses, im Wald, auf einer Autobahnraststätte, in einer Tiefgarage und auf dem Parkplatz eines Industriegebiets. Den Test gewinnen GPS-Tracking-Systeme, die die Position des Fahrrads per Satellit bestimmen. Doch die sind vergleichsweise teuer. Sie kosten zwischen 140 und 200 Euro in der Anschaffung und man muss rund 40 Euro im Jahr für die Datenübermittlung dazu rechnen. Wesentlich günstiger ist ein AirTag, den es für etwa 30 Euro gibt. Doch am Fahrrad macht er laut den Experten keine besonders gute Figur.
Das Problem des AirTag
Tracker wie der AirTag übermitteln den Standort per Bluetooth an in der Nähe befindliche Smartphones. Die geben dieses dann über eine Signalkette weiter. Im Test zeigte sich aber: Solche Systeme funktionieren nur da, wo Menschen sind. In Echtzeit verfolgen fällt ebenso weg, da AirTags und Co. nur alle paar Minuten ein Signal aussenden. Den Tags von Apple und Samsung fehle außerdem ein Alarm, der signalisiert, dass sich das Fahrrad in Bewegung gesetzt hat.
Darüber hinaus kann eine wichtige Funktion des Apple AirTags zum Verhängnis werden, so die Experten. Denn als Schutz vor unerwünschter Überwachung oder Stalking senden iPhones eine Warnung, wenn sich ein unbekannter Airtag länger in der Nähe befindet. Fahrraddiebe könnten so auf den am Fahrrad verborgenen Tracker aufmerksam werden und ihn einfach entfernen, warnen die Experten vom Touring Club Schweiz. Dennoch vergab der TCS das Urteil „Empfehlenswert“. Besser ein Tracker am Fahrrad als gar kein Tracker. Allerdings: Nur rund 10 Prozent aller in Deutschland gestohlenen Fahrräder finden ihren Weg zurück zum Besitzer.
Fahrrad selbst suchen? Keine gute Idee
Der Standort des Fahrrads hilft der aber nicht unbedingt weiter, wie die Polizei sagt. „Steht das gestohlene Rad zum Beispiel im Keller oder zugriffsgeschützten Innenhof einer Wohnsiedlung, sind auch der Polizei ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss erst einmal die Hände gebunden.“ Und selbst sollte man schon gar nicht in fremde Innenhöfe oder Keller einsteigen, um sein Fahrrad zu retten. Das sei Selbstjustiz und in einem solchen Fall strafbar.
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Also ich habe mein Fahrrad dank Airtag noch am selben Abend wieder erhalten. Ich habe der Polizei den Standort gezeigt und sie hat den Rest erledigt, ging ziemlich problemlos:)