Für den letzten europäischen Solarhersteller scheint nun das Ende gekommen zu sein. Die Mitarbeiter des Unternehmens wurden bereits freigestellt, die Suche nach weiteren Investoren blieb erfolglos. Der Preisdruck der günstigen Solarmodule aus China hat den Hersteller aus dem Wettbewerb gedrängt. Sämtliche Mitarbeiter wurden bereits freigestellt. Es bestehen keine realistischen Chancen mehr auf eine Rettung der gesamten Unternehmensgruppe einschließlich der Muttergesellschaft.
Europa kehrt Solar den Rücken: Hilferufe der Branche blieben unerhört
Schon im vergangenen Jahr berichteten wir wiederholt darüber, wie stark der Preisdruck von chinesischen, günstigen Solarmodulen europäische Solarhersteller belastet. Wiederholt wandten sich Firmen an die lokale Politik, doch Hilfen wurden keine gewährt. Für den Schweizer Solarhersteller Meyer Burger Technology AG steht nun das endgültige Aus bevor. Zwar werden „Bemühungen für einen Verkauf von Teilen der Gruppe und/oder von Aktiven der verschiedenen Gruppengesellschaften in der Schweiz, in Deutschland und in den USA weitergeführt“, heißt es auf der Unternehmensseite. Zugleich führt Meyer Burger jedoch wenig überraschend die erdrückende Konkurrenz chinesischer Hersteller als Grund für den Niedergang des Unternehmens an.
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Mit den günstigen Preisen aus der asiatischen Massenproduktion können lokale Hersteller nicht mithalten. Erschwerend kommt die unsichere Lage hinsichtlich der Förderung erneuerbarer Energien hinzu, die sowohl in den USA als auch in Europa stark den Geschäften schadet. Damit platzt ein weiterer europäischer Traum: Nämlich die lokale Produktion von Solarzellen voranzutreiben. Noch vor einem Jahr wollte Europa die perfekte Solarzelle aus heimischer Herstellung auf den Weg bringen. So wäre diese wichtige Technologie für die Zukunft aus lokalen Quellen geschaffen worden und hätte die Abhängigkeit vom Ausland reduziert.
Stattdessen sind nun 600 Mitarbeiter aus zwei Standorten in Deutschland arbeitslos und ab sofort freigestellt. Lediglich ein kleines Team zur Abwicklung der Standorte ist noch in der Firma geblieben. Den eigentlichen Geschäftsbetrieb stellte Meyer Burger dabei bereits zum Anfang des Monats ein. Die Solarbranche in Europa steht damit einmal mehr in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Dank der Überproduktion von Solarmodulen, könnten noch mehr Unternehmen folgen. Die aktuellen politischen Diskussionen lassen jedenfalls wenig Hoffnung dafür, dass eine Umkehr in der Branche stattfinden könnte.