Deutsche Bahn: Neue ICE-Strecke sorgt für massive Änderungen

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Das Schienennetz in Deutschland gilt als marode – ein Grund für die vielen Verspätungen. Doch jetzt geht eine neue ICE-Strecke an den Start. Das hat Folgen für Reisezeiten, Umsteigepunkte und den Weg zum Flughafen.
Ein IC fährt über die Dresdener Bahn

Dresdener Bahn - Bahnhof Blankenfelde (Kr Teltow-Fläming) im Bauprozess.

Zwischen Berlin-Südkreuz und Blankenfelde nimmt die neue Dresdner Bahn ihren Betrieb auf. Das klingt zunächst unscheinbar, doch die 16,2 Kilometer lange Strecke ist künftig die direkte Verbindung für Fern- und Regionalzüge in Richtung Süden. Nach dem Fahrplanwechsel in der Nacht zum 14. Dezember 2025 fahren dort der Flughafen-Express (FEX), Regionalzüge nach Rangsdorf und Zossen sowie Fernzüge nach Dresden, Prag und Wien. Und das wiederum heißt: neue Linienführung, neue Takte und andere Fahrzeiten als bisher. Vor allem der Regionalverkehr in der Region wird durch die neue Strecke einmal durchgewürfelt.

Neue Verbindungen zum BER und verkürzte Fahrzeiten nach Dresden

Der erste reguläre Zug über die neue Trasse ist der Flughafen-Express FEX. Er startet in der Nacht zum 14. Dezember am Berliner Hauptbahnhof und soll um 1:01 Uhr in Südkreuz an Gleis 3 abfahren. Von dort geht es direkt weiter zum BER. Damit verschiebt sich der gewohnte Laufweg des FEX, und Südkreuz wird noch wichtiger als Umsteigepunkt für den Flughafen. Bisher fuhr dieser Flughafen-Shuttle die Berliner Bahnhöfe Gesundbrunnen und Ostkreuz an. Damit ist nun Schluss. Dafür soll er nun alle 15 Minuten fahren – nur zwischen 1 und 4 Uhr nachts fährt er seltener.

Auch sonst müssen sich die Berliner beim Regionalverkehr umstellen: Der RE8 fährt nicht mehr zum Flughafen, stattdessen nun die Linien RB24 und RB32, die nun auch am Ostkreuz halten. Von der bekannten Stadtbahn in Berlin gibt es damit keine direkte Regionalverkehrsfahrt mehr zum BER – von der deutlich langsameren S-Bahn mal abgesehen.

Fernverkehr: ICE-Strecke Richtung Flughafen – ohne Halt am Flughafen

Auch im Fernverkehr bringt die neue Strecke spürbare Änderungen. Züge Richtung Dresden verlassen Berlin künftig ohne Umweg über andere Stadtabschnitte und nutzen die Dresdner Bahn als direkte Ausfahrt. Die Fahrzeit zwischen Berlin Hauptbahnhof und Dresden Hauptbahnhof sinkt je nach Zugart auf 99 Minuten bis rund zwei Stunden. Bisher musste man eher mit zweieinhalb Stunden rechnen – eine spürbare Verbesserung für alle, die viel zwischen den Städten an Elbe und Spree pendeln.

Wer gehofft hat, künftig auch mit dem ICE zum Flughafen fahren zu können, wird enttäuscht. Weder die Züge aus dem Süden machen einen Schlenker, noch werden jene aus dem Norden bis zum Airport verlängert. Die einzige Fernverkehrslinie des Berliner Flughafens bleibt der Intercity Rostock–Berlin–Dresden. Diesen Zug betrifft übrigens auch noch eine andere Änderung: Das Deutschlandticket verliert seine Gültigkeit.

Fahrplanwechsel: Jedes Jahr im Dezember

Der sogenannte große Fahrplanwechsel findet jedes Jahr am dritten Advent statt. Ab dann greifen die neuen Fahrzeiten, Linienwege und Zugläufe. Doch auch während des Jahres kommt es – vor allem durch Baustellen – inzwischen täglich zu Änderungen im Fahrplan. In diesem Jahr gibt es zum Fahrplanwechsel eine weitere Neuerung: Erstmals fährt der neue ICE L ganz regulär im Fahrgasteinsatz in Deutschland. Der neue ICE ist eine Art Paradigmenwechsel im Fernverkehr der Bahn.

ICE L im Video

Bildquellen

  • Dresdener Bahn – Bauarbeiten Bf. Blankenfelde: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

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