Deutsche Bahn: Deutschlandticket ab sofort in diesen Zügen ungültig

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Das Deutschlandticket sollte dir bundesweit möglichst viel Freiheit in Bus und Bahn geben. Doch mit dem Fahrplanwechsel gilt es ab sofort nicht mehr überall bei der Bahn, wo es bislang gültig war. Und teurer wird es auch bald!
Das Deutschlandticket im DB Navigator

Deutschlandticket im DB Navigator

Das Deutschlandticket kostet dich zum Jahreswechsel mehr Geld: Ab Januar steigen die Monatspreise von bislang 58 auf 63 Euro. Offiziell heißt es, ohne diese Erhöhung stünde das komplette Angebot auf der Kippe. Für viele bleibt das Ticket deshalb trotz Aufschlag attraktiv – schließlich nutzen jeden Monat weiterhin Millionen Menschen den bundesweiten Nahverkehrstarif. Und eine lokale Monatskarte ist meist noch teurer. Gleichzeitig schrumpft der Nutzen des Tickets aber ausgerechnet dort, wo es viele Berufspendler dringend brauchen. Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember akzeptiert die Deutsche Bahn das Deutschlandticket in bestimmten Zügen in Berlin und Brandenburg nicht mehr. Betroffen ist nicht der Regionalverkehr insgesamt, sondern der Fernverkehr, der bisher ausnahmsweise auch mit Nahverkehrstickets genutzt werden konnte.

Intercity- und ICE-Freigabe in Berlin und Brandenburg fällt weg

Bislang konntest du dein Deutschlandticket in Berlin und Brandenburg auch dann einsetzen, wenn ein Intercity oder ICE in der Lage eines Regionalexpresses fuhr. Zwischen Elsterwerda, Prenzlau oder Cottbus und Berlin waren so bestimmte Fernzüge für dich mit Deutschlandticket freigegeben. Grundlage war ein Vertrag zwischen der Deutschen Bahn und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg zur Anerkennung von Nahverkehrstickets im Fernverkehr.

Genau diesen Vertrag hat die Bahn nun gekündigt. Als Begründung nennt das Unternehmen überfüllte Züge – insbesondere auf der Strecke zwischen Elsterwerda und Berlin. Dort fahren Regionalzüge der ODEG als RE8. Der Takt allerdings ist wenig attraktiv. Je nach Tageszeit muss man bis zu zwei Stunden auf den nächsten Zug warten und die Abfahrtszeiten sind unregelmäßig. Ergänzt wurde das Angebot bisher durch einen Intercity nach Dresden, der parallel als RE17 geführt wurde und mit dem Deutschlandticket genutzt werden konnte. Diese Möglichkeit fällt jetzt weg. Zwar fährt der IC weiterhin, darf aber nicht mehr mit dem Deutschlandticket genutzt werden.

Folgen für Pendler: weniger Flexibilität, vollere Züge

Wenn du auf dieser Strecke pendelst, verlierst du mit dem Wegfall der Fernzug-Freigabe eine wichtige Option. Ohne die IC- und ICE-Verbindungen bleiben dir weniger Abfahrtszeiten, du bist unflexibler – und musst damit rechnen, dass die verbliebenen Regionalzüge noch voller werden. Gerade zu klassischen Pendlerzeiten dürfte sich die Situation in den verbliebenen RE-Verbindungen weiter zuspitzen.

Zwar kündigt die Bahn an, im Regionalverkehr zusätzliche Kapazitäten schaffen zu wollen. In der Praxis ist das aber alles andere als einfach: Neue oder zusätzliche Zugleistungen müssen ausgeschrieben, bestellt und mit passenden Trassen im ohnehin dichten Netz hinterlegt werden. Zumindest aktuell lässt der Fahrplan keine zusätzlichen Züge erkennen.

Andere Regionen vorerst nicht betroffen – aber Ungewissheit bleibt

Auch in anderen Teilen Deutschlands darfst du dein Deutschlandticket in bestimmten Fernzügen nutzen, wenn diese wie ein Regionalzug verkehren. Konkrete Pläne, diese Sonderfreigaben ebenfalls zu streichen, sind derzeit nicht bekannt. Trotzdem zeigt der Schritt in Berlin und Brandenburg deutlich, dass solche Ausnahmen jederzeit auf den Prüfstand kommen können, wenn die Bahn ihre Züge als zu voll bewertet.

Für dich heißt das: Das Deutschlandticket bleibt zwar ein vergleichsweise günstiger Zugang zum öffentlichen Nahverkehr – auf manchen Strecken ist es seit dem 15. Dezember aber weniger wert als zuvor. Gerade als Pendler solltest du deine Verbindungen nun genauer prüfen und dich nicht darauf verlassen, dass bisher gewohnte IC- oder ICE-Züge auch künftig mit dem Deutschlandticket nutzbar bleiben.

Bildquellen

  • Ein Zug von Innen: Was passiert, wenn du etwas vergessen hast?: Sly / Pixabay
  • Deutschlandticket: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont

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