Custom E-Bike: Der Chopper unter den Elektrorädern im Check

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Der E-Bike-Markt ist in den vergangenen Monaten förmlich explodiert. Neben vielen bekannten Fahrradherstellern drängen auch kleine Unternehmen auf den Markt. Eines davon: Ruff Cycles. Die Regensburger sorgen vor allem mit "The Ruffian" für Aufsehen.
Ruff Cycles: The Ruffian - ein E-Bike in Chopper-Optik
Ruff Cycles: The Ruffian - ein E-Bike in Chopper-OptikBildquelle:

Ob als Cruiser für die Stadt, als Mountainbike für die Berge oder – und das ist der neueste Trend – als sogenanntes Gravel Bike, das eine Mischung aus Rennrad, Mountain- und Enduro-Bikes ist: Nahezu jedes Modell gibt es auch als E-Bike. Wer es gerne entspannt und doch aufsehenerregend mag, muss das „The Ruffian“ der Regensburger Fahrrad-Schmiede Ruff Cycles kennen. Es ist ein handgemachtes Custom-E-Bike, das zum cruisen einlädt und die Blicke auf sich zieht – garantiert.

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Die Harley unter den E-Bikes

E-Bike oder Chopper? Das „The Ruffian“ ist beides. Und es sieht aus, als käme es direkt aus einer US-Custom-Bike-Schmiede. Seinen Ursprung hat der E-Bike-Chopper aber im beschaulichen Regensburg. In Handarbeit schweißen und schrauben die Mechaniker das Pedelec im Vintage-Stil zusammen, bauen einen Bosch-Motor (Performance Line CX 250W) mit bis zu 85 Nm ein und versteckten den Akku im „Tank“. Die Reichweite: bis zu 90 Kilometer. Ist der Energieträger leer, lässt er sich binnen 3,5 Stunden komplett wieder aufladen. Hinzu kommt ein stufenloses Getriebe von Nuvinci das zu einem lässigen aber doch dynamischen Fahrgefühl beiträgt. Auf den handgeschweißten Aluminium-Rahmen gibt Ruff Cycles eine lebenslange Garantie.

Ruff Cycles: The Ruffian - ein E-Bike in Cjopper-Optik
Ruff Cycles: The Ruffian – ein E-Bike in Cjopper-Optik

Probefahrt auf dem E-Bike-Chopper

Ob Scheinwerfer, Sattel oder die Form des Lenkers: Das „The Ruffian“ sieht nicht nur aus wie ein Chopper, er fährt sich auch so. Er lädt förmlich dazu ein, sich breitbeinig in den Ledersattel zu fläzen und ganz entspannt durch die Straßen zu fahren. Das gelingt vor allem auch deshalb, weil nur ein leichtes Treten in die Pedale ausreicht, um das Moped in Bewegung zu bringen. Die Geschwindigkeit trotz breiter Reifen zu halten ist ebenfalls kinderleicht. Schneller als 25 km/h zu fahren – bis zu dieser Geschwindigkeit unterstützt der Motor – will man mit dem E-Bike-Chopper ohnehin nicht. Erstens wird es auf Dauer anstrengend. Und zweitens: The Ruffian ist schließlich kein Rennrad, eher das Gegenteil.

Ruff Cycles: The Ruffian - ein E-Bike in Cjopper-Optik
Blitzartig cool: The Ruffian sieht nicht nur wie ein Chopper aus, er vermittelt auch das Gefühl.

Das E-Bike ist auch nicht dazu gedacht, lange Distanzen zurückzulegen oder es täglich zum Pendeln zu nutzen. Dafür dürfte die Sitzposition auf Dauer zu unbequem sein. Wobei das so mancher aufgrund des Coolness-Faktors wohl trotzdem in Erwägung ziehen dürfte. Vielmehr ist der Chopper zum Cruisen gedacht. An der Rheinpromenade, in der Stadt, am Wochenende. Wer trotzdem längere Ausfahrten plant oder ein, zwei Kannen Bier mitnehmen will, für den hat der Hersteller Satteltaschen im Programm.

E-Bike oder Chopper? Irgendwie beides. Auch wenn dem einen oder anderen Biker ein Verbrennungsmotor und ein paar PS fehlen dürften.
E-Bike oder Chopper? Irgendwie beides. Auch, wenn dem einen oder anderen Biker ein Verbrennungsmotor und ein paar PS fehlen dürften.

Mit der stufenlose Schaltung, als Anspielung auf den vom Motorrad bekannten Gasdrehgriff, verstellt man die Gänge im Handumdrehen. Das funktioniert reibungs- und geräuschlos. Statt Kette setzt Ruff Cycles auf einen Zahnriemen. Dieser trägt ebenfalls dazu bei, dass man – ganz im Gegenteil zu einem richtigen Chopper – nahezu lautlos durch die Stadt juckelt. Wird es mal brenzlig, nehmen die Bremsbacken die Scheibe ordentlich in den Schwitzkasten. Zurück bleibt eine Bremsspur, die die breiten und ebenso auffälligen Reifen hinterlassen.

Kostspieliges Vergnügen

Wer ein Stück Handarbeit haben möchte, muss seinen Geldbeutel ordentlich aufmachen. Allein die optionalen Satteltaschen aus Leder schlagen mit rund 300 Euro zu Buche. Wer den E-Bike-Chopper in der Standardausführung haben will, muss rund 5.000 Euro in die Hand nehmen. Einen größeren Akku (500 statt 300 Wh) gibt es für einen Aufpreis von 500 Euro. Und einen GPS-Chip, der stets den genauen Standort des Choppers auf dem Handy anzeigt, gibt es für 200 Euro extra. Ein teurer, aber geiler Spaß.

Bildquellen

  • E-Bike oder Chopper? Irgendwie beides. Auch wenn dem einen oder anderen Biker ein Verbrennungsmotor und ein paar PS fehlen dürften.: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • E-Bike von Harley-Davidson: Harley-Davidson

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Lea Süßenberger

    Wow ! Super cooles E-Bike.
    Wie ist aber die Lebensdauer des Akkus an meinem E-Bike?
    Brauche ich, um das E-Bike zu fahren irgendwelche Versicherungen?

    Antwort
    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Wie lang die Lebensdauer ist, kann ich dir nicht sagen. Sollte der Akku aber irgendwann einmal am Ende seines Zyklus angekommen sein, was jedoch einige Jahre dauern dürfte, lässt er sich austauschen. Eine Versicherung brauchst du nicht.

      Antwort

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