Seit der Erfindung des Internets wurden Nutzer nicht ein und auch nicht zweimal ausspioniert. Das ist kein großes Geheimnis. In manchen Fällen hatten sie dem zuvor in den Nutzungsbedingungen zugestimmt – meist, ohne es selbst mitbekommen zu haben. In anderen Fällen agierten die Unternehmen entgegen den gesetzlichen Bestimmungen. Und auch unser täglicher Wegbegleiter, das Smartphone, steht im Verdacht, uns (ungefragt) auszuhorchen. Der VPN-Anbieter NordVPN verrät, wie du deinem Handy auf die Schliche kommen kannst.
Kannst du deinem Handy vertrauen?
Spätestens seit der Einführung der digitalen Sprachassistenten Siri (Apple), Alexa (Amazon) und Google Assistant ist klar, dass einige Geräte kontinuierlich mithören. In der Regel sollen sie dabei ausschließlich auf Triggerwörtern wie „Alexa“ oder „Ok Google“ achten, doch dem scheint nicht immer der Fall zu sein. Oder aber weitere Anwendungen nehmen es mit der Privatsphäre nicht ganz so genau. So oder so, der Selbstversuch von NordVPN offenbart, dass sehr wahrscheinlich zumindest einige Smartphones zuhören.
Im Rahmen dieses Versuchs haben die Teilnehmer Gespräche zu bestimmten Themen in Hörweite ihrer Mobiltelefone geführt und darauf geachtet, ob sich die Werbeanzeigen entsprechend verändern. Zwei der drei beteiligten Handys schienen wenig beeindruckt von dem Experiment. Das dritte Smartphone fing indes an, den Anwender mit Werbung zu Volvo-Fahrzeugen zu „fluten“. Denn genau das war sein Thema. Und das, obwohl der Proband zuvor weder ein Auto besessen, noch sich für eines interessiert oder danach gesucht hat.
Resümierend unterstreicht NordVPN zwar, dass dieser Versuchsaufbau keinen endgültigen Beweis liefert, da die Software, die für personalisierte Werbung zuständig ist, Daten aus zahlreichen unterschiedlichen Quellen bezieht. Dennoch wäre es mit Blick auf das Experiment ein großer Zufall, dass die Werbung für Volvo-Fahrzeuge ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt geschaltet wurde.
So findest du heraus, ob dein Handy dich ausspioniert
Der grundsätzliche Versuchsaufbau des VPN-Anbieters ist recht simpel und lässt sich problemlos nachstellen. In einem ersten Schritt solltest du dir ein abwegiges Thema suchen. Also eines, das dich wenig interessiert und nach dem du noch nie zuvor gesucht hast. Beispielsweise ein Autokauf, eine Kreuzfahrt oder eine aktuelle Smartwatch. Anschließend solltest du einige Keywords wie „Kreuzfahrt“, „Schiff“, „Urlaub“ oder „Ozean“ heraussuchen. Das alles wohlgemerkt so, dass dein Smartphone nichts davon mitbekommt.
Anschließend bleibt lediglich, dich in Reichweite deines Handys mit dir selbst oder anderen zu dem gewählte Thema auszutauschen – unter Verwendung der herausgesuchten Keywords. Und das möglichst für mehrere Minuten am Stück und mehrere Tage in Folge.
So stoppst du das Abhören
Es existieren mehrere Möglichkeiten, dein Mikrofon zu sichern und deine Privatsphäre zu stärken. Zunächst einmal lässt sich das Mikrofon in den Einstellungen von smarten Assistenten wie Siri und Google Assistant deaktivieren. Praktischer ist jedoch, der nicht völlig vertrauenswürdigen App gänzlich die Berechtigung zu entziehen, auf das Mikrofon zuzugreifen. Auch das lässt sich über die Einstellungen umsetzen. Allerdings nicht die App-Einstellungen, sondern über das Einstellungs-Menü deines Smartphones. Unter Android musst du dazu beispielsweise in den Einstellungen die Auflistung aller installierter App aufrufen. Hier wählst du eine App aus und klickst dann auf „Berechtigungen“. Die exakte Vorgehensweise kann dabei von Handy zu Handy variieren.
Was du jedoch nicht vergessen darfst, ist, dass Smartphones nicht die einzigen Geräte mit einem Mikrofon sind. Smarte Lautsprecher etwa sind heutzutage recht weitverbreitet. Und auch Fernseher können uns mittlerweile ausspionieren, wie ein Datenklau Ende 2022 bewies. Falls du wissen möchtest, was das Unternehmen hinter Android, Google (respektive Alphabet), über dich weiß, verrät der folgende Ratgeber, wie du an diese Information kommst: