Belauscht dein Handy dich? Simpler Trick lüftet das Geheimnis

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Spioniert dein Handy dich aus? Was zunächst abwegig klingt, kann durchaus der Realität entsprechen. Denn deine persönlichen Daten sind für Werbetreibende sehr kostbar. Falls du wissen möchtest, ob auch du betroffen bist, erfährst du hier, wie du das anstellst.
Spioniert dein Smartphone dich aus?
Belauscht dein Handy dich?Bildquelle: Kev Costello / Unsplash

Seit der Erfindung des Internets wurden Nutzer nicht ein und auch nicht zweimal ausspioniert. Das ist kein großes Geheimnis. In manchen Fällen hatten sie dem zuvor in den Nutzungsbedingungen zugestimmt – meist, ohne es selbst mitbekommen zu haben. In anderen Fällen agierten die Unternehmen entgegen den gesetzlichen Bestimmungen. Und auch unser täglicher Wegbegleiter, das Smartphone, steht im Verdacht, uns (ungefragt) auszuhorchen. Der VPN-Anbieter NordVPN verrät, wie du deinem Handy auf die Schliche kommen kannst.

Kannst du deinem Handy vertrauen?

Spätestens seit der Einführung der digitalen Sprachassistenten Siri (Apple), Alexa (Amazon) und Google Assistant ist klar, dass einige Geräte kontinuierlich mithören. In der Regel sollen sie dabei ausschließlich auf Triggerwörtern wie „Alexa“ oder „Ok Google“ achten, doch dem scheint nicht immer der Fall zu sein. Oder aber weitere Anwendungen nehmen es mit der Privatsphäre nicht ganz so genau. So oder so, der Selbstversuch von NordVPN offenbart, dass sehr wahrscheinlich zumindest einige Smartphones zuhören.

Im Rahmen dieses Versuchs haben die Teilnehmer Gespräche zu bestimmten Themen in Hörweite ihrer Mobiltelefone geführt und darauf geachtet, ob sich die Werbeanzeigen entsprechend verändern. Zwei der drei beteiligten Handys schienen wenig beeindruckt von dem Experiment. Das dritte Smartphone fing indes an, den Anwender mit Werbung zu Volvo-Fahrzeugen zu „fluten“. Denn genau das war sein Thema. Und das, obwohl der Proband zuvor weder ein Auto besessen, noch sich für eines interessiert oder danach gesucht hat.

Resümierend unterstreicht NordVPN zwar, dass dieser Versuchsaufbau keinen endgültigen Beweis liefert, da die Software, die für personalisierte Werbung zuständig ist, Daten aus zahlreichen unterschiedlichen Quellen bezieht. Dennoch wäre es mit Blick auf das Experiment ein großer Zufall, dass die Werbung für Volvo-Fahrzeuge ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt geschaltet wurde.

So findest du heraus, ob dein Handy dich ausspioniert

Der grundsätzliche Versuchsaufbau des VPN-Anbieters ist recht simpel und lässt sich problemlos nachstellen. In einem ersten Schritt solltest du dir ein abwegiges Thema suchen. Also eines, das dich wenig interessiert und nach dem du noch nie zuvor gesucht hast. Beispielsweise ein Autokauf, eine Kreuzfahrt oder eine aktuelle Smartwatch. Anschließend solltest du einige Keywords wie „Kreuzfahrt“, „Schiff“, „Urlaub“ oder „Ozean“ heraussuchen. Das alles wohlgemerkt so, dass dein Smartphone nichts davon mitbekommt.

Anschließend bleibt lediglich, dich in Reichweite deines Handys mit dir selbst oder anderen zu dem gewählte Thema auszutauschen – unter Verwendung der herausgesuchten Keywords. Und das möglichst für mehrere Minuten am Stück und mehrere Tage in Folge.

So stoppst du das Abhören

Es existieren mehrere Möglichkeiten, dein Mikrofon zu sichern und deine Privatsphäre zu stärken. Zunächst einmal lässt sich das Mikrofon in den Einstellungen von smarten Assistenten wie Siri und Google Assistant deaktivieren. Praktischer ist jedoch, der nicht völlig vertrauenswürdigen App gänzlich die Berechtigung zu entziehen, auf das Mikrofon zuzugreifen. Auch das lässt sich über die Einstellungen umsetzen. Allerdings nicht die App-Einstellungen, sondern über das Einstellungs-Menü deines Smartphones. Unter Android musst du dazu beispielsweise in den Einstellungen die Auflistung aller installierter App aufrufen. Hier wählst du eine App aus und klickst dann auf „Berechtigungen“. Die exakte Vorgehensweise kann dabei von Handy zu Handy variieren.

Was du jedoch nicht vergessen darfst, ist, dass Smartphones nicht die einzigen Geräte mit einem Mikrofon sind. Smarte Lautsprecher etwa sind heutzutage recht weitverbreitet. Und auch Fernseher können uns mittlerweile ausspionieren, wie ein Datenklau Ende 2022 bewies. Falls du wissen möchtest, was das Unternehmen hinter Android, Google (respektive Alphabet), über dich weiß, verrät der folgende Ratgeber, wie du an diese Information kommst:

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10 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild David

    Fangt ihr jetzt auch noch an mit diesem parareligiösen Stuss, den zu beweisen genau wie bei „echten Religionen“ noch niemand auf der Welt gelungen ist, den jedoch jeder Dummkopf steif und fest GLAUBT.

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  2. Nutzerbild Kamwolke

    Einstein schrieb einmal: es gibt nichts unermesslicheres und Größeres,als das Universum, ABER bei der menschlichen Dummheit bin ich mir da nicht mehr so sicher ( zB D. Kommentar v 2.4.23 )

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  3. Nutzerbild Küsel, Wolf

    Kann die schon erfolgten Aussagen/Meinungen ohne Vorbehalt nur unterstützen. Dumm bleibt dumm – da helfen keine Pillen!🍀

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  4. Nutzerbild Ralf

    Gemeint ist zum Beispiel sowas“
    „In der Regel sollen sie dabei ausschließlich auf Triggerwörtern wie „Alexa“ oder „Ok Google“ achten, doch dem scheint nicht immer der Fall zu sein.“

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  5. Nutzerbild Ralf

    Das habe ich schon mehrfach selber erlebt! Das letzte Mal, als ein Sterbefall in der Familie war, und ein i-book, der nur von Kindern in der Schule genutzt wird, plötzlich Werbung von Bestattern in der Nähe vorbrachte.

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  6. Nutzerbild Davids Vater

    Genau, Mikrofone sind nur parareligiöser Unsinn. Wir bei den Amish People wissen schon immer, dass sich derartiger Hokus Pokus niemals in die Tat umsetzen ließe. Es gibt auch keinerlei Beweise für deren Existenz. Die Welt wurde, von Gott, als Diorama der USA anno 1776 erschaffen. Und so soll sie auch für immer bleiben um auf seinem Regal hübsch auszusehen, flach wie eine Flunder. Und nun muss ich diesen Brief beenden, denn es hat, überraschenderweise, auf dieser Litfassäule eine Reklametafel für Pferdekutschenkerzenhalter meine Aufmerksamkeit erregt. Gerade gestern redete ich noch darüber mit meiner Frau Meridith. Was für ein Zufall, geradezu ein göttliches Zeichen.

    Hochachtungsvoll

    Davids Vater

    PS: Du bist mein Lieblingssohn.

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  7. Nutzerbild Alex

    in dem Artikel fehlt noch die Anmerkung, dass man auch nicht über den eigenen PC die Schlüsselwörter und Begriffe für den Test zusammensuchen sollte.
    Denn viele benutzen am Desktop PC den Chrome Browser von Google.
    Wenn man dort in Chrome angemeldet ist, erscheinen auch auf dem Handy passende Werbeanzeigen, vor allem wenn man am Handy ebenfalls Chrome benutzt bzw Android als Betriebssystem.

    Somit kann er von euch aufgeführte Test ein false positiv ausgeben. Und die passende Werbung erscheint ohne dass das Handy zugehört hat.

    MfG
    Alex

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  8. Nutzerbild Hans

    Einzubeziehen in das Experiment ist auch, dass wir über Webseiten ganz freiwillig Spuren hinterlassen, die legitim auf unsere Freunde und Bekannte übertragen werden können.
    Beispiel: Ich suche im Internet für eine Freundin nach einem Kinderwagen. Sie nicht. Auf meinem Facebook-Account sind wir verlinkt. Nachdem ich mit ihr über meine Kinderwagen-Recherche spreche erhält sie auf ihrem Smartphone Werbung für Kinderwagen und glaubt, es wäre, weil wir darüber gesprochen hätten. Dabei wurde MEINE Suche und MEINE Verknüpfung zu ihr FREIWILLIG von mir bereitgestellt.

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  9. Nutzerbild Eve Taylor

    Es stimmt tatsächlich. Ich hatte mich mit meiner Tochter über ein spezielles Katzenfutter unterhalten. Am nächsten Tag wurde mein Handy aggressiv mit dieser Marke belagert. Darüber war ich schon damals sehr erschrocken.

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  10. Nutzerbild Conny

    Ich verstehe nur Bahnhof!!! Jetzt bin ich gespannt, ob ich regelmäßig Werbung für Bahnhöfe erhalte! 😉

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