Viele Jahrzehnte hat sich bei Autoreifen nichts Grundlegendes verändert. Die letzte grundlegende Änderung gab es vor rund mehr als 70 Jahren. Der Luftreifen wurde als schlauchloser Reifen neu erfunden und erlebte in den 1950er-Jahren einen Siegeszug. Heute ist es Standard. Doch das ändert sich jetzt. Der Reifenhersteller Michelin zeigt, wie die Zukunft des Reifens aussieht. Und die Zukunft beginnt schon 2023.
→ Fliegende Autos werden Realität: Es geht schneller als du denkst
Nie mehr platte Autoreifen
Welcher Autofahrer kennt es nicht: Immer wieder muss man an der Tankstelle den Reifenluftdruck prüfen. Denn: Autoreifen bestehen aus Gummi und Gummi ist luftdurchlässig. Mit der Zeit sinkt also der Luftdruck und man muss an den Kompressor, um Luft aufzufüllen. Doch mit dem neuen Reifen von Michelin ist das bald Geschichte. Der Reifenhersteller hat mit dem Uptis einen luftlosen Reifen vorgestellt, der noch in diesem Jahr auf ersten Fahrzeugen montiert wird. Rund 50 DHL-Zustellfahrzeuge in Singapur werden bis Ende 2023 mit dem luftlosen und pannensicheren Autoreifen ausgestattet.
→ Tipps und Tricks: So lässt sich bei der Autoreparatur Geld sparen
Die flexible Tragstruktur macht das Rad Michelin zufolge robust und garantiert Fahrkomfort und Sicherheit. Autofahrer müssen sich demnach keine Sorgen über die Auswirkungen der Straßenverhältnisse auf die Reifen machen, heißt es. „Der Uptis ist eine bahnbrechende Reifeninnovation“, sagt Bruno De Feraudy, Direktor der OEM-Aktivitäten der Michelin Gruppe.
Haltbarkeit verdreifacht
Nun könnte man annehmen, dass Reifenhersteller ein Interesse daran haben, dass Reifen kaputtgehen, um immer wieder neue Pneus zu verkaufen. Doch inzwischen gibt es Reparaturkits. Wer über einen Nagel fährt oder sich eine Schraube in die Bereifung rammt, braucht nicht gleich einen neuen Autoreifen. Für deutlich weniger Geld lassen sich die Schlappen in der Werkstatt flicken. Das wissen offenbar auch Michelin, Goodyear und Co.
→ Lächerlich: Dieses Problem haben viele Menschen mit dem E-Auto
Abrieb jedoch ist auch bei den neuen Reifen vorhanden. So wird nach einiger Zeit also doch wieder ein neuer Satz fällig. Allerdings: Michelin schätzt, dass die neuartigen Reifen bis zu dreimal so lange hielten wie ein herkömmlicher Autoreifen. Zudem schätzt der Reifenhersteller, auf Basis interner Untersuchungen, dass die Uptis Airless-Technologie die vorzeitige Entsorgung von weltweit bis zu 200 Millionen Reifen pro Jahr oder zwei Millionen Tonnen Material verhindern könnte. Diese Materialeinsparung entspricht dem Gewicht von etwa 200 Eiffeltürmen.