Das E-Auto soll das Klima retten und umweltfreundlicher sein als der Verbrenner. Die Städte können aufatmen und die Luftqualität dürfte sich deutlich verbessern, wenn keine Stinker mehr auf den Staren unterwegs sind. Zudem ist so ein Stromer wartungsärmer und kostet – zumindest auf Dauer – weniger. Und trotz vieler Vorteile wettern immer wieder Autofahrer, Hersteller und Politiker gegen das Verbrenner-Aus. Die deutsche Politik hat kurz vor Toresschluss sogar noch durchgesetzt, dass dem Verbrenner mit den E-Fuels eine Hintertür bleibt. Dennoch ist einer der profitabelsten Autobauer der Welt sauer.
Das Verbrenner-Aus ist arrogant
Mit einem Wert von 52,5 Milliarden Euro übertrifft der vergleichsweise kleiner Autobauer aus Italien sogar den gesamten Stellantis-Konzern. Und dieser verkauft mit seinen 14 Marken Peugeot, Citroën, DS, Opel, Vauxhall, Fiat, Lancia, Alfa Romeo, Abarth, Maserati, Chrysler, Dodge, Ram und Jeep weltweit fast sechs Millionen Fahrzeuge verkauft. Die Rede ist von Ferrari. Der für seine Sportwagen bekannte Autobauer setzt nach wie vor auf Verbrenner-Motoren. Vergangenes Jahr liefen gut 13.000 Autos vom Band in Maranello. Mehr als jemals zuvor, doch nur ein Bruchteil dessen, was die Stellanis-Gruppe verkauft. Und während Experten davon ausgehen, dass Ferrari an jedem verkauften Auto 150.000 Euro Gewinn macht, ist der Autobauer sauer. Sauer über das Verbrenner-Aus.
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Der Chef des italienischen Herstellers sagte der britischen BBC, es sei „arrogant“, den Kunden vorzuschreiben, was sie kaufen dürfen. Zwar will auch Ferrari ab 2025 E-Auto bauen und in zwei Jahren seinen ersten Stromer auf den Markt bringen, der ein „einzigartiges Fahrerlebnis“ bieten wird. Dennoch ist das Verbrenner-Aus dem Chef ein Dorn im Auge. Das Unternehmen besteht darauf, auch weiterhin Verbrennungsmotoren zu entwickeln, um auf dem aufzubauen, was es als „wesentlichen Teil der Unternehmenstradition“ bezeichnet. Und so solle es bis Ende der 2030er-Jahre weiterhin Supersportwagen mit Verbrennungsmotor geben. „Es ist der Kunde, der entscheiden muss, ob er einen Verbrenner, oder ein Hybrid- oder ein Elektroauto möchte.“
Autobauer will allen Kunden gerecht werden
Aber: Die EU hat nun mal entschieden. Das Verbrenner-Aus kommt. Und während McLaren der Meinung ist, man könne keine Supersportwagen mit schweren Batterien bauen, stellt sich Ferrari darauf ein. „Wir müssen uns an die Regeln aller Länder halten, in denen wir tätig sind“, sagte der Ferrari-Chef. „Der Grund, warum wir über drei Arten von Antrieben verfügen – Verbrennungsmotor, Hybrid und Elektro – liegt darin, dass wir damit allen Vorschriften auf der ganzen Welt gerecht werden können.“