In den vergangenen Jahren hat das Aggressionslevel im deutschen Straßenverkehr zugenommen. Das zeigt auch eine Umfrage des TÜV-Verbands. Von 1.000 Befragten waren sich zwei Drittel sicher, dass immer mehr Autofahrer Verkehrsregeln missachten und aggressiver fahren als zuvor. Zur Unsitte ist dabei auch das „Vergessen zu Blinken“ geworden. Auch wenn es ein Bußgeld dafür gibt, bleibt der Blinker häufig aus. Mit der Folge, dass andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Doch während die Blinkfaulheit noch eines der kleineren Probleme ist, sind das Fahren bei Rot, Drängeln oder Alkohol am Steuer bereits schwerwiegendere Delikte.
Für diese Menschen gibt es im Straßenverkehr keine Regeln
Offenbar verhalten sich Männer im Straßenverkehr risikoreicher und aggressiver als Frauen. Das zeigt die nachfolgende Statista-Grafik auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamts. Sie sind insgesamt deutlich öfter zu schnell unterwegs, fahren dreimal öfter bei Rot als Frauen und überschreiten merklich öfter die Promillegrenze. Zudem halten Männer weitaus weniger den Sicherheitsabstand ein als Frauen und haben wohl Probleme beim Überholen. In keiner Kategorie verstoßen Frauen auch nur ansatzweise so gegen die Verkehrsregeln wie Männer.
Warum ist das so?
Was ist los bei den Männern? Wieso verstoßen sie so viel mehr gegen die Verkehrsregeln als Frauen? Es gibt mehrere Erklärungen. Eine davon: Bei Paaren sitzt häufiger der Mann am Steuer. In Bezug auf die Ladung sind es viel mehr Männer, die für Transportfirmen und Co. fahren und deshalb in dieser Statistik schlecht wegkommen. Doch es gibt noch einen anderen Grund.
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So haben Psychologen unlängst festgestellt, dass Männer sich weniger an die Verkehrsregeln halten und eher rasen, drängen und pöbeln als Frauen. Männer würden das Auto auch zu Zwecken der Machtdemonstration und Selbstdarstellung nutzen. Es spricht also einiges dafür, dass der größere Männeranteil bei den Ordnungswidrigkeiten auf ein nicht adäquates Verhalten vieler Männer im Straßenverkehr zurückzuführen ist. Die unvernünftige Fahrweise der Männer sorgt auch dafür, dass sie doppelt so oft in Unfälle verwickelt sind als Frauen.