US-Behörden fordern Zugriff auf Facebook-Nutzerdaten

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Es ist wieder einmal soweit: Facebook ist erneut in den Schlagzeilen und wieder mit demselben Thema – der Datensicherheit. Dieses Mal sind es allerdings keine Hersteller, die Nutzerdaten ergattern wollen, sondern US-Behörden - allen voran das US-Justizministerium, das unter anderem auch Audio-Nachrichten abhören will.
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Bildquelle: Facebook

Eine aktuelle Verhandlung gegen die Gang „MS-13“ vor dem Bundesgericht in Fresno, Kalifornien könnte große Auswirkungen haben. Im Rahmen dieser soll das US-Justizministerium Facebook aufgefordert haben, den Ermittlungsbehörden Zugriff auf die eigene Messenger-App zu ermöglichen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Da das Unternehmen den Zugang bisher jedoch nicht gewähren wollte, soll Facebook nun wegen Missachtung des Gerichts belangt werden.

Weder das Justizministerium noch Facebook wollen sich zu der Situation äußern. Falls die Behörden jedoch Erfolg haben, könnte dies weitreichende Folgen für die Nutzer haben. Schließlich gehört neben dem Facebook-Messenger auch WhatsApp zu dem Unternehmen. Folglich könnte in diesem Fall auch die WhatsApp-Kommunikation transparent werden. Weiterhin könnte somit ein Präzedenzfall entstehen, der auch andere Messenger-Dienste und soziale Netzwerke betrifft. An dieser Stelle darf allerdings auch nicht vergessen werden, dass die deutschen Gesetze sich von den amerikanischen unterscheiden – einige werden sich noch an die zahlreichen Debatten rund um die Vorratsdatenspeicherung erinnern. Es ist also ungewiss, womit die hiesigen Nutzer rechnen müssen, falls das US-Justizministerium erfolgreich sein wird.

Facebook in der Kritik

In der ersten Jahreshälfte sah sich Facebook mit gleich mehreren Datenskandalen konfrontiert. Das Unternehmen soll zudem Nutzerdaten an Dritte weitergegeben haben. Dies führte zu einer umfangreichen Strategieänderung des sozialen Netzwerks. So überarbeitete Facebook das eigene Umgehen mit Nutzerdaten und gewährte den Nutzern zahlreiche neue Datenschutz-Einstellungen. Das aktuelle Ereignis könnte dem positiven Trend jedoch einen herben Schlag versetzten.

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