1 Gbit/s und mehr: Beliebter Glasfaser-Anbieter kommt nach Deutschland

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Geht es um den Ausbau und die Versorgung mit schnellem Internet, gibt es aktuell faktisch nur ein Thema: Glasfaser. Jetzt hat ein bekannter Anbieter angekündigt, den deutschen Markt erobern zu wollen.
Glasfaser-Leerrohre

Glasfaser-Leerrohre

Wer bei dem neuen Glasfaser-Anbieter für Deutschland nur Bahnhof versteht, liegt ganz richtig. Denn genau mit diesem kurios anmutenden Namen wird der aus Schweden stammende Anbieter in Deutschland tätig sein: Bahnhof Internet (Firmenname: Bahnhof Nätverk GmbH). Dabei hat man nichts mit der Deutschen Bahn oder einem anderen Bahnunternehmen zu tun. Bahnhof wurde 1994 in Schweden gegründet und gehört seit vielen Jahren „zu den größten Netzwerkprovidern in den nordischen Ländern“. Allein in Schweden verzeichnet man 500.000 Kunden, heißt es. Dort habe man mehrere Jahre in Folge die Titel „Breitbandbetreiber des Jahres“ bekommen und habe „Schwedens zufriedenste Kunden“.

Bahnhof bringt Glasfaser: Im Herbst geht’s in Berlin los

In diesem Jahr soll es nach diversen nordischen Ländern auch in Deutschland losgehen. Ab Herbst will der Provider Internet in Deutschland anbieten – zunächst in Berlin. Der Start in Berlin hängt damit zusammen, dass Bahnhof einen Vertrag mit der in Berlin tätigen Eurofiber geschlossen hat. Denn Bahnhof lässt nicht selbst die Bagger rollen, sondern setzt auf Kooperationen mit bestehenden Glasfaser-Providern, die Open-Access-Zugänge anbieten. Bahnhof werde die Vorleistungsprodukte von Eurofiber nutzen, um die eigenen Highspeed-Internet-Produkte in Berlin zu platzieren. Das gemeinsame Ziel der Partnerschaft ist es, Zugang zu Highspeed-Internet mit Downloadraten von bis zu 1000 Mbit/s zu ermöglichen. Bahnhof setzt zudem auf ein speziell entwickeltes Produktportfolio, das sich mit symmetrischen Bandbreiten als Standard vom übrigen Markt abheben soll.

„Wir kommen jetzt nach Deutschland, weil das noch ein relativ kleiner Markt ist“, sagte Bahnhof-Deutschlandchef Philipp Riederer vergangene Woche auf der re:publica in Berlin. Bei einem Diskussionspanel zum Glasfaserausbau in Deutschland bezeichnete er die aktuelle Glasfaser-Ausbauquote im Vergleich zu anderen europäischen Ländern als „peinlich“. Im Heimatland des Providers hätten 87 Prozent der Haushalte einen Glasfaseranschluss. Ob und wann Bahnhof mit anderen Providern entsprechende Vorleistungsverträge abschließt und was die Anschlüsse bei Bahnhof kosten werden, ist noch unklar. Interessenten können aber bereits ihre Adresse unverbindlich hinterlegen.

Das von Bahnhof genutzte Netz von Eurofiber basiert im Wesentlichen auf dem Fernwärmenetz der Stadt. Die Schachtanlagen werden beim Ausbau genutzt, um kostengünstig die Glasfaserleitungen durch die Straßen legen zu können.

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