„Branchenführende“ Überwachungskamera – Wie gut ist sie wirklich?

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Wer mit der Thematik „Überwachungskameras“ vertraut ist, dem dürfte Hersteller Reolink bereits ein Begriff sein. Dieser brachte nun eine Kamera mit "branchenführender" Auflösung auf den Markt. Wie schlägt sich die neue Reolink Duo 3 PoE im Test?
Sicherheitskamera, Reolink
Reolink Duo 3 PoE im TestBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Überwachungskameras können eine wahre Bereicherung im Alltag darstellen. Sowohl, um Eigentum vor Kriminellen zu schützen, als auch, um stets zu wissen, was in und um die eigenen vier Wände passiert. Leider vermögen es nicht alle Überwachungskameras zu überzeugen. Manche liefern ein schlechtes Bild, andere lassen ihre Besitzer an der Steuerung verzweifeln und wieder andere haben ständig mit Verbindungsproblemen zu kämpfen. Nicht so unser neuestes Testgerät. Im Test der Reolink Duo 3 PoE vermochte es die nagelneue Überwachungskamera in zahlreichen Bereichen zu glänzen. Gänzlich ohne Defizite kommt jedoch auch dieses Videoüberwachungssystem nicht aus. Wir verraten, worin die Stärken und worin die Schwächen der Reolink Duo 3 PoE liegen.

Das Besondere an der Reolink Duo 3 PoE ist, dass diese über gleich zwei lichtstarke (f/1,6-Blende) Kamera-Sensoren verfügt. Diese fungieren jedoch nicht als einzelne Objektive, sondern werden mittels eines Algorithmus zu einem Bild verschmolzen – und zwar ohne Nahtstellen (zumindest ab einer gewissen Entfernung zu den Objekten). Ein ähnliches Prinzip kennen wir bereits von unseren Augen, doch zu den Vorteilen dieser Technologie später mehr. Was zunächst einmal wichtig ist, ist das markante Design, das sich aus diesem Umstand ergibt. Ein Augenschmaus sozusagen, wenn man sich das übliche triste Einerlei der Überwachungskameras auf den Straßen ins Gedächtnis ruft. Außerdem punktet die Überwachungskamera mit einer erstaunlich hohen Auflösung von 16 Megapixeln, welche selbst kleinste Details sichtbar macht.

Zudem wirkt die Verarbeitung wertig; doch das ist nicht der eigentliche Knackpunkt – oder eher die Knackpunkte, Mehrzahl. Diese ergeben sich aus einer IP67-Zertifizierung, welche der Reolink Duo 3 PoE Schutz vor Wasser und Staub bescheinigt. Sowie aus einer ausgeklügelten, jedoch nicht übermäßig komplizierten, Montagevorrichtung. Letztere ermöglicht es, die Überwachungskamera sowohl an der Wand als auch an der Decke zu befestigen. Einen möglichen Nachteil in diesem Zusammenhang stellt derweil die Betriebstemperatur von etwa -10 bis 55 Grad Celsius dar. Zumal die niedrigste Betriebstemperatur in den hiesigen Gefilden durchaus mal unterschritten werden kann. Allerdings längst nicht überall in Deutschland.

Sicherheitskamera, Reolink
Reolink Duo 3 PoE im Test

Nun zur Hardware – angefangen mit der Frage, wieso eine Überwachungskamera zwei Objektive benötigt. Mittlerweile existieren Weitwinkelobjektive, die eine große Fläche abdecken können. Leider verzerren diese das Bild stark und stellen folglich nicht die beste Lösung dar. Bei der neuen Reolink-Überwachungskamera ist das größtenteils nicht der Fall. Und das, obwohl das zusammengefügte Bild ein Sichtfeld von 180 Grad in der Horizontalen abdeckt. Ferner verfügt das Gerät über Infrarot-Nachtsicht mit einer Reichweite von bis zu 30 Metern und ein fest verbautes Mikrofon sowie Lautsprecher. Letztere gestatten es dem Nutzer, über die Kamera mit Gästen und gegebenenfalls auch Einbrechern zu kommunizieren. Stichwort: Zwei-Wege-Audio.

Betrieben wird die Reolink Duo 3 PoE derweil schlicht über ein Ethernet-Kabel, über das zeitgleich auch die Internetverbindung zum Router zustande kommt. Das stellt sowohl einen Vor- als auch einen Nachteil dar. Einerseits wird ein Ladegerät grundsätzlich nicht benötigt. Andererseits scheint nicht jeder Router die erforderliche Stromzufuhr gewährleisten zu können. Im Rahmen unseres Tests hat dies beispielsweise nicht funktioniert. Daher mussten wir auf einen sogenannten PoE-Switch von Reolink zurückgreifen – ergänzende Hardware, die im Lieferumfang nicht enthalten ist. Genauso wenig wie ein Ladegerät, übrigens. Und das, obwohl die Kamera über einen entsprechenden Kabelausgang verfügt. Abschließend bleibt die Frage, warum der Hersteller überhaupt auf ein LAN-Kabel setzt. Die Antwort ist recht simpel: Weil eine WLAN-Verbindung nicht unterstützt wird. Im Gegensatz zu einer Micro-SD-Karte. Hier sind Kapazitäten von bis zu 256 GB akzeptabel. Alternativ lässt sich das Filmmaterial jedoch auch auf einem Reolink NVR oder einem FTP-Server speichern.

Bleibt noch die Videoauflösung. Hier glänzt die Kamera wieder mit nach eigenen Angaben branchenführenden 16 Megapixeln und zwar einer UHD-Auflösung von 7.680 x 2.160 Megapixeln. Doch Achtung, bei voller Auflösung kann der Speicher schon einmal schnell zur Neige gehen. Dann werden je nach Einstellung die ältesten Aufzeichnungen gelöscht.

Bedienung & Software

Eine große Stärke der Reolink Duo 3 PoE stellt die Bedienung dar. Zum einen ist die Kamera nach nur wenigen Klicks beziehungsweise Fingertipps auf dem Smartphone voll einsatzbereit und das sogar – Trommelwirbel, Fanfaren – ohne obligatorische Anmeldung. Zum anderen ist das Menü ebenso simpel gestrickt und auch mehr als übersichtlich. Geübte Handy-Nutzer dürften keinerlei Probleme damit haben, die verfügbaren Funktionen einzurichten. Und davon gibt es einige.

Neben der bereits erwähnten „Freisprecheinrichtung“ bietet die Reolink Duo 3 PoE unter anderem Nicht-Erkennungszonen, zahlreiche Videoeinstellungen (auch eine farbige Nachtsicht wird unterstützt), eine Auto-, Personen- sowie Tiererkennung sowie eine vollautomatische Sirene samt eingeschaltetem Spotlight und einer Echtzeit-Push-Benachrichtigung (auch per E-Mail möglich). Ferner verfügt die Überwachungskamera über eine neue Bewegungsspur-Funktion. Damit lassen sich Bewegungen einer Person über einen längeren Zeitraum in einem einzigen Bild darstellen (siehe unten). Du musst also nicht mehr vor- und zurückspulen, sondern siehst etwa einen Bewegungsablauf von mehreren Sekunden direkt auf einen Blick.

So kann die Motion Track Funktion aussehen
So kann die Bewegungsspur-Funktion aussehen

Besonders praktisch: Die meisten Einstellungen lassen sich nach Belieben justieren. Und last but not least: Die beiden Sprachassistenten Alexa und Google Assistant werden zusammen mit den dazugehörigen Geräten wie dem Echo Show ebenfalls unterstützt. Grundsätzlich ist die Bedienung hingegen über eine App oder ein PC-Tool möglich. Diese haben in unserem Test gelegentlich etwas herumgesponnen, was jedoch im Großen und Ganzen nicht weiter störend war.

Fazit

Unterm Strich handelt es sich bei der Reolink Duo 3 PoE um eine hervorragende Überwachungskamera mit einem weiten Blickfeld, einer hohen Auflösung, übersichtlicher Software und zahlreichen nützlichen Funktionen. Wer auf WLAN verzichten kann, wird mit der Kamera zufrieden sein.

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Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit Reolink. Der Partner nimmt keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

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