Holzfeuer-Aroma im Elektrogrill – geht das? Ninja Woodfire im Test

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Wer mit Gas oder gar elektrisch betrieben grillt, muss sich hin und wieder dem Gespött der Leute aussetzen lassen. Das sei doch kein richtiges Grillen. Wir haben eine Alternative getestet, die beides kann.
Der Ninja Woodfire Elektrogrill im Test

Der Ninja Woodfire Elektrogrill im Test

Wer grillt, muss ein ordentliches Feuer anfachen! Diese Aussage ist einerseits aus der Zeit gefallen und andererseits einfach nicht für jeden gültig. Wer schnell genervte Nachbarn hat oder generell die Idee offener Flammen im eigenen Garten nicht besonders gut findet, muss umschwenken.

Volles Grillerlebnis ohne Geruchsbelästigung?

Ninja, ein Hersteller von Küchengeräten und auch Grills, hat sich dem vermeintlichen Problem angenommen. Mit dem Elektrogrill „Woodfire“ sollen auch Elektrogriller ein echtes, rauchiges Holzfeuer-Aroma an ihr Grillgut bekommen, ohne dass ein rauchender Schlot schon lange vor dem Grillen seine Rauchsäule zieht. Der klassische Nachbar-Ärger ist passé, oder?

Der Name lässt bereits auf verbranntes Holz schließen. Es handelt sich jedoch in der Tat um einen Elektrogrill, der nebenbei bemerkt, sogar als Heißluftfritteuse verwendet werden kann. Ein echter Multi-Grill also, dessen Geheimnis spezielle Holzpellets sind, die für das Raucharoma sorgen und nach Wunsch zugegeben werden können. Du kannst also den Holzgeschmack ans Fleisch kriegen, musst aber nicht.

Ninja Woodfire Elektrogrill Vorderseite

Wichtig zu wissen ist, dass der Grill trotz seiner Verschlossenheit und prinzipiell raucharmen Verwendung nicht für den Indoor-Grillspaß geeignet ist. Es handelt sich um einen Outdoor-Grill, der entsprechend wasserdicht gebaut ist und auf rutschfesten Füßen steht – also auch für alle Jahreszeiten gemacht ist. Zum Anlassen benötigt der Woodfire eine Leistung von 2.400 Watt. Das schafft eine Haushaltssteckdose, aber die wenigsten (transportablen) Powerstations und Benzin-Generatoren. Damit ist der Woodfire leider nicht für den Grillspaß im Park geeignet. Selbst, wenn du eine solche Powerstation besitzt.

Wie funktioniert der Ninja Woodfire?

Der Woodfire ist erst einmal ein klassischer Elektrogrill. Tragbar und transportabel dank Tragegriffen und mit einer Haube versehen, in der oben der Ventilator für Abluft und Heißluftfritteuse eingebaut ist. Unter der geschlossenen und abnehmbaren Grillplatte befindet sich aber kein Kohle-Grill und auch kein Gasbrenner, sondern die elektrischen Heizstreben. Damit haben wir einen klassischen Elektrogrill.

Nun gibt es an der rechten Seite des Grills aber ein kleines Fach, in das du die speziellen Holzpellets geben kannst. Und hier kommt die „Magie“ zustande. Per ausgeklügeltem System werden die Pellets (zwei Packungen sind im Lieferumfang enthalten) erhitzt, entfachen Rauch und verteilen das in ihnen gespeicherte Aroma unter der Grillhaube. Natürlich entweicht der Rauch hierbei auch nach außen.

Die Pellets werden leicht angekokelt und erzeugen echtes Holzfeuer-Aroma. Ohne Rauch geht das nicht vonstatten, aber mit deutlich weniger als beim Holzkohlegrill.

Für Innen ist der Grill also definitiv nichts und komplett ohne Rauch-Emission bist du hier auch nicht dabei. Allerdings halten sich die Emissionen im Vergleich zu einem herkömmlichen Holzkohlegrill deutlich in Grenzen.

Und wie gut klappt das?

Präzise und auf den Punkt bekommen wir im Test etwa Burger-Pattys, aber auch ein Steak mit zart rosafarbenem Inneren hin. Durch die verlässliche Temperatursteuerung ist Grillen hier kinderleicht. Das ist aber auch das Mindeste, das man von einem Elektrogrill dieser Preisklasse erwarten kann.

Nun zum Holzfeueraroma. Wir haben das Gerät auf „Grillen“ gestellt, auf höchste Stufe gedreht und die Pellets eingefüllt. Zunächst startet der Grill den „ING“-Modus, in dem die Pellets erhitzt werden und beginnen zu kokeln. Nachdem schon merklich Rauch aufsteigt, erhitzen die Heizelemente die Grillplatte. Nach wenigen Minuten kann das Garen beginnen und du kannst das Grillgut einlegen. Insgesamt dauert dieses Prozedere deutlich weniger lang als das Anfachen eines Holzkohlegrills.

Burger auf dem Ninja Woodfire Elektrogrill

Schnell ist die erste Runde hier durch, eben ähnlich wie bei einem Holzkohlegrill, der einmal richtig läuft. Das Ergebnis im Geschmack ist verblüffend echt. Das Holzfeueraroma arbeitet sich Grillgut ein und erzeugt eine Note, die du vom Elektrogrill nicht gewohnt bist.

Fazit zum Ninja Woodfire Elektrogrill mit Holzfeueraroma

Verblüffend gut bekommt der Elektrogrill es hin, Grillgut zu garen und gleichzeitig ein robustes Holzfeueraroma zu erzeugen. Die Idee ist brillant, die Umsetzung gut gelungen. Nutzt du den Woodfire mit Pellets, bleibt eine gewisse Rauchentwicklung jedoch nicht aus. Der Vorteil ist – neben der Geschmacksnote – dass die Rauch-Emissionen in ihrer Menge und vor allem in ihrer Dauer absolut reduziert werden. Zu nah an der Terrassentür oder direkt unter Nachbars Fenster solltest du aber auch den Woodfire nicht räuchern lassen – das zieht rein.

Ninja Woodfire Elektrogrill für draußen

Die zusätzlichen Funktionen des Woodfires machen ihn zum echten Multigerät. Slow-Cooking mit Raucharoma oder schnelles, fettarmes Frittieren mit Heißluft sind kein Problem und es gibt auch Programme zum Dörren, Räuchern, Backen oder Aufwärmen. Im Grunde holt Ninja hier allerdings nur das raus, was die Technik ohnehin hergibt – aber immerhin tut der Hersteller das. Die Schlüsselqualifiktion bleibt aber das Pellets-Öfchen.

Bildquellen

  • Ninja Woodfire Elektrogrill Vorderseite: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Burger auf dem Ninja Woodfire Elektrogrill: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Ninja Woodfire Elektrogrill für draußen: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Der Ninja Woodfire Elektrogrill im Test: Blasius Kawalkowski / inside digital

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