Dell XPS 17: Multimedia-Notebook mit viel Leistung und großem Bildschirm

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Beim äußerlich klassisch gehaltenen XPS 17 setzt Dell auf ein hochauflösendes Display und eine leistungsstarke Hardware, um die Medienproduktion zu beschleunigen. Wir haben das Multimedia-Notebook für dich getestet.
Dell XPS 17

Gestaltung mit klassischem Understatement

Notebooks im 17-Zoll-Format wurden einst häufig unter dem Namen Desktop-Replacement geführt. Mit ihrem großen Bildschirm sollten sie auf dem Schreibtisch den klassischen Desktop-PC überflüssig machen und dennoch gelegentlich auf Reisen mitgenommen werden. Aufgrund von Größe und Gewicht verblieben sie jedoch zumeist fest auf dem Schreibtisch. Das ist jedoch längst nicht mehr der Stand der Dinge, wie nicht zuletzt das aktuelle LG Gram 17 exemplarisch zeigte, auch das Dell XPS 17 schlägt in diese Kerbe.

Mit einer Grundfläche von 37,5 x 24,8 cm und einer Bauhöhe von nahezu zwei Zentimetern, wird dem großen Display und der schnellen Hardware im Inneren zwar Tribut gezollt. Gleiches gilt für das Gewicht, das mit 2,44 kg nicht eben niedrig ist. Doch die zurückhaltend gestaltete Außenschale mit ihren scharf geschnittenen Kanten lenkt gekonnt von der Größe ab.

Die Verarbeitung des XPS 17 ist vorbildlich. Dies beginnt schon beim Deckel des Notebooks. Trotz der großen Diagonale und filigraner Ränder lässt sich das Display auch mit viel Kraftaufwand nicht aus der Form bringen. Dem Unterbau lässt sich nicht mal ein leichtes Ächzen entlocken. Das Scharnier sorgt für einen guten Halt des Displays in der gewünschten Position, es ist aber auch recht schwergängig. 

4K verteilt auf 17 Zoll

Beim Display folgt Dell mit einem Seitenverhältnis von 16:10 dem aktuellen Trend der Stunde. Darüber hinaus werden dank einer Auflösung von 3.840 x 2.400 Pixel selbst feinste Details auf dem Bildschirm des XPS 17 gestochen scharf angezeigt. Auf die Wiedergabe ausgemachter Farbräume wie sRGB oder DCI-P3 verzichtet Dell, was aufgrund der anvisierten Zielgruppe etwas verwunderlich ist. Und zumindest subjektiv wirkt die Farbdarstellung etwas unterkühlt. Weniger überzeugend ist die Bildwiederholrate von 60 Hz. Gerade wer den nach getaner Arbeit bei einem kleinen Spielchen ausklingen lassen möchte, hätte sich an dieser Stelle mehr gewünscht.

Dell XPS 17
Beim Äußeren macht Dell keine Experimente

45W machen dem Prozessor Beine

Intels Core i9-13900H ist der kleinste für Notebooks entwickelte i9. Er verfügt über sechs Performance-Kerne, die von acht Effizienz-Kernen flankiert werden, sodass 20 Threads mit einer maximalen Taktgeschwindigkeit von 5,4 GHz parallel abgearbeitet werden können. Im Vergleich zu den HX-Modellen aus den hochpreisigen Gaming-Notebooks unterscheidet sich der Prozessor nicht nur hinsichtlich der geringeren Anzahl an CPU-Kernen, sondern auch durch die Leistungsaufnahme. 

Der 13900H darf sich standardmäßig 45 W genehmigen, bei den leistungsfähigeren Chips sind es 55 W. Das zeigt sich natürlich in den Messergebnissen von Hardware-Benchmarks wie dem Geekbench, wo die Leistung eines einzelnen um rund 10% und bei Mehrkernanwendungen um etwa 15% niedriger ausfällt. Ähnlich Abstände ergeben sich nach unten hin zum i7-1360P. Die CPU ist also durchaus potent.

Das gilt auch für die GPU. Hier vertraut Dell nicht auf das, was im Intel-Chip steckt, sondern setzt auf Nvidias Geforce RTX 4070. Die Karte schafft zwar nicht mal ganz zwei Drittel der Leistung, der RTX 4090, dem aktuellen Flaggschiff des Herstellers. Sie ist mit ihrem 8 GB großen Grafikspeicher dennoch eine leistungsstarke Karte, die selbst mit anspruchsvollsten Spielen in höchster Qualität keine Schwierigkeiten hat. 

Dementsprechend stößt du mit dem Dell XPS 17 auch im Arbeitsleben kaum an Grenzen. Zumal der Arbeitsspeicher mit 32 GB ebenfalls gut dimensioniert ist. Selbst die Produktion anspruchsvoller medialer Inhalte, etwa Videos mit hohen Auflösungen, stellt für die Hardware kein Problem dar.  

Dell XPS 17 mit eher kleiner SSD

Die SSD ist in Anbetracht des Preises des Notebooks von etwas mehr als 3500 Euro schon fast klein. Das aus der Fertigung von Western Digital stammende Laufwerk bietet eine Kapazität von einem Terabyte. Für eine Verdopplung wird ein Aufpreis von fast 200 Euro fällig. 

Die Performance ist jedoch auf einem guten Niveau. Daten werden mit einer Geschwindigkeit von rund 6900 MB/s gelesen, beim Schreiben von Daten liegen die Transferraten bei rund 5350 MB/s.

Dell XPS 17
Die Peripherie kann manchmal nur über Umwege angebunden werden

Großer Akku sorgt für angemessene Laufzeit

Mit einer Kapazität von 97 Wh reizt Dell einmal mehr die Grenzen des Möglichen bzw. (im Flugzeug) Erlaubten nahezu aus – und das macht sich im Akku-Betrieb bezahlt. Trotz der potenten Hardware zeigt die Füllstandsanzeige im Browser nach einer Stunde immer noch einen Restwert von 86% an. 

Auch beim Spielen zeigt das Notebook eine vergleichsweise gute Ausdauer im Akku-Betrieb: Nach einer Stunde auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends sind noch 45 Prozent der Reserven übrig. Ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass im Inneren eine leistungsstarke GPU verbaut ist und das Display mit einer hohen Auflösung aufwartet. 

Nur USB-Typ-C am Dell XPS 17

Trotz seiner schlank gehaltenen Außenhaut und seinem sich in Grenzen haltenden Gewicht wird das XPS 17 zumeist auf Schreibtischen zum Einsatz kommen. Allerdings zeigt es hier schnell eine einschränkende Seite: Für das Anschließen von Peripherie und Bildschirmen stehen gerade mal vier USB-Ports bereit, die allesamt mit einem Typ-C-Interface aufwarten. Sie unterstützen zwar Thunderbolt 4 und bieten damit alle Möglichkeiten, etwa das Anschließen eines Displays via DisplayPort. Doch schon für Maus oder Tastatur muss ein Hub her. Wer viel mit Digitalkameras hantiert, wird sich über den SD-Kartenslot freuen.

Für den Netzwerkzugriff vertraut Dell auf Intels Killer AX1675. Das Modul soll in WLANs mit 6E-Spezifikation für eine konstante Datenübertragung sorgen und sich maßgeblich auch für Spielen empfehlen. Außerdem sorgt es für Bluetooth-Verbindungen nach Standard 5.3.

Dell XPS 17
Pro Seite 2W für die Soundwiedergabe

Lautsprecher statt Nummernblock

Das Dell XPS 17 ist kein klassisches Office-Notebook. Das zeigt nicht nur die Hardwarezusammenstellung, sondern offenbart schon der Blick auf die Tastatur: Ein dezidierter Nummernblock neben den Buchstaben fehlt. 

Die Tasten selbst überzeugen auch Vielschreiber, wenngleich der Anschlag etwas zu weich geraten ist. Das mittig angeordnete Touchpad ist mit 15 x 9 cm nicht nur angenehm groß, sondern gefällt mit seinem weichen und dennoch präzisen Klickmechanismus. Ein kleines Highlight stellt die Möglichkeit dar, Eingaben direkt am berührungsempflindlichen Display erledigen zu können. 

Fazit zum Dell XPS 17

Wer für seine Arbeit ein Notebook benötigt, das eine hohe Leistungsbereitschaft an den Tag legt, der kann getrost zum XPS 17 greifen. Dell wird schon bei der eher konservativ gestalteten Außenschale hohen Qualitätsansprüchen gerecht und überzeugt mit Details wie dem schlank ums Display gezogenen Rahmen. Die Hardware-Leistung ist auf einem hohen Niveau und unterwegs reicht der Akku für mehr als nur mal schnell Mails beantworten. Als Manko kann neben dem recht hohen Preis von rund 3500 Euro die Auswahl an Schnittstellen. Nur USB Typ-C ist für ein Multimedia-Notebook etwas wenig.

Pro

  • Hochwertig gearbeitetes Gehäuse
  • Leistungsfähige Hardware
  • 4K-Display

Contra

  • Neben dem Kopfhöreranschluss nur USB Typ-C
  • Display mit niedriger Bildwiederholrate
  • Hoher Preis

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