Moderne Betriebssysteme sind komplexe Gebilde aus Millionen von Zeilen von Softwarecode, mit einer Vielzahl von Funktionen und ebenso vielen Schnittstellen für Hard- und Software. Daher ist es wenig verwunderlich, dass in den Updates immer wieder kleinere Fehler stecken. Und manche können teilweise gravierende Auswirkungen nach sich ziehen, wie aktuell das Update KB 5063878 für Windows 11 zeigt.
Nach der Installation des Patches, der Teil des 24H2-Pakets ist, kann es zu folgenschweren Problemen mit dem im Rechner verbauten Datenträger kommen, wie der Nutzer Necoru_cat bei der Aktualisierung von Cyberpunk 2077 erkennen musste.
System erkennt SSD nicht mehr
Nach dem Schreiben großer Datenmengen von mehr als 50 Gigabyte bei einer Auslastung des Laufwerks von 60 Prozent wurde die SSD nicht mehr erkannt. Auch auf die integrierte S.M.A.R.T.-Überwachung (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) konnte nicht zugegriffen werden. Ein Neustart sorgte zwar für Abhilfe. Beim erneuten Schreiben großer Datenpakete trat der Fehler allerdings wieder auf. Das Risiko eines Verlustes der geschriebenen Daten ist dennoch hoch.
Nach weiteren Tests mit weiteren Datenträgern schloss der Nutzer auf eine Fehlfunktion des Speicher-Puffers des Betriebssystems im Zusammenspiel mit dem von Phison stammenden NAND-Controller. In einer Stellungnahme gegenüber WCCFTech bestätigte der Hersteller den Fehler inzwischen. Er tritt insbesondere bei Laufwerken mit dem Speicher-Controller PS5012-E12 und kann demnach auch von dem Update KB 5062660 ausgelöst werden.
SSDs und Festplatten großer Hersteller betroffen
Phison erklärt, mit seinen Partnern bereits an einer Lösung zu arbeiten. Ein baldiges Update soll den Fehler beseitigen. Bis dahin sollten Besitzer von Speicherlaufwerken mit dem betroffenen Controller Vorsicht walten lassen. Und das sind nicht wenige. Der Phison-Chip wird von zahlreichen Herstellern verbaut. Er steckt beispielsweise in Force MP600 von Corsair und der SanDisk Extreme Pro und Modellen von Kioxia, also gängigen Modellen großer Hersteller.
Wer herausfinden will, ob das eigene Laufwerk betroffen ist, steht jedoch vor einer Aufgabe. Man muss entweder beim Hersteller der SSD nach Informationen suchen oder auf Apps wie SSD-Z zurückgreifen. Der Controller-Typ wird weder unter Windows direkt noch in der Speicherverwaltung oder im BIOS ausgegeben.