Strompreis-Berechnung in ganz Europa ändert sich: Das müssen Kunden jetzt wissen

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Für Stromkunden in ganz Europa steht eine wichtige Reform der Strompreis-Berechnung bevor. Ursprünglich sollte sie bereits im vergangenen Sommer realisiert werden. Nun steht die entscheidende Umstellung bevor. Was Kunden nun wissen sollten.
Euroscheine und Stromzähler, Sinnbild für Strompreise

Sinken Strompreise bald - Regierung lässt auf Maßnahme hoffen

Schon im Sommer kündigte sich eine Reform des Strompreises an, die eigentlich zum Juni erfolgen sollte. Stattdessen hat sich der Termin für die Anpassung nun auf den 1. Oktober 2025 verschoben. Zu diesem Stichtag tritt eine große Änderung in der Strompreis-Berechnung in Kraft, die auch für Kunden gehörige Auswirkungen auf den Strompreis bringt. Vor allem Kunden von dynamischen Strompreisen können davon profitieren.

Strompreis-Berechnung stellt auf viertelstündliche Anpassungen um

Bisher sind dynamische Stromtarife so konzipiert, dass Kunden dabei stündlich aktualisierte Preise erhalten. Die Preise orientieren sich dabei direkt an den Börsenstrompreisen. Künftig hingegen soll dieses 60-Minuten-Modul auf ein 15-Minuten-Modell umgestellt werden. Damit folgt der Strommarkt einer neuen EU-Richtlinie, die eine Abwicklung des Energiehandels in 15-Minuten-Intervallen vorschreibt. So kann die Abrechnung von Strompreisschwankungen wesentlich genauer erfolgen. Ebenso wird es möglich, den Stromverbrauch von Geräten noch effektiver nach den Strompreisen auszurichten.

Warum nicht die Waschmaschine genau in dem Zeitfenster starten, in dem der Strompreis insgesamt am niedrigsten bleibt? Oder das E-Auto immer genau aufladen, wenn die Strompreise besonders günstig sind? Gerade da die Produktionsmengen aus Solar- und Windenergie sowie anderen erneuerbaren Energiequellen stark schwanken, würden sich diese Schwankungen noch effektiver mit dem neuen Modell abbilden lassen.

Das E-Auto dann laden, wenn der Strom günstig ist – mit viertelstündlicher Abrechnung noch einfacher

Netzbetreiber erhoffen sich dadurch eine weitere Netzstabilisierung durch einen flexibleren Stromverbrauch. Für Stromkunden könnte es hingegen eine günstige Gelegenheit sein, um noch mehr Energiekosten einzusparen. Kunden, die bereits einen dynamischen Stromtarif beziehen, müssen sich um nichts kümmern, um von der Erneuerung zu profitieren. Anbieter wie Tibber haben bereits Anpassungen an App-Interfacen vorgenommen, mit denen sich die neuen Strompreise übersichtlich abrufen lassen. Das 60-Minuten-Zeitfenster entfällt in der Ansicht dabei keineswegs. Vielmehr gibt es nun den Mittelwert zwischen den vier enthaltenen 15-Minuten-Intervallen für eine bessere Orientierung wieder. Diese Information dürfte vor allem wertvoll für die Verwendung von Geräten sein, die länger am Stück durchlaufen. Das trifft im Übrigen nicht nur auf Starkstromverbraucher wie Wärmepumpen zu, sondern auch bereits auf Waschmaschinen. Insbesondere in Eco-Programmen, die besonders viel Wasser und Strom sparen sollen, sind die Betriebszeiten hier häufig länger.

Keine große Veränderung für Wärmepumpen-Nutzung zu erwarten

Für Besitzer von Wärmepumpen dürfte diese Anpassung hingegen wenig Einfluss auf die Betriebszeiten des Heizsystems haben. Hier ist eine durchgehende Heizleistung wichtig, allein schon, um eine möglichst lange Lebensdauer des Kompressors sicherzustellen. Es ist somit nicht ratsam, die Wärmepumpe nur in den 15-Minuten-Taktfenster ein- und auszuschalten. Allerdings können noch immer möglichst die günstigsten Phasen des Tages abgepasst werden, wenn man die Wärmepumpe mit einem entsprechenden Pufferspeicher kombiniert. Hier dürften sich die Kosten für das Heizen mit dem Strom kaum verändern, da das allgemeine Preisniveau am Strommarkt auch bei viertelstündlicher Abrechnung stabil bleiben dürfte. Allerdings könnte es weniger Extremphasen mit hohen Preisspitzen geben, wenn es zu weniger Hochphasen kommt, in denen ein zu hoher Stromverbrauch auf zu wenig verfügbare Ressourcen trifft.

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