Strom-Karte deckt auf: So teuer wird Strom 2026 in Deutschland

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Das laufende Jahr war ein gutes für Strom-Kunden. Der Preis sank von 29 Cent pro kWh zu Beginn des Jahres auf derzeit gut 23 Cent. Zumindest für Neukunden. Jetzt zeigt eine Deutschland-Karte, wie teuer der Strom in jedem einzelnen Bundesland ab dem kommenden Jahr wird.
Strom-Karte deckt auf: So teuer wird Strom 2026 in Deutschland
Strom-Karte deckt auf: So teuer wird Strom 2026 in DeutschlandBildquelle: Finanztip / Google Maps

In keinem anderen Land in Europa ist der Strom so teuer wie in Deutschland. Das zeigt eine Grafik des Statistischen Bundesamts. Im ersten Halbjahr 2025 zahlten die Deutschen demnach 38 Cent pro Kilowattstunde. Im EU-Durchschnitt beträgt der Preis nur 29 Cent. Und im Vergleich zahlen die Spanier pro kWh nur 26 Cent, die Ungarn sogar nur 10 Cent. Wer dieses Jahr seinen Stromlieferanten gewechselt hat, konnte aber kräftig sparen. Laut Verivox zahlen Neukunden derzeit nur 23 Cent pro kWh. Jetzt zeigt eine Strom-Karte, mit welchen Preisen wir 2026 rechnen können.

So verändert sich der Strom-Preis 2026

Plötzlich scheint die Energiewende tatsächlich auch auf der Stromrechnung spürbar zu werden. 2026 sinken die Netzentgelte – also jene Gebühren, die für Transport und Verteilung von Strom anfallen – bundesweit. Was nach einer technischen Randnotiz klingt, betrifft am Ende jeden Haushalt. Die Entlastung summiert sich auf Milliarden. Doch wer wirklich profitiert, hängt vom Wohnort ab. Und davon, ob man sich selbst kümmert.

Die Bundesregierung hat beschlossen, 6,5 Milliarden Euro bereitzustellen, um die sogenannten Übertragungsnetzentgelte zu senken. So bezeichnet man die Gebühren, die für die großen Stromautobahnen zwischen Nordsee-Windparks und süddeutschen Industriebetrieben fällig werden. Gedacht ist das vor allem als Stütze für energieintensive Unternehmen, die unter hohen Netz- und Stromkosten leiden. Für private Haushalte fällt der Effekt kleiner aus, aber ebenso spürbar. Denn: Auch die regionalen Netzentgelte und damit die Kosten für das Stromnetz vor Ort werden 2026 sinken. Laut Berechnungen des Energiedienstleisters ene’t sollen die Gebühren im Durchschnitt um rund 2,22 Cent pro Kilowattstunde sinken. Bei einem durchschnittlichen Strom-Preis von rund 31 Cent pro Kilowattstunde entspricht das einem Rückgang von etwa sieben Prozent.

Was Strom-Kunden tun sollten

Für eine Familie mit einem Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden im Jahr ergibt sich daraus eine Ersparnis von etwa 67 Euro. Keine Revolution, aber in Zeiten hoher Energiepreise ein willkommenes Signal. Wie viel tatsächlich auf der Rechnung bleibt, hängt stark vom Wohnort ab. Denn die Netzentgelte sind regional unterschiedlich. So können Berliner Haushalte bei einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden rund 91 Euro sparen, während es in Bremen nur etwa 21 Euro sind. Auf Rügen wiederum summiert sich die Entlastung bei einem Verbrauch von 4.500 Kilowattstunden auf satte 170 Euro. Die folgende Strom-Karte zeigt das im Detail:

Strom-Karte 2026
Strom-Karte 2026

So erfreulich die Zahlen klingen: Die Entlastung kommt nicht automatisch. Stromanbieter sind nicht verpflichtet, sinkende Netzentgelte an ihre Kunden weiterzugeben, erklärt Finanztip. Wer also einfach abwartet, riskiert, dass die eigene Stromrechnung unverändert bleibt, während andere längst sparen. Das heißt: vergleichen, beobachten, handeln. In Regionen mit deutlicher Entlastung lohnt sich ein Tarifwechsel besonders. Viele Anbieter haben die neuen, niedrigeren Netzentgelte noch nicht in ihre Preise eingerechnet. Wer klug vergleicht, kann also doppelt profitieren – von sinkenden Kosten und günstigeren Neuverträgen.

So entwickeln sich die Preise bis 2045

Übrigens: Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft rechnet vor, wie sich der Strom-Preis bis 2045 entwickeln könnte. Wie die Prognose zeigt, geht man eher von gleichbleibenden bis fallenden Preisen aus. Es sind jedoch zu viele Faktoren, die bei der Entwicklung der Strom-Preise eine Rolle spielen und diese stark beeinflussen können. Dazu zählen vor allem schwankende Gaspreise und wie die Digitalisierung des Energiesystems vorankommt.

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