Schon vor geraumer Zeit kündigte die Postbank ihren Kunden an, ab Mitte 2022 grundlegende Bezahlwege zu verändern. Bestellst du etwas und willst per Online-Banking eine Rechnung begleichen, musst du dies über das TAN-Verfahren machen. Das SMS-TAN-Verfahren wurde bereits von der Postbank sowie nun auch von der Konkurrenz weitestgehend eingestellt, da es als unsicher gilt. Die Postbank schafft nun jedoch die nächste Option ab.
Postbank wirft chipTAN-Verfahren raus
Es ist simpel: Bezahlst du per Online-Banking deine Rechnungen, nimmst du deine Girokarte und steckst sie in den kleinen Kasten, der sich TAN-Generator nennt. Ein paar Knöpfe gedrückt und schon spukt dir das Gerät eine TAN-Nummer aus. Den Generator bekommt man für wenig Geld im Netz oder alternativ direkt bei der Hausbank. Laut der Postbank nutzen diese Art des Bezahlens immer weniger Kunden, was die zur Deutschen Bank gehörende Bank zu einem drastischen Schritt verleitet.
Wie die Bank erklärt, setzt die Postbank ihre Kunden bereits seit dem Sommer des vergangenen Jahres darüber in Kenntnis, dass ab diesem Jahr die chipTAN-Option zur Bezahlung nicht mehr möglich sein wird. Ab Mai kannst du nur noch die von der Postbank angebotene Alternative BestSign verwenden.
BestSign: Das ist die neue Alternative
Trotz dessen will die Postbank Kunden, die das Verfahren abholen. Somit gibt es ab Mai und auch schon jetzt die Alternative BestSign. Dabei handelt sich unter anderem um ein App-basiertes TAN-Verfahren, denn dafür wird die kostenlos nutzbare App „BestSign“ angeboten. Daneben können auch der Postbank-Finanzassistent – die Banking-App der Postbank – sowie ein spezielles TAN-Gerät der Firma Seal One genutzt werden.
Das neue TAN-Verfahren soll deutlich moderner und mobiler sein als das chipTAN-Verfahren. Das passende Gerät von Seal One für BestSign will vor allem durch eine kleine Größe punkten, sodass du es theoretisch immer mitnehmen kannst. Außerdem kannst du auch eine USB– sowie Bluetooth-Verbindung zu deinem PC oder Smartphone herstellen. Das hat jedoch seinen Preis, der deutlich über dem des bisherigen TAN-Generators liegt. Wer also auch in Zukunft wie gewohnt online Rechnungen bezahlen will, muss tiefer in die Tasche greifen: Das Gerät von Seal One kostet mindestens rund 30 Euro und, je nach Ausstattung, bis zu 45 Euro.
Ein grundlegender Unterschied zwischen dem chipTAN-Verfahren und dem mit BestSign ist, dass du den Transfer nicht mehr per TAN-Nummer bestätigst. Stattdessen verifizierst du die Überweisung per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder mittels eines Passworts. Das geht jedoch nur, wenn du deine Daten in der App mit denen auf dem BestSign-Gerät übereinstimmst.
Sparkassen und Co. bleiben bei altem Verfahren
Die Konkurrenz sieht indes keine Probleme oder eine sinkende Nachfrage beim chipTAN-Verfahren. Wie Heise Online berichtet, erklärt der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), dass die Chips, die in Girokarten implementiert sind, weiterhin mit TAN-Generatoren kompatibel sind.
Nur beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) könnte auf Kunden ebenso eine Änderung zukommen, da neue Chips möglicherweise mit alten TAN-Geräten nicht mehr kompatibel sind. Die Umstellung soll hier aber so gering wie möglich gehalten werden, sodass Kunden unkompliziert auf das chipTAN-QR-Verfahren umsteigen können sollen. Auch hier ist ein neues TAN-Gerät nötig, das sich preislich aber an bisherigen TAN-Generatoren orientiert. Das Bezahlverfahren bleibt gleich, bis auf den Schritt, dass das Gerät einen QR- anstatt Strichcode scannt.