Mercedes und BMW: Ist das die Bankrotterklärung?

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Die deutschen Autobauer taumeln. Spätestens als VW öffentlich mit Werksschließungen drohte, war klar: Hier läuft etwas schief. Auch Mercedes und BMW melden sinkende Verkäufe. Und dann taucht plötzlich eine Nachricht auf, die vor ein paar Jahren niemand für möglich gehalten hätte.
Mercedes und BMW: Ist das die Bankrotterklärung?

Mercedes und BMW: Ist das die Bankrotterklärung?

Das Elektroauto war mal der große Rettungsanker. Die Hersteller gaben Jahreszahlen raus, Mercedes, BMW und Co. verkündeten das Ende des Verbrenners, malten Zukunftspläne in Hochglanz. Heute sieht es anders aus. Der deutsche Automotor läuft unrund. VW droht mit Jobabbau, tausende Stellen fallen in den kommenden Jahren weg. Und jetzt, mitten in diese Krisenmeldungen hinein, knallt eine Meldung, die nach tektonischem Bruch klingt.

Stern trifft Propeller, Mercedes will BMW

Mercedes und BMW – jahrzehntelang Erzfeinde. Stern oder Propeller, Stuttgart gegen München, das war Religion. Nun wollen sie kooperieren. Nicht aus Liebe, sondern aus Angst. Denn in China rollen Subventionen in Milliardenhöhe in die E-Auto-Industrie. Ein Vergleich öffnet die Augen: BYD, der chinesische Platzhirsch, verkaufte im vergangenen Jahr über sieben Millionen Stromer. Mercedes kam auf nicht mal 200.000.

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Also die neue Arbeitsteilung: Mercedes baut weiterhin Autos mit Stern, aber die Motoren liefert BMW. So steht es im Manager Magazin. Ab 2027 sollen BMW-Vierzylinder – mit und ohne Plug-in-Modul – in verschiedenen Mercedes-Modellen stecken. Für Mercedes fast schon ein Aufstieg: Bislang griff man bei kleineren Modellen auf Renault– oder Geely-Triebwerke zurück. Im Vergleich dazu ist ein BMW-Motor Premiumklasse.

Weil das E-Auto noch immer ein Flop ist …

Und trotzdem: Was früher undenkbar war, gilt heute als „Naja, ist halt so“. Der Markenkrieg verkommt zur Folklore. Dass es so weit kam, liegt zu großen Teilen an Mercedes-Chef Ola Källenius. Der Schwede setzte radikal auf E-Autos, verschob Milliarden in neue Stromer-Entwicklungen und schickte hochkarätige Motoreningenieure vorzeitig in Rente. BMW hingegen fuhr zweigleisig: teurer, aber flexibler. Elektro und Verbrenner parallel. Punkt für München – vor allem, weil viele Kunden in Deutschland nach wie vor lieber zum Verbrenner als zum E-Auto greifen.

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Mercedes dagegen droht zur reinen Hülle zu werden. Teile der Marke gehören längst chinesischen Investoren, etwa Geely und der Beijing Automotive Group. Eine Fusion mit BMW gilt aktuell als ausgeschlossen. Aber wer weiß. Schon einmal stand BMW vor dem Aus und wäre beinahe unter den Stern geschlüpft. Jetzt könnte sich das Verhältnis umkehren. Egal wie: Die deutschen Autohersteller stehen derzeit vor der größten Umbruchphase in ihrer Geschichte. Gegen die chinesische Autoindustrie werden die deutschen Traditionsmarken nur gemeinsam bestehen können. Stern plus Propeller – klingt nach Science-Fiction. Ist aber bald Realität.

Bildquellen

  • Auto-Chef nennt Zeitpunkt: Die deutsche Autoindustrie wird zusammenbrechen: Mert Kahveci / Unsplash
  • Mercedes und BMW: Ist das die Bankrotterklärung?: RanaMotorWorks / Unsplash

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