Erpressung: Russische Hacker greifen ukrainisches Videospiel an

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Eine russische Hackergruppe hat ein ukrainisches Videospiel ins Visier genommen. Mit gestohlenem Material versuchen sie nun, Druck auf das ukrainische Studio auszuüben. Der Grund für die Erpressung ist jedoch völlig anders als erwartet.
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Die Entwicklung von STALKER 2 schreitet voran, trotz des Krieges.

Das Videospiel STALKER 2: Heart of Chernobyl befindet sich schon seit über einem Jahrzehnt in der Entwicklung. Mittlerweile ist es eines der Spiele, dass Spieler im Jahr 2023 am gespanntesten erwarten. Das ukrainische Entwicklerstudio sah sich immer wieder mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert, doch der russische Hackerangriff ist etwas ganz anderes.

Russischer Angriff auf Stalker 2

Was ist beim Angriff gestohlen worden?

Die russische Hackergruppe mit dem Namen „Vestnik TSS“ verschaffte sich Zugriff auf zahlreiche Gigabyte Spieldaten. Laut ihnen finden sich unter diesen Daten Cutscenes, die vollständige Story des Spiels, Karten und vieles mehr. In einem Post, den die Gruppe im russischen Netzwerk vk veröffentlichte, zeigten sie bereits einige Assets, die offenbar aus dem Spiel stammen.

Laut den Hackern ist es jedoch ein Zeichen des guten Willens, dass sie bisher nur wenige Materialien veröffentlicht haben. Schafft es jedoch das Studio hinter STALKER 2 nicht, ihre Forderungen bis zum 15. März zu erfüllen, dann drohen sie mit der Veröffentlichung aller gestohlenen Daten.

Die Forderungen von Vestnik TSS

Die Forderungen der russischen Hacker machen stutzig. Laut ihnen handelt es sich nicht um eine politisch motivierte Tat, denn genau gegen die angebliche Politisierung des Spiels wollen sie vorgehen. Das ukrainische Studio, GSC Game World, hat nämlich beschlossen, STALKER 2 nicht in Russland oder Belarus zu veröffentlichen. Vestnik TSS fordert nun, dass das Spiel seine Herangehensweise in Bezug auf russische und belarussische Spieler überdenken soll. Dazu geben die Hacker dem Studio bis zum 15. März Zeit.

Die Hacker veröffentlichten bereits einige Daten.

Ihrer Meinung nach gehört die russische Community zu den wichtigsten des Spiels, weswegen der, ihrer Meinung nach, unangemessene Umgang nicht tolerierbar sei. Außerdem verlangen sie, dass der Discord Account, welcher einem der Hacker gehört, auf dem Discord Server des Spiels erneut freigeschaltet wird. Die Hacker wissen, dass eine Veröffentlichung des gesamten erbeuteten Materials fatale Folgen für das Spiel haben könnte. In ihrem Post erwähnen sie also, dass sie diesen Schritt nicht gehen wollen. Sollte das Entwicklerstudio ihnen jedoch nicht entgegenkommen, so sehen sie keine andere Möglichkeit, als sämtliche Materialien zu veröffentlichen.

Ukrainisches Studio gibt nicht nach

In einem offiziellen Statement bestätigte GSC Game World, dass eine Attacke stattgefunden hat. Offenbar wurden die Account-Details eines Angestellten gehackt. Auf diese Weise verschafften sich die Hacker Zugang zu den unveröffentlichten Daten. Allerdings betont das Studio auch, dass es weder die Entwicklung von STALKER 2 einstellen wird, noch seine Herangehensweise bezüglich des Videospiels in Russland überdenkt.

Als Grund dafür nennt das Studio vor allem die Beteiligung eigener Entwickler am Krieg in der Ukraine. Einige Mitglieder des Studios sind nämlich in den Krieg gezogen, um den Einmarsch russischer Truppen zu stoppen. Eine Annäherung zu Russland sei also nicht vorstellbar.

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