Hohe Preise und Verspätungen: Das sind für viele Reisende die Hauptargumente, warum sie nicht mit der Bahn fahren. Vor kurzem ergab eine Umfrage: Fast ein Drittel aller Kunden fährt nicht mit der Bahn, weil sie unzuverlässig ist. Und damit haben sie beileibe nicht Unrecht. Eine Statistik zeigt: Vergangenes Jahr trieb es die Deutsche Bahn hinsichtlich der Unpünktlichkeit auf die Spitze. Bei vielen kommt auch noch die Sorge dazu, keinen Sitzplatz während einer Reise zu bekommen und durchgehend stehen zu müssen. Und nach dem Aus des 9-Euro-Tickets, das Bahnfahren wieder beliebt machte, sind viele zurück in ihrem Auto. Nun sorgt die Bahn mit einem kleinen Detail für eine weitere Einsparung.
Deutsche Bahn: Preise rauf, Service runter?
Am 11. Dezember erhöht die Deutsche Bahn einmal wieder die Ticketpreise – und das kräftig. Im Schnitt verlangt man dann für Tickets rund 5 Prozent mehr. Das bedeutet aber nicht, dass die Züge plötzlich pünktlich kommen. Und während Kunden mehr Geld für ein Ticket in Regionalbahn, ICE und Co. bezahlen müssen, bekommen sie weniger. Denn wie der Spiegel berichtet, soll die Bahn ihr Printmagazin „DB Mobil“ einstellen. Nach 261 Ausgaben soll das Kundenmagazin der Deutschen Bahn nicht mehr in gedruckter Form in den Zügen ausliegen.
Wie die Bahn diese Woche mitteilte, soll Dezember-Ausgabe die letzte Zeitschrift sein, die in den Zügen ausliegt. „Viele nutzen inzwischen bevorzugt Laptop oder Smartphone“, erklärt Marketingchef Jürgen Kornmann. „Diesem Trend folgen wir nun.“ DB Mobil soll ab Januar auf neuen Kanälen und mit neuen Inhalten noch präsenter werden. Dazu werde die Website dbmobil.de neu aufgesetzt. Damit will man seinen Fahrgästen stärker Themen zu nachhaltiger Mobilität aufzeigen.
Digital besser?
Bleibt zu hoffen, dass man unterwegs in der Bahn auch Empfang hat, um die Seite und das Magazin überhaupt zu erreichen. Hinzu kommt: Was das Digitale angeht, sieht sich die Bahn derzeit mit einer Klage vor dem Landgericht Frankfurt konfrontiert. Ihr wird vorgeworfen, über die App, den DB Navigator, Kunden in unzulässiger Weise zu tracken. „Bereits beim Aufruf der App werden jede Menge Daten über das Nutzungsverhalten erfasst“, erklärt Peter Hense, Rechtsanwalt für IT- und Datenschutzrecht, der die Kläger vertritt. Auch die Stiftung Warentest kam Mitte des Jahres zu dem Fazit: „DB Navigator übermittelt mehr Daten als nötig“.