5 Millionen Euro pro Woche: Apple zahlt lieber Bußgeld, als sich an Regeln zu halten

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In den Streit zwischen Apple und den Behörden in den Niederlanden um Dating-Apps im App Store mischt sich nun auch die EU ein. Zuletzt erhöhten sich die Bußgelder für Apple auf mittlerweile 25 Millionen Euro.
Apples App-Store-Logo
Es hagelt erneut Kritik an Apples App StoreBildquelle: Apple

Seit Ende Dezember streiten sich Apple und die niederländische Verbraucher- und Marktaufsichtsbehörde ACM („Autoriteit Consument & Markt“) um den App Store. Die ACM verlangt von Apple, dass Dating-Apps eine alternative Zahlungsmethode außerhalb von Apples eigenen Angebot nutzen können. Dies soll den Wettbewerb fördern – und die Gebühren reduzieren. Derzeit verlangt Apple bei Käufen im App Store zwischen 15 und 30 Prozent Beteiligung.

Apples App Store unter Beschuss

Apple hatte daraufhin eine Alternative angeboten, welche jedoch weiterhin Gebühren in Höhe von 27 Prozent vorsieht. Dieser Vorschlag wurde von den Behörden abgelehnt. Deshalb muss Apple seit Mitte Januar nun pro Woche 5 Millionen Euro an Bußgelder zahlen. Mittlerweile ist man bei 25 Millionen Euro angekommen – maximal werden 50 Millionen fällig. Nun meldete sich aber auch Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerb, in einer Rede zu Wort.

Wie TechCrunch berichtet, sprach Vestager am 22. Februar in den USA, um unter anderem Werbung für den Digital Markets Act (DMA) der EU zu machen. Mit dem DMA möchte man Tech-Unternehmen strenger dazu anhalten, sich an die Regeln zu halten. Damit will man den Wettbewerb fördern.

„Einige Gatekeeper könnten versucht sein, auf Zeit zu spielen oder zu versuchen, die Regeln zu umgehen“, so Vestager. Apples derzeitiges Verhalten in den Niederlanden sei ein Beispiel dafür. „Nach unserem Verständnis zieht Apple im Wesentlichen die Zahlung regelmäßiger Bußgelder vor, anstatt sich an eine Entscheidung der niederländischen Wettbewerbsbehörde zu den Bedingungen für den Zugriff Dritter auf seinen App Store zu halten.“

Bis zu 25 Milliarden Euro Strafe

Apple hält weiterhin daran fest, externen Entwicklern bei Nutzung alternativer Zahlungsmöglichkeiten im App Store eine Gebühr in Höhe von 27 Prozent aufzuerlegen. Die verbleibenden 3 Prozent, die den Unterschied zu Apples eigenen Angebot ausmachen, dürften in vielen Fällen von weiteren Gebühren aufgefressen werden. Ein wirklicher Vorteil für Entwickler oder Endkunden entsteht also nicht.

Wie die ACM gegenüber TechCrunch sagte, hat der iPhone-Hersteller seit der vergangenen Woche keine weiteren Vorschläge zu etwaigen Verbesserungen im App Store eingereicht.

Unter den Regelungen des Digital Markets Act könnten dem Unternehmen deutlich höhere Strafen drohen. Der DMA sieht bis zu 10 Prozent der jährlichen Einkünfte vor. In Apples Fall wären es dann laut TechCrunch eher 25 Milliarden Euro – eine Summe, die selbst für den iPhone-Hersteller deutlich problematischer wäre als die aktuellen 25 Millionen Euro.

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