Wer sich ein E-Auto zulegen will, ist zunächst mit vergleichsweise hohen Preisen für einen Neuwagen konfrontiert. Trotz der staatlichen Zuschüsse und Prämien für einen Elektro-Wagen schreckt das viele Menschen ab. Es erzeugt den Eindruck, dass E-Autos im Allgemeinen deutlich teurer sind als Verbrenner. Doch wie der ADAC im Auftrag des Spiegel in einer Analyse herausfand, trügt der Schein.
ADAC zeigt: So günstig sind E-Autos wirklich
So teuer die Anschaffungskosten sind, so sehr relativiert sich das in der Haltung der Elektro-Autos im Vergleich zu Verbrennern. Der ADAC nahm in die Kosten-Nutzen-Rechnung explizit Benzin– sowie Strompreise, Abnutzung, Wartungskosten und die Preise der Versicherungen für beide Automodelle unter die Lupe. Zur Veranschaulichung dienten unter anderem als Beispiel der BMW 3er (Benziner und Diesel) und das Tesla Model 3 (Elektro).
Die Beispielrechnung des ADAC geht dabei von folgenden Komponenten aus: Für das Diesel-Auto sowie den Benziner von BMW geht man bei 15-prozentigem Rabatt von einem Neupreis von 48.637 respektive 44.000 Euro aus. Das Tesla Model 3 kostet mit Berücksichtigung der E-Auto-Prämie noch 32.000 Euro. Weiterhin berücksichtigt der Automobil-Club eine Nutzungsdauer von fünf Jahren sowie eine Laufleistung von 15.000 Kilometern. Dabei entstehen für die Diesel-Version des BMW 3er 71,9 Cent, für den Benziner 68,8 Cent und für das E-Auto 52,9 Cent pro Kilometer. Das Tesla Model 3 liegt in der Beispielrechnung hinsichtlich der jährlichen Ersparnis pro gefahrenen Kilometer damit klar vorne.
Interessant ist auch, dass sich die Wartungskosten zwischen E-Auto und Verbrenner kaum unterscheiden. Was bei einem Diesel-Auto oder Benziner beispielsweise in die Abgasanlage fließt, ist beim E-Auto die Instandhaltung des Akkus oder der Leistungstests. Die Kosten sind hier fast gleich.
Rohstoffpreise steigen weiter – Vielfahrer profitieren
Diese Entwicklung hängt letztlich auch stark mit den steigenden Benzin- und Dieselpreisen zusammen. Als Grundlage nahm der ADAC nicht nur einen Durchschnittsfahrer an. Auch 1,40 Euro pro Liter Diesel, 1,60 Euro pro Liter für Super und 36 Cent pro Kilowattstunde Strom flossen in die Analyse ein. Die Theorie unterscheidet sich letztlich aber teils deutlich von der Praxis – beispielsweise durch schwankende Preise und verschiedene Automodelle.
Der ADAC resümiert jedoch, dass vor allem Vielfahrer von E-Autos profitieren können. Die Ersparnis ist hier am größten beziehungsweise lohnenswerter.