Test des Sony Ericsson Xperia X10 Mini

18 Minuten

Sony Ericsson Xperia X10 Mini

„So ein bisschen Handy und doch schon so erfolgreich“, mag sich der Betrachter beim ersten Anblick des Sony Ericsson Xperia X10 mini wundern, denn immerhin wurde der Android Winzling mit dem Red Dot Award 2010 für herausragendes Produktdesign ausgezeichnet. Dabei beweist das X10 mini mit GPS, W-Lan, UMTS und HSPA, dass viel Konnektivität auch auf kleinstem Raum geht. In Puncto Anwendungen wendet sich der kleine Bruder des berühmten X10, durch umfassende Social-Network-Unterstützung, alias „Sony Ericsson Timescape“, an eine junge und jung gebliebene Zielgruppe. Auch auf eine 5-Megapixel-Kamera muss der Nutzer unterwegs nicht verzichten. Plustert sich der Zwerg nur künstlich auf oder steckt wirklich ein Riese hinter der zierlichen Fassade? Das verrät ein Praxistest auf inside-digital.de.

Das Xperia X10 mini wird in einem quadratischen Karton in schlicht-moderner Optik geliefert. Neben dem Handy befinden sich ein Akku (integriert), ein USB-Datenkabel mit Netzadapter, ein Stereo-Headset mit Ersatz-Ohrstöpseln, eine 2-Gigabyte-MicroSD-Speicherkarte und eines von sechs Wechselcovern für die Rückseite in den Farben Schwarz, Weiß, Pink, Rot, Silber und Gelb (abhängig von der gewählten Farbvariante) im Lieferumfang. Die mitgelieferte englischsprachige Bedienungsanleitung ist recht knapp gehalten, dafür gibt es aber eine deutschsprachige Bedienungsanleitung direkt auf dem Telefon, und Anleitungen in zahlreichen Sprachen auf der MicroSD-Speicherkarte, die sich bei Verbindung von Handy und PC via USB-Datenkabel über den Internetbrowser öffnen lassen. Auf der Speicherkarte findet man auch das Installationsprogramm für die Synchronisationssoftware PCCompanion. Eine Handytasche ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Sony Ericsson Xperia X10 Mini
Sony Ericsson Xperia X10 Mini

Die Akkuabdeckung und zugleich Handyrückseite, wird seitlich vom Handy gezogen, um Simkarte oder MicroSD-Speicherkarte einzulegen. Wer unter der Abdeckung den gewohnten Anblick des Akkus vermutet, wird enttäuscht – dieser ist im Handy fest integriert. Die Möglichkeit, mal eben so den Akku auszutauschen oder auf langen Reisen einen Ersatzakku einzulegen, fällt damit aus. Stattdessen fällt der Blick auf eine Metallabdeckung, unter die die SIM-Karte geschoben wird. Auch um die MicroSD-Speicherkarte in den dafür vorgesehenen, seitlich angebrachten Slot zu schieben, muss erst der Akkudeckel abgenommen werden.

Sony Ericsson Xperia X10 Mini„Ein schöner Rücken kann auch entzücken“, dachten sich wohl die Macher des X10 mini bei der Gestaltung des Handy-Äußeren: Während sich an der Fingertapsen-anfällige Klavierlackoptik der Plastik-Frontseite die Geister scheiden, fühlt sich die werkseitig aufgesetzte schwarze Rückseite des Winzlings mit ihrer leicht gummierten Oberfläche angenehm an und sieht dazu auch noch gut aus. Die farbigen Wechselcover weisen zwar keine gummierte Oberfläche auf, wirken aber durch leuchtende Farben. Mit seinen Maßen von 83 x 50 x 16 Millimetern ist das X10 mini das bislang kleinste Android-Phone. Mit nur 88 Gramm liegt es sehr leicht in der Hand und lässt sich gut mit dem Daumen bedienen.

Insgesamt wirkt die Verarbeitung solide, jedoch ließen sich im Test bei Druck auf das Display und auch an den Seiten des Wechselcovers deutliche Knackgeräusche vernehmen. Der Slot für das USB-Datenkabel ist erfreulicherweise mit einer Abdeckung versehen, so dass hier kein Staub eindringen kann. Das Kabel sitzt fest im Steckplatz, hat jedoch zu den Seiten hin deutliches Spiel, was auf Dauer zum Wackelkontakt führen kann. Musikliebhaber wird die 3,5-Millimeter-Audiobuchse am unteren Handyrand erfreuen, denn hier lässt sich auch ein eigenes Headset anschließen.

Der Ein-/Ausschalter des X10 mini befindet sich an der Oberkante des Telefons. Diese Taste dient zugleich dem Sperren und Entsperren des Bildschirms. Unter dem Display sieht man nebeneinander drei silbern glänzende Tasten zum Öffnen des Einstellungsmenüs, Öffnen der Startseite/Hauptmenüseite und Zurückspringen zum zuletzt benutzten Menüpunkt. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und sind ausreichend breit, um von dickeren Fingern bedient zu werden. Leider wurde auf eine Tastaturbeleuchtung verzichtet, was das Auffinden der Tasten bei Dunkelheit erschwert. An der rechten Außenseite sieht man eine Wipptaste zur Lautstärkeregulierung und eine Auslösertaste für die Kamerafunktion. Die Anbringung der Wipptaste an der rechten Handyseite ist zumindest für Rechtshänder anfangs ungewohnt, weil diese während des Telefonates nicht, wie von vielen anderen Geräten gewohnt, mit dem Daumen bedient werden kann.

Sony Ericsson Xperia X10 MiniDie Texteingabe geschieht auf dem X10 mini über eine virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen. Diese wird entweder numerisch oder textbasiert im Stil eines alphanumerischen Tastenfeldes dargestellt. Das Aufrufen von Sonderzeichen und der Wechsel zwischen Buchstaben- und Zahlenmodus geschieht über zwei Leisten, die sich jeweils am linken und rechten Bildschirmrand befinden. Für Satzzeichen gibt es eine Extrataste. Am unteren Bildschirmrand sieht man eine Lösch-, eine Leer- und die Shift-Taste. Das Schreiben funktioniert auf den ausreichend großen Tastenfeldern auch mit dickeren Fingern gut. Da die Tasten jedoch logischerweise nicht haptisch voneinander abgrenzbar sind und das Display für ein Fingereingabe-bestimmtes QWERTZ-Tastaturfeld zu klein ist, weshalb auf dieses auch verzichtet wurde, sei Vielschreibern die Wahl des Xperia X10 mini pro angeraten, da dieses über ein echtes QWERTZ-Tastaturfeld verfügt.

Sony Ericsson Xperia X10 MiniFür die Gesprächszeit in GSM-Netzen gibt Sony Ericsson bis zu vier Stunden, für die Standby-Zeit bis zu 285 Stunden an. In UMTS-Netzen soll die Gesprächszeit laut Hersteller bis zu drei Stunden und 30 Minuten und die Standby-Zeit bis zu 360 Stunden betragen. Das sind zwar hinnehmbare, jedoch keine überragenden Werte. Zudem kommt die fehlende Möglichkeit den Akku auszutauschen – auf Reisen könnte der Nutzer also schnell mit einem leeren Akku dastehen. Der Empfang des X10 mini war im Test in D-Netzen immer sehr gut. Auch im E+-Netz gab es nichts zu meckern, denn auch hier zeigte die Statusanzeige immerhin noch gute Werte. Ebenso wenig beklagenswert ist die Sprachqualität des Smartphones – zwar klingt der Anrufer im Festnetz leicht dumpf, jedoch ist er gut zu verstehen. Auf Festnetzseite wurde über eine sehr gute Klangqualität berichtet. Die Lautstärke lässt sich mit der seitlichen Wipptaste so weit hochregeln, dass ein Telefonat auch in lauter Umgebung, wie Bahnhof oder Flugplatz, noch möglich ist. Der Lautsprecher für die Freisprechfunktion tönt so laut und voll, dass der Gesprächspartner auch noch bei stärkeren Umgebungsgeräuschen gut zu verstehen ist.

Für den SAR Wert, bei Nutzung am Ohr, gibt Sony Ericsson 1,17 W/kg an.

Sony Ericsson Xperia X10 MiniDas kapazitive LCD-TFT-Touchdisplay des Xperia X10 mini verfügt über 16 Millionen Farben und stellt diese in einer Auflösung von 240 x 320 Pixel klar und leuchtend dar. Für die Wiedergabe von Videos wäre jedoch eine etwas höhere Auflösung wünschenswert gewesen. Wie auch bei anderen Touchscreen-Handys mit glänzendem Display wird beim X10 mini die Ablesbarkeit der Display-Darstellung durch direkte Sonneneinstrahlung sehr erschwert bis schier unmöglich. Mit indirektem Lampenlicht kommt der Monitor dagegen gut klar. Um die Display-Helligkeit dem Umgebungslicht anzupassen gibt es einen Lichtsensor, alternativ kann diese aber auch manuell nachgeregelt werden. Bei der Ausleuchtung des Displays wurde leider an Helligkeit gespart, so dass auch bei gedimmtem Umgebungslicht eine hohe Helligkeitsstufe auf dem Handy gewählt werden muss, um eine optimale Wiedergabe zu gewährleisten. Da sich das Display nach der voreingestellten Timout-Zeit komplett dunkel schaltet, ist die neben dem Lautsprecher angebrachte Status-LED sehr von Vorteil, weil diese unter anderem verpasste Anrufe und Nachrichten durch Blinken signalisiert – auch nachdem sich das Display verdunkelt hat.

Auf Berührung reagiert der kapazitive Bildschirm sehr präzise und schnell. Die Anwahl von Menüpunkten kann vom Handy durch Tonwiedergabe und Vibration quittiert werden. Auch das Scrollen läuft auf dem 2,55 Zoll großen Bildschirm wie am Schnürchen. Beim Zoomen im Internetexplorer muss man jedoch leider auf die gute alte Zoomleiste zurückgreifen – eine Multitouch-Funktion hat das Testgerät noch nicht mit an Bord. Dafür wurde im X10 Mini ein Lagesensor verbaut, der die Display-Darstellung vom Hoch- ins Querformat schwenkt, wenn das Handy gedreht wird. Dieser funktionierte im Test sehr zuverlässig, mit nur kurzer Verzögerung, in der die Darstellung unscharf gestellt wurde. Ein Abstandssensor verhindert, dass Menüpunkte auf dem Touchscreen versehentlich während eines Telefonates durch Berührung mit der Wange aufgerufen werden.

Sony Ericsson Xperia X10 MiniDas Xperia X10 mini verfügt über eine 5-Megapixel-Digitalkamera mit Autofokus und Fotoleuchte. Als Auslöser dient die Kamera-Taste an der Handy-Außenseite. Dieser reagiert sehr schnell in unter einer Sekunde. Das Handy-Display fungiert im Querformat als Sucher. In den vier Display-Ecken befinden sich die sehr knapp gehaltenen Einstellungsoptionen der Kamera. So lässt sich zwischen Kamera- und Video-Modus wechseln, je nach Modus die Blitz- oder Videoleuchte hinzuschalten, das Kameraalbum öffnen und zwischen den Szenefunktionen Auto, Makro, Nachtaufnahme und Sport wechseln. Per Geotagging kann Fotos die ungefähre geografische Position des Aufnahmeortes zugeordnet werden, um den Aufnahmeort später auf einer Karte wiederzufinden. Das war es dann auch schon, was das X10 mini an Aufnahme-Optionen zu bieten hat – hier zeigt es sich wirklich „mini“.

Doch ist weniger ja oft mehr – wie sieht es also mit der Aufnahme-Qualität aus? Bei optimalen Lichtverhältnissen aufgenommenen Fotos wirkten im Test leicht überbelichtet und blass. Die Bildschärfe geht in Ordnung, ist jedoch nicht mit Aufnahmen mit Sony Ericsson CyberShot-Handys zu vergleichen. Gute Ergebnisse lieferten im Test Aufnahmen von Nahobjekten im Makro-Modus. Diese sahen scharf und klar aus – allerdings musste man hierfür die Kamera sehr ruhig halten, da es schnell zu verwackelten Bildern kam. Der Blitz leuchtet einen Raum von mehreren Metern gut aus, so dass auch Aufnahmen in suboptimalen Lichtverhältnissen möglich sind – diese wiesen bei den Testbildern aber eine leichte Unschärfe auf. Dass die Fotoleuchte bei Videoaufnahmen konstant angeschaltet bleiben kann, ist ein deutlicher Pluspunkt. Die Aufnahmen wirken, auf dem Handydisplay betrachtet, sehr gut. Bei der Betrachtung auf einem PC-Monitor zeigten sich die Aufnahmen etwas verschwommen und waberig, sind aber durchaus noch dem Spaßfaktor zuzuordnen.

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Auf dem Xperia X10 mini arbeitet zwar noch das schon etwas ältere Android 1.6 Donut Betriebssystem, Sony Ericsson hat diesem jedoch eine eigene, dem X10 mini angepasste, Benutzeroberfläche aufgesetzt. Am oberen Bildschirmrand befindet sich die Statusleiste, die sich mit dem Finger herunterziehen lässt wie ein Rollo und über aktuelle Ereignisse, Empfangsstärke, Akkuladestand und Uhrzeit informiert Der Startbildschirm verteilt sich auf mehrere Seiten, so dass viel Platz für jeweils eine Anwendung in jeder Ecke und je ein Widget in der Mitte des jeweiligen Bildschirms bleibt. Das sieht nicht nur toll aus, sondern ist auch sehr praktisch. Über die Menütaste gelangt man vom Startbildschirm aus in das Einstellungsmenü für das Hintergrundbild, die Anordnung der Widgets und der Symbole.

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Auch im Hauptmenü, das man wahlweise mit der mittleren Funktionstaste öffnen oder über einen Pfeil am unteren Bildschirmrand mit dem Finger ins Bild ziehen kann, sind die Programm-Symbole beliebig, durch längeres Halten mit dem Finger und Ziehen an den gewünschten Platz, anzuordnen. Das Hauptmenü ist mehrseitig – eine kleine Leiste mit Punkten (es gibt so viele Punkte wie Hauptmenübildschirme belegt sind) am oberen Bildschirmrand verrät, auf welcher Seite man sich gerade befindet. Auch hier wechselt man durch Wischen mit dem Finger von einer Seite zur anderen. Unter den Menü-Icons verbergen sich teilweise Listenmenüs, deren Oberpunkte durch kleine Erläuterungen ergänzt werden, so dass sich auch Android-unerfahrene Nutzer schnell darin zurechtfinden. Insgesamt ist das Menü flexibel genug, um individuellen Ansprüchen gerecht zu werden, aber dennoch so übersichtlich, dass man den Überblick nicht verliert.

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Social-Networker finden auf dem X10 mini eine große Bandbreite an Applikationen. So fasst „Timescape“ alle Informationen zu Freunden und Kommunikationen an einem Ort zusammen, egal ob SMS, Twitter, Facebook oder Anrufe in Abwesenheit. Außerdem stehen Icons mit Direktlinks zu Google Talk, Youtube, TrackID und Geotags zur Verfügung.

Texte werden auf dem Xperia X10 mini über die schon zuvor beschriebene virtuelle Tastatur eingegeben. Einer Nachricht können Fotos oder Videos hinzugefügt werden, die man auch aus dem Nachrichtenprogramm heraus aufnehmen kann. Ist ein Anhang zu groß für eine SMS, wird die Nachricht automatisch in eine MMS umgewandelt. Öffnet man die Sonderzeichenliste im Nachrichtenprogramm, stehen zudem eine Menge witziger Smileys zum Einfügen in den Text bereit. Die Möglichkeit Termine oder Visitenkarten zu versenden, gibt es leider nicht. Möchte man eine E-Mail verfassen, muss zunächst ein POP3- oder IMAP-E-Mail-Konto auf dem Handy angelegt werden. Das geht sehr schnell mit einem E-Mail-Assistenten, der nach Eingabe von Mailadresse und Passwort automatisch die Serverdaten auf das Handy herunterlädt. Alternativ ist auch die manuelle Eingabe der Serverdaten möglich, falls der Anbieter nicht vom E-Mail-Assistenten erkannt wird.

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Leider ist nur die Einrichtung eines einzigen eigenen E-Mail-Kontos auf dem Handy möglich. Auch ein Push-Service ist nicht mit an Bord, so dass neue Mails manuell über den Posteingang abgerufen werden müssen. Auf dem Telefon kann jedoch zusätzlich ein Google-E-Mail-Konto eingerichtet und verwendet werden – das geschieht über die Anwendung „Gmail“ im Telefon.

Sony Ericsson Xperia X10 MiniIn Sachen Connectivity zeigt sich das kleine Xperia X10 wirklich groß, denn hier wurde an fast nichts gespart. Schnelle Internetverbindungen werden durch W-Lan, UMTS mit HSDPA und HSUPA garantiert. Wenn hierfür die Netzabdeckung fehlt, stehen immerhin noch EDGE und GPRS zur Verfügung. Sogar auf GPS muss man unterwegs mit dem Handy-Winzling nicht verzichten. Außerdem verfügt das X10 mini über Bluetooth 2.0. Das Handy ließ sich im Test problemlos mit dem PC verbinden, nur gab es leider auf dem Testmodell keine Option, um Dateien, beispielsweise Fotos, via Bluetooth an den PC zu versenden. Hier muss man auf das beiliegende USB-Datenkabel zurückgreifen, denn bei einer Kopplung wird das Handy vom PC als Massenspeicher erkannt. Alternativ dient das Datenkabel zur Synchonisation von Kontakten, Nachrichten, Terminen und den Medienaustausch zwischen Handy und PC, über das auf der MicroSD-Speicherkarte vorhandene PCCompanion Synchronisationsprogramm.

Auch das Aufladen des Akkus ist über das Datenkabel, nicht nur mit dem Netzadapter, sondern auch beim Anschluss an einen PC möglich. Über Sony Ericsson Sync oder Google Sync können Kontakte oder Kalendertermine via Internet mit dem Handy abgeglichen werden. „Dataviz RoadSync“ ermöglicht eine Synchronisierung mit Microsoft Exchange ActiveSync. Sollte der 128 Megabyte große flexible Speicher des Handys nicht zum Ablegen aller Fotos, Videos oder Musikstücke reichen. Lässt sich dieser mit einer MicroSD-Speicherkarte um bis zu 16 Gigabyte erweitern.

Mit dem Webkit Browser des X10 mini ist man schnell im Internet unterwegs. Bei W-Lan-Verbindung dauerte das Laden der inside-digital.de – Startseite in der klassischen Ansicht im Test gerade mal 16 Sekunden, was einen rasanten Wert darstellt. Bei derart komplexen Seiten kommt eine Nachfrage vom Browser, ob die Seite in der mobilen oder klassischen Ansicht angezeigt werden soll. Gemäkelt werden darf am fehlenden Multitouch – hier ist man auf die alte Zoomethode über Zoom-Icons angewiesen. Dafür gibt es die Möglichkeit, bei Seiten in klassischer Ansicht, Bildschirmausschnitte gezielt zu vergrößern. Das Scrollen mit dem Finger klappte beim Testmodell auch bei großen Bildschirminhalten wunderbar flüssig und ruckelfrei.

Das Xperia X10 mini verfügt über einen GPS-Empfänger. Die Ermittlung des eigenen Standortes ging im Test via GPS rasant schnell, dabei wurde die errechnete Position punktgenau und korrekt angegeben. Zur Navigation gibt es eine dreimonatige Testversion der umfangreichen Navigationssoftware „Wisepilot“ auf dem Smartphone. Wer das Handy darüber hinaus als Navi nutzen möchte, muss eine Lizenz für „Wisepilot“ erwerben oder hat die Möglichkeit, das auf dem X10 mini installierte „Google Maps“ zu nutzen.

Ein optisches Highlight ist der Musikplayer des X10 mini. Dieser stellt während der Wiedergabe ein Abbild des Albumcovers so dar, als würde es sich dreidimensional auf einer Glasplatte spiegeln. Titel werden alphabetisch in einer Liste oder in Smart-Playlists angezeigt. Außerdem können über den Player Online-Inhalte über den aktuell abgespielten Interpreten gesucht werden. Außer einer Zufallswiedergabe haben sich die Einstellungsmöglichkeiten hiermit allerdings auch schon erschöpft – einen Equalizer oder verschiedene Klangspektren sucht man im Player leider vergeblich. Dennoch ist der Klang über den Handylautsprecher auch so recht gut und voll. Das mitgelieferte Headset leistet gute Dienste. Wer das eigene Headset bevorzugt, kann dieses an der 3,5-Millimeter-Audiobuchse anschließen.

Nach dem Headset verlangt auch das UKW-Radio des Smartphones, da das Kabel als Antenne dient. Die Wiedergabe kann nach Anschluss der Kopfhörer aber wahlweise über den Handylautsprecher oder das Headset erfolgen. Sender sucht das Radio automatisch. Alternativ können diese über eine virtuell dargestellte Schiebeleiste manuell eingestellt und zu einer Favoritenliste hinzufügt werden.

Sony Ericsson Xperia X10 Mini
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Sony Ericsson Xperia X10 Mini
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In den Kalender des X10 mini können Termine mit dazugehörigem Thema, Zeit, Datum, Erinnerung, Ort, Beschreibung und Wiederholung eingetragen werden. Klickt man auf ein entsprechendes Datum, wird eine Tagesanzeige mit den tagesaktuellen Terminen dargestellt. Die Anrufliste des Smartphones ist knapp und übersichtlich gehalten, hier wird der Nutzer über Datum, Uhrzeit und Telefonnummer der getätigten oder verpassten Anrufe informiert. Komfortabel zeigt sich die Kontaktliste. Neben der Möglichkeit, Kontakte manuell einzugeben oder von der SIM-Karte zu importieren und mit Kontaktdaten zu versehen, können Kontakte mit Diensten wie beispielsweise Sony Ericsson Sync synchronisiert werden. Auch zur Synchronisation mit Google-Kontakten gibt es hier einen Direktlink. Etwas umfangreicher hätte allerdings die zu einem Kontakt zugehörige Detailliste ausfallen können – so fehlt hier etwa die Möglichkeit, den Kontakt mit einer Geburtstagserinnerung zu verknüpfen.

Echte Benutzerprofile, wie man sie in vielen anderen Handys findet, gibt es auf dem Xperia X10 mini nicht – Klingel- und Nachrichtentöne werden unter dem Menüpunkt „Sound und Display“ eingestellt. Bei Druck auf die Ein-/Aus-Taste des Android-Phones öffnet sich jedoch eine Liste, die das Aktivieren des Lautlos- und des Flugmodus ermöglicht.

Auf Applikationen muss beim Xperia X10 mini wirklich nicht verzichtet werden, schließlich beinhaltet es Verknüpfung zu „PlayNow“ und zum Android Market, aus dem derzeit ca. 50.000 Applikationen auf das Smartphone heruntergeladen werden können. Werkseitig findet man eine Testversion des Spiels “edge“ und eine Vollversion von „Peggle“ sowie eine Sprachsynthese-Funktion, den Barcode Reader „NeoReader“ und TrackID auf dem X10 mini. Standardprogramme wie Wecker, Taschenrechner, Notizfunktion, Soundrekorder, Timer und Stoppuhr, hat das X10 mini auch an Bord.

Sony Ericsson Xperia X10 Mini

Das knuffige Xperia X10 mini macht einfach Spaß, wenngleich es auch nicht ohne Fehl und Tadel ist. So könnte die Verarbeitung an manchen Stellen etwas besser sein, und auch die, durch den fest integrierten Akku bedingte, fehlende Möglichkeit einfach mal einen Ersatzakku für die Reise mitzunehmen, stieß im Test nicht auf allzu große Begeisterung. Super klappt hingegen die Bedienung des kapazitiven Touchscreens. Auch die Benutzeroberfläche, die Sony Ericsson dem Android Betriebssystem beim X10 mini aufgesetzt hat, ist nicht nur praktisch, sondern sieht außerdem gut aus. Die schnellen Verbindungsmöglichkeiten über W-Lan und UMTS machen sich besonders im schnellen Webkit-Browser bezahlt, bei dem im Test jedoch eine Multitouch-Funktion schmerzlich vermisst wurde. Eine Verküpfung zum Android Market bietet die Möglichkeit, zahlreiche Applikationen auf das Handy herunterzuladen.

Ein kleines, flexibles Smartphone ist das Xperia X10 mini also, das an der einen oder anderen Stelle jedoch noch verbesserungswürdig wäre.

Pro

  • sehr gute Ausstattung durch Verknüpfung zum Android Market
  • flexible optische Gestaltung durch Wechselcover
  • übersichtliche und optisch ansprechende Benutzeroberfläche
  • schneller Webkit-Browser
  • viele Verbindungsmöglichkeiten
  • sehr kompakte Maße

Kontra

  • integrierter Akku ist nicht eigenständig austauschbar
  • keine Mutitouch-Funktion
  • nur ein einziges eigenes E-Mail-Konto neben dem Google-Account einrichtbar
  • wenige Kamera-Einstellungsmöglichkeiten
  • Bluetooth bietet keine Möglichkeit der Übertragung von Fotos vom Handy zum PC

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